Die Akte Adenauer: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Akte Adenauer: Thriller ' von Ralf Langroth
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4 von 5 (7 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Akte Adenauer: Thriller "

Die dunklen Geheimnisse einer jungen Demokratie. Die Entstehung des BKA. Das biedere Rheinland als Hitzekessel der Mächte, auf das der Schatten des Kalten Krieges fällt. Mitten im Wahlkampf 1953 wird Philipp Gerber Kriminalhauptkommissar beim BKA. Seine Aufgabe: den Mord an seinem Vorgänger aufzuklären. Sein Geheimnis: Wie der Ermordete ist Gerber Agent der Amerikaner. Gemeinsam mit der Journalistin Eva Herden findet er heraus, dass die rechtsgerichteten «Wölfe Deutschlands» noch aktiv sind. Um ein Zeichen gegen den Kommunismus setzen, wollen sie einen der führenden linken Politiker töten. Bundeskanzler Adenauer persönlich betraut Gerber mit der Aufgabe, seinen Kontrahenten zu beschützen …

Format:Broschiert
Seiten:400
Verlag:
EAN:9783499004759

Rezensionen zu "Die Akte Adenauer: Thriller "

  1. Interessantes Thema, aber …

    Sowohl das Setting der Bonner Republik als auch die angesprochenen Themen versprechen einen sehr interessanten Politthriller. Da geht es zum Beispiel um die Entstehung des BKA, um Machtkämpfe zwischen Amerikanern und Sowjets in den Kindertagen der neuen Demokratie, um Agenten des amerikanischen Militärgeheimdienstes CIC, um Aktivitäten ehemaliger Mitglieder der NS-Organisation ‚Werwolf‘ nach Kriegsende und mehr.⁣

    Der Protagonist, Philipp Gerber, ist eigentlich auch vielversprechend. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs ist seine Familie in die USA emigriert, er selber hat im Krieg gegen die Nazis gekämpft und wurde als Agent für das CIC angeworben. In dieser Funktion wird er jetzt wieder nach Deutschland geschickt und dort als Kriminalhauptkommissar beim BKA eingesetzt, um den Mord an seinem Vorgänger aufzuklären, der ebenfalls CIC-Agent war.⁣

    Die Charaktere konnten mich leider nicht überzeugen, sie kamen mir flach und unglaubwürdig vor. Gerber ist der taffe Superheld, der einerseits hochintelligent sein soll, andererseits jedoch in eine offensichtliche Falle läuft, nur um zeigen zu können, wie er diese Situation dann doch gegen jede Wahrscheinlichkeit übersteht. Manchmal erinnerte er mich etwas an James Bond – da ist ja auch nicht immer alles hundertprozentig glaubhaft.⁣

    Dementsprechend sind auch die weiblichen Charaktere geschrieben: die jungen und hübschen finden Gerber offensichtlich alle attraktiv, die anderen sind eher lästige Hindernisse.⁣

    Die Heldin der Geschichte ist eigentlich eine starke, unabhängige Frau, für die Zeit erstaunlich emanzipiert – im Ansatz eine sehr interessante Protagonistin. Aber nachdem Gerber und sie sich spontan schockverlieben, obwohl sie noch so gut wie keine Zeit miteinander verbracht haben, muss sie natürlich beschützt werden und sieht ihm auch vorher schon Übergriffigkeiten nach. So hat sie scheinbar nichts dagegen, dass er ihr Auto bereits dreist und selbstverständlich für sich beschlagnahmt, bevor sie überhaupt eine Beziehung begonnen haben.⁣

    Das passt nicht zu dieser Frau, die ansonsten wohl eher aufs traditionelle Frauenbild pfeift. Und die Dialoge? Himmel hilf. Das wirkte auf mich alles sehr erzwungen, als hätte jemand dem Autor gesagt, das Buch brauche aber unbedingt auch eine Liebesgeschichte. Es vergehen nur wenige Tage, bis die Liebe ein Level erreicht, das man höchstens nach ein paar Monaten erwarten würde.⁣

