Der stumme Tod

Buchseite und Rezensionen zu 'Der stumme Tod' von Volker Kutscher
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Inhaltsangabe zu "Der stumme Tod"

März 1930: Die gefeierte Schauspielerin Betty Winter wird bei Dreharbeiten zu einem Tonfilm von einem Scheinwerfer erschlagen, und zunächst sieht alles nach einem Unfall aus. Doch Gereon Rath, der Kölner Kommissar in der Berliner Mordinspektion, entdeckt Indizien, die auf Mord hindeuten. Und dann wird eine zweite Schauspielerin tot aufgefunden - mit fehlenden Stimmbändern...

Format:Hörbuch-Download
Seiten:0
Verlag: Argon Verlag
EAN:

Rezensionen zu "Der stumme Tod"

  1. Vielfalt und Spannung

    Diese Mischung aus schrulligem Ermittler, On-Off-Beziehungskiste, psychopathischen Mörder und Endzeitstimmung der goldenen Zwanziger, sucht sich immer noch verzweifelt die passenden Bilder in meinem Kopf aus der Mini-TV-Serie "Babylon Berlin", die mich sehr begeisterte.

    Es ist der zweite Band der Gereon Rath Reihe und widmet sich dem Umbruch vom Stumm- zum Tonfilm. Und es ist wohl naheliegend, dass hübsche Schauspielerinnen die Opfer sind, sowohl der Filmbranche als auch des Mörders, manchmal auch des abgehalfterten Ehemannes. Eine chinesische Frucht spielt auch noch eine wichtige Nebenrolle, die Yangtao, ganz neu in der Reichshauptstadt und von mir als Kiwi entlarvt.
    Politisch werden wir mit der Beisetzung und den daraus enstehenden Unruhen Horst Wessels abgefüttert und bei den Sehenswürdigkeiten durfte der Berliner Funkturm als wahres Sprungbrett dienen.
    Eine satte Mischung also, die sowohl eintaucht in die Technik der Lichtspielhäuser (Kinos), von denen viele die finanzielle Herausforderung der Umstellung mit der Pleite bezahlen oder in die Illegalität (Pornos) abwandern mussten, als auch in das Hirn eines Psychopathen, der erst mit seiner Diabetes so wurde wie er war.

    Und dann ist da immer noch Gereon Rath, der Ermittler bei der Mordkommission, der mit seinen Alleingängen sämtliche Vorgesetzte vor den Kopf stößt, der Kollegen schon mal eins auf die Schnauze haut und grundsätzlich seiner Angebeteten nicht die richtigen Fragen stellt, sondern lieber auf beleidigte Leberwurst macht. Grundsätzlich aber hat er den richtigen Riecher, Kontakte zur Unterwelt, einen einflußreichen Vater, Dämonen im Kopf und das Glück, samt süßen Hundewelpen auf seiner Seite.

    Spannend? Ja! Aber was viel wichtiger ist, Kulisse (Berlin) und Zeit für echte Gespräche und leibhaftige Treffen mit den Menschen, weil es in den 1930ern eben noch keine Handys, aber schon echt abgedrehte Mörder gab.

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