Der Wille des Volkes: Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Wille des Volkes: Kriminalroman' von Charles Lewinsky
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Inhaltsangabe zu "Der Wille des Volkes: Kriminalroman"

Diskussionen zu "Der Wille des Volkes: Kriminalroman"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:384
EAN:9783312010370

Rezensionen zu "Der Wille des Volkes: Kriminalroman"

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    31. Okt 2022 

    Die Schweiz der Zukunft

    Mit um die Siebzig hat der pensionierte Journalist Kurt Weilemann nicht mehr viel zu tun. Hin und wieder darf es ein Nachruf sein 1200 Zeichen, für mehr ist kein Platz. Da meldet sich sein alter Kumpel Felix Derendinger und sie verabreden ein Treffen. Von Angesicht zu Angesicht wirkt Derendinger sehr ängstlich, fahrig und nervös. Er sei einer großen Sache auf der Spur. Nur kurze Zeit später ist Derendinger tot. So wie beschrieben kann er nicht gestorben sein, sollte er ermordet worden sein? Ist Weilemann etwa auch in Gefahr? Weilemann will wissen, was geschehen ist.

    Eigentlich ist man mit siebzig nicht alt und so will es Weilemann nochmal wissen. Schließlich hat er vor Jahren mal einen Fall aufgeklärt, der schon auf andere Weise gelöst schien. Vielleicht kann so ein Clou nochmal gelingen. Nach der Beerdigung lernt Weilemann die junge Eliza kennen, die eine Freundin von Derendinger war. Gemeinsam gedenken sie des Toten und sie bestärkt Weilemann darin, den Tod des Freundes genauer zu untersuchen. Doch wo anfangen, schließlich hatten sich die Männer ewig nicht gesehen. Zum Glück kann Eliza mit dem Wohnungsschlüssel Derendingers aushelfen. Da ist dann sogar die knarrende Hüfte des Kurt Weilemann, genannt kw, egal.

    Kurt Weilemann wirkt mit seinen siebzig Jahren irgendwie tatteriger als es nötig wäre. Seine Abschweifungen, die schmerzende Hüfte, seine Teilnahmslosigkeit, da kennt man andere in dem Alter, die dem Leben mehr zugewandt sind. Und doch ist Weilemann gewieft und er ist in der Lage, den verschlüsselten Hinweisen Derendingers zu folgen. In einer Schweiz, von der man hofft, dass sie so nie existieren wird, sucht er nach dem mutmaßlichen Mörder seines Kumpels. Dass er dabei den Fängen der Täter immer näher kommt, lässt einen erschauern. Auch wenn der Roman nicht richtig zündet, weil Weilemann zwar schlau, aber gleichzeitig auch dem Schicksal ergeben wirkt, will man doch wissen, was hinter allem steckt. Mal wieder wird klar, dass die Menschen sich ihr Grab mit Freude selbst graben.

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