    Für mein Empfinden hätte es dem Buch gutgetan, die Liebesgeschichte nicht gar zu sehr in den Fokus zu rücken – so wird die Spannung immer wieder empfindlich ausgebremst.⁣

    Auch die ‚Bösen‘ sind in meinen Augen relativ stereotyp gezeichnet und agieren zum Teil erstaunlich stümperhaft, obwohl sie eigentlich als Mitglieder einer Elite beschrieben werden. Gegen Ende wird zwar näher darauf eingegangen, warum sie tun, was sie tun – aber so ganz konnte mich das nicht überzeugen.⁣

    Die Sprache, so leid es mir tut, konnte mich auch nicht begeistern. Das Buch ist solide geschrieben, das schon, aber die Atmosphäre der Zeit kommt bei mir nicht so recht an. Manchmal driftet die Sprache ins Schwülstige ab, dann wieder verfällt sie in Klischees.⁣

    Fazit⁣

    Im Wahlkampf 1953 wird CIC-Agent Philipp Gerber als Kriminalhauptkommissar beim BKA eingeschleust, wo er den Mord an seinem Vorgänger aufklären soll. Der zeitgeschichtliche Kontext ist interessant, die Themen vielversprechend: die erst kürzlich geborene Demokratie hat ihre versteckten Abgründe, die «Wölfe Deutschlands» schlagen auch nach dem Krieg noch ihre Krallen ins friedliche Rheinland.⁣

    Aber so interessant der Thriller auch in Grundzügen ist – für mich scheiterte er an eindimensionalen Charakteren, einer erzwungenen, in Kitsch verfallenden Liebesgeschichte und einer Sprache, die Quintessenz und Flair der Zeit nicht einfangen kann.

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  1. Packend und interessant

    Dieser Roman spielt im Jahre 1953. Die Wahl zum 2. Deutschen Bundestag steht bevor. Der amerikanische Soldat Philipp Gerber wird von den Amerikanern beim BKA eingeschleust, wo er den Tod seines Vorgängers aufklären soll. Doch natürlich haben die Amerikaner ihre eigenen Interessen und Gerber soll für sie spionieren. Wirklich begeistert ist Gerber nicht, denn er hatte andere Pläne. Auch beim BKA ist man nicht besonders angetan, denn sie hätten den Posten gerne aus den eigenen Reihen besetzt. Bei seinen Ermittlungen trifft Gerber die Journalistin Eva Herden und nun versuchen sie gemeinsam der Sache nachzugehen. Doch es gibt immer noch die alten Netzwerke und dazu neue politische Gruppen. Als es Anzeichen für einen Anschlag auf Herbert Wehner gibt, wird Gerber von Adenauer selbst beauftragt, den Kontrahenten zu schützen.
    Dieses Buch ist als Thriller deklariert. Auch wenn ich es sehr spannend fand, in die Nachkriegszeiten mit einer schwierigen Gemengelage einzutauchen, so würde ich selbst diesen Roman nicht als Thriller bezeichnen. Geschickt werden historische Begebenheiten und Personen mit fiktiver Handlung verquickt.
    Die Charaktere sind gut und interessant dargestellt. Philipp Gerber tat mir ein bisschen leid. Er steht vor Herausforderungen, die er nicht selbst gewählt hat, denn sein zukünftiger Schwiegervater ist ausgerechnet auch sein Vorgesetzter. Doch wenn Philipp etwas tut, dann will er es auch richtig machen. In Eva Herden findet er eine Partnerin auf Augenhöhe, allerdings gerät er auch zunehmend in einen Loyalitätskonflikt.
    Ich fand es interessant und sehr spannend, Gerber bei seinen Aufgaben zu begleiten, die ihm einiges abfordern. Wo wird er sich selbst künftig sehen?
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich bin schon gespannt auf weitere Fälle mit Philipp Gerber.

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  1. spannender Krimi aus der Anfangszeit der BRD

    Deutschland 1953. Die zweite Bundestagswahl steht an und die Amerikaner haben ein starkes Interesse daran, dass Adenauer die Wahl gewinnt. Schließlich steht er für eine starke Westintegration und ist ein wichtiger Verbündeter im kalten Krieg.

