Der Zugvogel im Zoo

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Zugvogel im Zoo' von Wolfgang Wambach
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Zugvogel im Zoo"

Das Kinderbuch "Der Zugvogel im Zoo" erzählt in fünfzehn Fabeln von Tieren, die Abenteuer in der Großstadt erleben. ### Die Zeitung "Kölnische Rundschau" lobt das Buch: "Die Publikation besticht durch eine kindgerechte Sprache, den hoffnungsvollen Grundcharakter sowie durch kurzweilige Geschichten." ### Die fünfzehn Fabeln behandeln folgende Themen: 1. LIEBE / 2. ZUSAMMENHALT / 3. GLÜCK / 4. STOLZ / 5. OFFENHEIT / 6. MITGEFÜHL / 7. GESUNDHEIT / 8. ARBEIT / 9. KULTUR / 10. BILDUNG / 11. TOLERANZ / 12. VERSÖHNUNG / 13. GEWALTLOSIGKEIT / 14. FREIHEIT / 15. DEMOKRATIE ### Aus der Fabel zum Thema "Gesundheit": Eine junge Taube lebt gemeinsam mit ihren Artgenossen am Hauptbahnhof. Doch obwohl dort jeden Tag Züge halten, verreisen sie nie. Denn hier gibt es alles, was die junge Taube und ihre Freunde brauchen: Heruntergefallene Pommes und Reste von Hamburgern landen regelmäßig auf dem grauen Bahnhofsboden. Doch in letzter Zeit ist das Leben für die junge Taube schwer. Oft wird sie von Bauchschmerzen geplagt. An schlimmen Tagen ist sie sogar zu schwach zum fliegen. Alles ändert sich, als eine weitgereiste Brieftaube auf dem Bahnsteig landet...

Format:Kindle Edition
Seiten:77
Verlag: epubli GmbH
EAN:

Rezensionen zu "Der Zugvogel im Zoo"

  1. 4
    13. Mär 2015 

    Kinderfabeln...

    Das Kinderbuch "Der Zugvogel im Zoo" erzählt in fünfzehn Fabeln von Tieren, die Abenteuer in der Großstadt erleben. Die stets optimistischen Geschichten behandeln folgende Begriffe: Liebe, Zusammenhalt, Glück, Stolz, Offenheit, Mitgefühl, Gesundheit, Arbeit, Kultur, Bildung, Toleranz, Versöhnung, Gewaltlosigkeit, Freiheit, Demokratie.

    Lange habe ich keine Fabeln mehr gelesen, vor allem keine neuen mehr - und irgendwie schön, dass es noch einen Autor gibt, der sich damit beschäftigt.

    Was aber ist eigentlich eine Fabel? Wikipedia verrät uns Folgendes dazu:

    Die Fabel (lateinisch fabula, „Geschichte, Erzählung, Sage“) bezeichnet eine in Vers oder Prosa verfasste kürzere Erzählung mit belehrender Absicht, in der vor allem Tiere, aber auch Pflanzen und andere Dinge oder fabelhafte Mischwesen menschliche Eigenschaften besitzen (Personifikation) und auch menschlich handeln (Bildebene). Die Dramatik der Fabelhandlung zielt auf eine Schlusspointe hin, an die sich meist eine allgemeingültige Moral (Sachebene) anschließt.

    Nun, das trifft hier in jedem Fall zu. Aber im Vergleich zu den klassischen, bekannten Fabeln, trifft der Leser hier auf eher ungewöhnliche Tiere: Stallhase, Schildkröte, Labormäuse und Ameisen seien hier nur stellvertretend genannt. Fuchs, Eule, oder Löwe mit ihren gerne zugeordneten Charakterzügen (listig, weise oder mutig/mächtig) dagegen sucht man hier vergebens.
    Nicht genug damit, dass die Wahl auf untypische Tiere fiel, sind auch die Orte der Handlungen eher ungewohnt. Alles spielt sich in der Großstadt ab, unter den Bedingungen der Moderne, was überrascht. Bienen auf dem Dach eines Hochhauses oder ein Chamäleon in einer Zoohandlung hätte ich in einer Fabel jedenfalls nicht erwartet.

    In jedem Fall könnte ich mir vorstellen, dass diese Fabeln Kinder der heutigen Zeit größtenteils ansprechen könnten. Ist vielen doch sicher der Goldfisch im Glas oder der Pfau im Zoo eher vertraut als freilebende Tiere in Feld und Wald. Jede der Fabeln enthält eine klare moralische Aussage, wie z.B.

    "Nur wer wirklich mutig ist, traut sich, auf sein Herz zu hören."

    Geschrieben sind die Fabeln in einer kindgerechten, flüssigen Schreibweise, wobei es sicher an dem jeweils behandelten Thema liegt, welche der Fabeln nun für welche Altersgruppe geeignet ist. Das lässt sich meiner Meinung nach so nicht eindeutig festlegen - 'Demokratie' beispielsweise ist sicher eher für ältere Kinder von Interesse, während 'Zusammenhalt' und 'Mitgefühl' auch schon für jüngere Kinder geeignet scheinen.
    In jedem Fall scheint es mir empfehlenswert, die Fabeln gemeinsam mit Kindern zu lesen, damit im Anschluss zumindest kurz über die Bedeutung des Gelesenen gesprochen werden kann.

    Das Cover spricht mich überhaupt nicht an, auch wenn bei der Lektüre deutlich wird, dass das dargestellte Motiv zu einer der vorgestellten Fabeln passt. Hier hätte ich mir etwas Ansprechenderes gewünscht als eine Schwarz-Weiß-Zeichnung, die wie vom Reißbrett wirkt. Schließlich soll es die Zielgruppe Kinder ansprechen - da hätten bunte Farben und lebendigere Motive sicher mehr Aussicht auf Erfolg.

    Insgesamt ein schmales Buch, das auch für die Kinderlektüre mal etwas anderes darstellt. Es kann sicher nichts schaden, auch und gerade in unserer schnelllebigen Welt an Werte und Moralvorstellungen zu erinnern und zu appellieren. Diese Fabeln können dazu einen Beitrag leisten...
    Aufgrund dieses Mehrwertes runde ich hier von 3,5 Sternen auf 4 auf und bedanke mich bei dem Autor für die Möglichkeit, das Buch lesen zu können.

    © Parden

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