Der Sprengmeister: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Sprengmeister: Roman' von Henning Mankell
4.65
4.7 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Sprengmeister: Roman"

Gebundenes Buch
Als junger Mann wird der Sprengmeister Oskar Johansson bei einer fehlgeleiteten Zündung schwer verletzt. Seine Freundin bricht ihm die Treue, und er heiratet ihre Schwester Elvira. Die beiden führen ein bescheidenes, entbehrungsreiches Leben, damit der knappe Lohn auch für drei Kinder reicht. Trotz seiner Verwundungen kehrt Oskar zurück in seinen Beruf. Er wird politisch aktiv und glaubt an eine Revolution, die nie kommt. Als sein Wohnblock abgerissen wird, kauft er auf einer Schäre ein Saunahäuschen, wo er im Sommer leben kann. Henning Mankells erster Roman erzählt ein Arbeiterleben in der aufblühenden Industrie in Schweden und gibt den Benachteiligten eine unverwechselbare, eindrucksvolle Stimme.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:192
EAN:9783552059016

Rezensionen zu "Der Sprengmeister: Roman"

  1. Sozialkritisch und aktuell

    Der Sprengmeister ist der Erstling von Henning Mankell, der jetzt posthum in deutscher Sprache erschienen ist.
    Mankell schildert das Leben des Oskar Johannson. Oskar wäre ein absolut unscheinbarer Mann in einem absolut alltäglichen Leben, wenn er nicht damals 1911 diesen schrecklichen Unfall überlebt hätte. Vor dem Unfall war Oskar Sprengmeister und danach. Das Mädchen, mit dem er damals ging, hielt die Verunstaltungen, die Oskar davon getragen nicht aus. Aber durch Zufall lernt Oskar später deren Schwester bei einer sozialistischen Parteiveranstaltung kennen und lieben. Oskar führt ein hartes und einfaches Leben. Viel setzt er nicht vom Leben voraus, schon als Junge war wie alle anderen, unscheinbar, durchschnittlich. Sprengmeister, Parteimitglied, so war es sein Leben
    Der Erzähler, der den alternden Oskar sommers in seiner Holzsauna auf einer Schäreninsel besucht, schildert uns dieses Leben. So wie Oskars Beruf das Sprengen war, so sind auch seine Erzählungen, Erinnerungen, versprengt, sprunghaft.
    Mankell hat mit seinem Debüt, geschrieben vor nahezu 45 Jahren, ein immer noch aktuelles, sozialkritisches Thema aufgegriffen. Nahegehend in seinen prägnant kurzen aber intensiven Sätzen. Ich bin dankbar, dass noch nach dem Todes diese großartigen Schriftsellers und Menschen seine Werke weiterleben.

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  1. Toll - Leseempfehlung

    Inhalt:
    Der Roman erzählt die Lebensgeschichte des Sprengmeisters Oskar Johansson, der 1911 bei der Sprengung eines Eisenbahntunnels in Schweden schwer verletzt wird.
    Seine Freundin bricht mit ihm, und er heiratet ihre Schwester Elvira. Die beiden führen ein bescheidenes, entbehrungsreiches Leben, damit der knappe Lohn auch für drei Kinder reicht. Trotz seiner Verwundungen kehrt Oskar zurück in seinen Beruf.

    Fazit:
    Der Roman ist eine interessante Erzählung darüber, wie die meisten Menschen in den Städten Europas in der Vergangenheit gelebt haben.
    Das Buch hat zwar nur knappe 200 Seiten, bietet aber sehr emotionalen Tiefgang - man muss bei der Sache sein, und kann es nicht nebenbei / zwischendurch lesen. Eine wirklich eindrucksvolle und sehr interessante Erzählung. Mit großer Empathie und Einfühlungsvermögen sind die Protagonisten vom Autor geschildert worden.
    Absolute Empfehlung von meiner Seite für diese Geschichte.