    Als ein Beamter des BKA ums Leben kommt, schleust der amerikanische Geheimdienst CIC Philip Gerber ins BKA ein, um zu ermitteln, wer hinter dem Tod des Kollegen steckt. Gerber ist Deutscher, der vor dem Krieg mit der Familie ausgewandert ist und im Krieg gegen Deutschland gekämpft hat. Für ihn stellt sich dieser Fall als echte Zerreißprobe heraus. Ist er mehr Deutscher oder mehr Amerikaner?

    Ralf Langroth entführt uns mit Die Akte Adenauer in die Tiefen der Politik der jungen Bundesrepublik. Adenauers Westintegration war damals bei weitem nicht so selbstverständlich wie sie es für uns heute ist. Es gab sowohl linke als auch rechte Kräfte, die genau das torpedieren wollten. Die einen politisch, die anderen auch mit Gewalt. Die Angst vor dem Kommunismus und den Russen ist groß und so manch einer hat das Gedankengut der Nationalsozialisten auch nicht abgelegt und versucht nun unter dem Deckmäntelchen der Ehrbarkeit zurück zu diesen Idealen zu kommen.

    Das Buch ist durchgängig spannend geschrieben. Gerber gerät immer wieder in brenzlige Situationen, in denen er seine militärische Ausbildung gut gebrauchen kann. Gleichzeitig ist er aber durchaus ein Mann, der andere Meinungen gelten lassen kann und seinem Gegenüber zuhören kann. Das zeigt sich auch Eva Herden gegenüber, die für ein kommunistisches Blatt in Bonn schreibt. Trotz ihrer unterschiedlichen politischen Ansichten arbeiten die beiden hervorragend zusammen und manche Entdeckung wäre ohne Evas Recherche nicht zustande gekommen. Mir hat dieses Gespann und ihre Diskussionen ausgesprochen gut gefallen.

    Von daher freue ich mich, dass es ein weiteres Buch rund um Philip Gerber und Eva Herden geben wird. Das werde ich sicher lesen und freue mich schon darauf wieder mehr über die deutsche Politik in den fünfziger Jahren zu erfahren. Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, besonders für alle, die sich für diese Zeit interessieren.

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  1. Nicht ganz überzeugend

    Die Demokratie in der Bundesrepublik ist noch jung im Jahr 1953. Konrad Adenauer ist Bundeskanzler, doch die Wahlen stehen an. Der Kalte Krieg tobt im Hintergrund, allerdings gibt es auch noch genügend Vertreter des alten Systems, die wieder nach Macht streben.
    Philipp Gerber kommt als Kriminalhauptkommissar zum BKA. Er ist mit seiner Familie vor den Nationalsozialisten nach Amerika geflohen und kämpfte dort in der Armee. Doch nun kehrt er nach Deutschland zurück. Seine erste Aufgabe beim BKA besteht darin, den Mord an seinem Vorgänger aufzuklären. Zusammen mit der Journalistin Eva Herden findet er heraus, dass die rechtsgerichteten «Wölfe Deutschlands» noch aktiv sind. Diese planen, einen führenden linken Politiker zu töten, um ein Zeichen gegen den Kommunismus zu setzen. Philipp Gerber hat nicht nur mit Widerständen in den eigenen Reihen zu kämpfen. Was niemand wissen darf: Gerber ist Agent des amerikanischen Geheimdienstes, und ausgerechnet sein zukünftiger Schwiegervater ist sein Vorgesetzter. Doch Gerber entfremdet sich mehr und mehr von seiner amerikanischen Verlobten, findet dagegen in Eva Herden, die ausgerechnet für eine linksgerichtete Zeitung schreibt, eine herausfordernde Partnerin, und Gerber gerät zwischen die Fronten.
    ,,Die Akte Adenauer“ setzt deutsche Geschichte spannend und anschaulich in Szene. Stark sind die Szenen, in denen Gerber sich mit Konrad Adenauer unterhält und dieser sein ganz menschliches Gesicht zeigen darf. Allerdings wirken die Figuren auf mich etwas holzschnittartig und klischeehaft, allen voran Philipp Gerber. Dieser wirkt zwar zunächst sympathisch mit all seinen Zweifeln, mutiert dann aber doch zu sehr zum Superhelden, um noch authentisch und glaubhaft zu sein.
    Insofern empfinde ich die Mischung aus Historie und Krimi als nicht ganz gelungen.

