Der Tag, an dem ich fliegen lernte

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Tag, an dem ich fliegen lernte' von Stefanie Kremser
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Inhaltsangabe zu "Der Tag, an dem ich fliegen lernte"

Diskussionen zu "Der Tag, an dem ich fliegen lernte"

Format:Audio CD
Seiten:0
Verlag: Argon Verlag
EAN:9783839813362

Rezensionen zu "Der Tag, an dem ich fliegen lernte"

  1. 3
    30. Aug 2016 

    Im Aza-Land

    Wenn Ferguson sie nicht gerettet hätte, hätte Luisa nie die Gelegenheit bekommen nach ihrer Mutter zu suchen. Aza hat München kurz nach der Geburt ihrer Tochter fluchtartig verlassen. Obwohl ihr Start ins Leben etwas holprig war, hat Luisa eine schöne Kindheit. Ihr Vater Paul nimmt sie mit an die Uni und bei ihren Großeltern auf dem Land ist sie herzlich willkommen. Pauls WG sind ihre Familie. Erst nach einigen Jahren beginnt sie nach ihrer Mutter zu fragen und erntet zunächst nur betretenes Schweigen. Bis Irene kleine Geschenke an die WG-Bewohner verteilt, die schließlich auch einen Hinweis auf den Aufenthaltsort ihrer Mutter Aza enthält.

    In drei Teilen erzählt Luisa die Geschichte ihres jungen Lebens. Sie beginnt mit der Geborgenheit in ihrer Wohngemeinschaft, mit ihrem neugierigen und liebenswert altklugen Wesen. Doch auch die Familie Stangassinger lässt sie zu Wort kommen, von denen gelockt von Versprechungen im neunzehnten Jahrhundert einige nach Brasilien ausgewandert sind. Weder in Bayern noch in Brasilien scheint der Sippe das große Glück beschieden gewesen zu sein. Dennoch machen sich Paul und Luisa auf in dieses ferne Land, um herauszufinden, was abgeht im Aza-Land.

    Nach einem Beginn mit einem Knall entwickelt sich eine ganz andere Story als erwartet. Liebenswerte Personen, die etwas chaotisch erscheinen, durchleben eine besondere Zeit. Die mutterlose Luisa ist schon besonders mit ihren orangen Haaren und der dunklen Haut. Sehr einfühlsam beschreibt die Autorin die ersten Jahre der Kleinen und auch das Schicksal der unterschiedlichen Zweige der Stangassingers. Allerdings werden durch den Beginn des Romans Erwartungen geweckt, die im weiteren Verlauf der Handlung nicht erfüllt werden. Da gibt es kein kapriziöses Leben eines ungewöhnlichen Kindes, keine großen Gefühle für den Vater, keine spannende Suche nach der Mutter. Die erheblichen Teile der Erzählung über ein kleines bayrisches Dorf mit seinen urstämmigen Bewohnern verändert die Farbe des Romans und er wird ernster und langsamer. Damit verliert das Buch an Stimmigkeit. Dennoch bekommt die Handlung durch den schönen Vortrag von Anna Thalbach große Lebendigkeit.
    3,5 Sterne

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