    Inhalt:
    Der Roman erzählt die Lebensgeschichte des Sprengmeisters Oskar Johansson, der 1911 bei der Sprengung eines Eisenbahntunnels in Schweden schwer verletzt wird.
    Seine Freundin bricht mit ihm, und er heiratet ihre Schwester Elvira. Die beiden führen ein bescheidenes, entbehrungsreiches Leben, damit der knappe Lohn auch für drei Kinder reicht. Trotz seiner Verwundungen kehrt Oskar zurück in seinen Beruf.

    Fazit:
    Der Roman ist eine interessante Erzählung darüber, wie die meisten Menschen in den Städten Europas in der Vergangenheit gelebt haben.
    Das Buch hat zwar nur knappe 200 Seiten, bietet aber sehr emotionalen Tiefgang - man muss bei der Sache sein, und kann es nicht nebenbei / zwischendurch lesen. Eine wirklich eindrucksvolle und sehr interessante Erzählung. Mit großer Empathie und Einfühlungsvermögen sind die Protagonisten vom Autor geschildert worden.
    Absolute Empfehlung von meiner Seite für diese Geschichte.

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  1. Ein entbehrungsreiches Arbeiterleben

    Schweden im Juni 1911: Der erst 23-jährige Oskar Johansson wird während der Arbeit an Eisenbahntunneln bei einer fehlgeleiteten Zündung schwer verletzt. Der Sprengmeister verliert bei dem Unglück eine Hand und ein Auge. Seine Freundin Elly verlässt ihn. Trotz seiner Verwundungen kehrt Oskar zurück in seinen Beruf, um mit seiner Frau Elvira und den Kindern ein bescheidenes Leben zu führen. Er wird politisch aktiv und glaubt an eine Revolution, die allerdings nie kommt. Als sein Wohnblock abgerissen wird, kauft er ein Saunahäuschen auf einer Landzunge.

    „Der Sprengmeister“ ist der Debütroman von Henning Mankell, der bereits 1973 veröffentlicht wurde und nun erstmals auf Deutsch erschienen ist.

    Meine Meinung:
    In 25 kurzen Kapiteln mit knappen Überschriften wird das ganze Leben von Oskar Johansson in den Jahren 1888 bis 1969 dargestellt. Sie sind jedoch nicht chronologisch angeordnet, sodass es immer wieder Zeitsprünge gibt. Zudem wechselt das Erzähltempus – selbst innerhalb der Kapitel. Erzählt wird vorwiegend aus der Sicht eines Namenlosen, der mit Johansson befreundet zu sein scheint, aus der Ich-Perspektive. Dieser Aufbau verlangt dem Leser viel Aufmerksamkeit ab.

    Ungewöhnlich ist auch der Schreibstil, der mit seinen größtenteils kurzen Sätzen und vielen kleinen Abschnitten wie ein Puzzle aus Fragmenten wirkt. Dennoch ist der Roman trotz der eher geringen Seitenzahl eindringlich. Sein spezieller Stil macht die Geschichte reizvoll, aber auch zu einer schwierigen Kost.

    Oskar Johansson ist ein interessanter Hauptprotagonist, dessen Charakter gut herausgearbeitet wird. Er wird warmherzig beschrieben und macht einen authentischen Eindruck. Durch seine Wortkargheit ist er nicht leicht zugänglich. Trotzdem konnte ich mit ihm mitfühlen.

    Die wohl größte Stärke des Romans ist die sozialkritische Komponente, die der Geschichte zugrunde liegt. Die Darstellung des schwierigen Arbeiterlebens in Schweden in den vergangenen Jahrzehnten sowie die sonstigen politischen und gesellschaftlichen Umstände regen zum Nachdenken an. In diesem Zusammenhang ist auch das Nachwort des Autors aus dem Jahr 1997 sehr interessant, das die Entstehung des Romans beleuchtet.

    Sehr ansprechend und passend finde ich das Cover. Auch der deutsche Titel, der sich nahe am Original orientiert, ist recht simpel, aber treffend gewählt.

    Mein Fazit:
    „Der Sprengmeister“ von Henning Mankell ist ein ungewöhnlicher Roman. Vor allem für Liebhaber anspruchsvoller Literatur ist die Geschichte empfehlenswert.

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