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  1. Die Nachkriegszeit

    Der Autor Ralf Langroth hat mit "Die Akte Adenauer" einen sehr guten Nachkriegskrimi geschrieben. Dieser spielt überwiegend im Jahr 1953. Eine hochinteressante Zeit, denn lange brauchte es, eh wieder halbwegs normale Zustände hergestellt waren.

    Philipp Gerber ist ein gebürtiger Deutscher, der mit seiner Familie rechtzeitig vor Kriegsbeginn in die USA auswanderte. Sein Vater hatte das richtige Gespür für die Entwicklung der politischen Lage. Dennoch kommt Gerber wieder nach Deutschland zurück. Allerdings als Angehöriger des Militärgeheimdienstes CIC um im Nachkriegsdeutschland die Ordnung
    wieder herzustellen. Wo sind alle SS Mitglieder geblieben, die nicht gefangen wurden oder umkamen? Teilweise haben sie sich versteckt oder leben unter falschem Namen mit neuen Papieren an geheimen Orten. Normalerweise waren Gerbers Pläne, in die USA zurückzukehren und Jura zu studieren. Aber es kommt anders. Er wird für den BKA als Kommissar fungieren, um den suspekten Tod seines Vorgängers Buchmann aufzuklären. Damit macht er sich nicht gerade Freunde im neuen Umfeld und ihm schlägt viel Misstrauen entgegen.

    Bei der Recherche treffen sich die Wege der Journalistin Eva Herder und Philipp Gerber. Eva arbeitet für ein kommunistisch angehauchtes Blatt Namens "Brennpunkt Bonn". Die Journalistin mit der Fähigkeit hervorragende Recherche zu betreiben hat allerdings auch ihre eigenen Dämonen zu bewältigen. Sie trägt auch ein schweres Kriegsdrama
    mit sich herum. Bei Gerber macht sich sofort ein Beschützerinstinkt breit. Aber sie sind ein gutes Team bei der Aufklärung eine Untergrundorganisation zu finden.

    Der Autor hat hervorragende geschichtliche Begebenheiten eingebaut, die Geschichte sehr spannend erzählt und die Figuren charakteristisch lebendig werden lassen. Er hat alles auf diesem politischen Spielfeld versammelt. Angefangen von den Nazis, die noch immer da sind, linkte Fanatiker, verhasste Kommunisten, Gestrauchelte und mittendrin der deutsch-Amerikaner, der nicht so richtig weiß, für welches Land sein Herz schlägt

    Der nächste Nachkriegskrimi, bei dem es um einen spektakulären Skandal geht, steht schon in den Startlöchern und erscheint im Frühjahr 2022. Darauf bin ich schon sehr gespannt und werde ihn mir nicht entgehen lassen.

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  1. Spannender Polit-Krimi

    In den letzten Kriegsmonaten ist der deutschstämmige Philipp Gerber als GI ins Rheinland gekommen. Nun, 8 Jahre später ist er immer noch hier und sehnt sich nach einem zivilen Leben in Harvard. Es stehen Wahlen an und die Gerüchte verdichten sich, dass auf einen hochrangigen SPD-Politiker ein Attentat verübt werden soll. Der Chef des neu gegründeten BKA ist bereits einem Anschlag zum Opfer gefallen .Die Amerikaner fürchten, dass es dadurch zu einem Mitleidsbonus für die SPD kommen könnte und nur die erzkonservative CDU unter Führung von Adenauer scheint ihnen ein Garant für eine Weiterführung der Politik, die den ihnen genehm ist.

    Der kalte Krieg ist in vollem Gang und so wie die Amerikaner rechtskonservative Gruppen unterstützen, machen es die Sowjets mit kommunistischen Bünden. Sollte es zu einer Auseinandersetzung kommen, dann doch bitte auf deutschem Boden.

    Eine zynische Sichtweise, die wohl der Wahrheit entspricht, aber Gerber unangenehm ist. Aber dann überträgt ihm sein Chef und väterlicher Freund Colonel Anderson einen schwierigen Auftrag. Er soll mit einem deutschen Pass die Stelle des Getöteten beim BKA einnehmen. Die kommunistische Journalistin Eva Herden verfolgt zwar ihre eigenen Ziele, aber eine Zusammenarbeit ist beiden dienlich.

    Ohne Frage, der Politkrimi ist sehr spannend und – ich habe zwar nicht alles nachgeschlagen – scheint sich nah an die historischen Ereignisse zu halten. Allerdings hatte ich immer das Gefühl, dass die Historie nur eine farbige Tapete für diesen Krimi ist. Das Tempo ist wirklich hoch und auch wenn ich Philipp Gerber gut gezeichnet fand, erschien er mir manchmal wie ein Vorgänger von James Bond. Verführungskünste eingeschlossen. Die anderen Figuren bleiben dagegen ziemlich blass. Eva Herden als überzeugte Kommunistin erscheint mir einfach nur zickig und ziemlich überzogen portraitiert.

    Der Autor mischt reale historische Personen und Geschehnisse mit seinem fiktiven Plot und das gibt eine stimmige Handlung. Er schreibt gekonnt und hat mich mit diesem Krimi durchaus überzeugt.

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  1. 4
    22. Mai 2021 

    Der Taunus

    Die Eltern von Phil Gerber waren weise genug Deutschland vor Kriegsbeginn zu verlassen. Phil hat in der US-Army gedient und ist nun, im Jahr 1953, für das CIC, die amerikanische Spionageabwehr. Als kurz vor der Wahl zum zweiten Bundestag ein Kriminalkommissar bei einem vermeintlichen Unfall zu Tode kommt, wird Gerber als deutscher Kommissar nach Bonn geschickt, um die Hintergründe aufzuklären. Während seiner Ermittlungen trifft er auf die Journalistin Eva Herden, die sich als gewiefte Forscherin erweist. Schnell wird klar, dass sowohl Gerber als auch Herden bei der Untersuchung in Gefahr geraten können.

    Die deutsche Nachkriegszeit bietet viele spannende Themen. In seinem ersten Fall ermittelt Phil Gerber, der sich möglicherweise irgendwann entscheiden muss, ob er Deutscher oder Amerikaner ist, im Umfeld der hohen Politik. Gerade ist die heiße Phase des Wahlkampfs im Gang. Und vieles deutet daraufhin, dass es noch rechtsgerichtete Kreise gibt, die meinen, sie könnten das alte Deutschland wieder aufleben lassen. Dafür sind sie bereit über Leichen zu gehen. Gerber will alles versuchen, um das Schlimmste zu verhindern. Gleichzeitig tritt er auch die Nachfolge seines verstorbenen Kollegen an, wobei er sich erst einmal seinen Platz erkämpfen muss.

    Wie war es so kurz nach dem Krieg? Wer arbeitete in den Verwaltungen und bei der Polizei? Natürlich waren etliche ehemalige Nazis unter den Mitarbeiten. Es gab niemand anderen, der die Vorbildung und Berufserfahrung hatte. Gut, dass das mal jemand anspricht und das noch in einen so intelligenten Kriminalroman verpackt. Auf dem politischen Spielfeld sind sie alle versammelt, Politiker, Deutsche, Amerikaner, Linke, Rechte. Und mitten drin der Deutsch-Amerikaner Phil Gerber, der sich nicht mehr so sicher ist, dass er nach Amerika zurück möchte. Das alles rankt sich zunächst um den rätselhaften Unfall es ehemaligen Kollegen. Doch bald wird klar, dass der Fall eine politische Komponente hat. Auf packende Weise gibt der Autor einen Einblick in eine spannende Zeit. Vorkommnisse, die einen realistischen Hintergrund haben und somit ausgesprochen authentisch wirken. Und man darf sich auf einen weiteren Fall für Phil Gerber freuen.

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