Der Sommer, in dem Einstein verschwand: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Sommer, in dem Einstein verschwand: Roman' von Marie Hermanson
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4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Sommer, in dem Einstein verschwand: Roman"

Göteborg im Sommer 1923: Zum 300. Gründungsjubiläum findet eine große Ausstellung statt, und über der gesamten Stadt hängt eine magische Atmosphäre der Euphorie und des Umbruchs. Die junge Journalistin Ellen ergattert ihren ersten Job bei einer Zeitung und kann ihr Glück kaum fassen: Sie wird als Reporterin die Aufregung der Ausstellung einfangen. Als sie eines Nachts eine alarmierende Entdeckung macht, bittet sie den Polizisten Nils Gunnarsson um Hilfe. Zur gleichen Zeit sitzt Albert Einstein in seinem Berliner Arbeitszimmer. Sein Privatleben steht Kopf, seine Finanzen sind miserabel und er erhält Morddrohungen aus rechten Kreisen. Und ausgerechnet jetzt muss er nach Göteborg reisen, um seine Nobelpreisrede zu halten. Doch es gibt ungeahnte Kräfte, die diese Rede um jeden Preis verhindern wollen ...

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:371
Verlag: Insel Verlag
EAN:9783458178460

Rezensionen zu "Der Sommer, in dem Einstein verschwand: Roman"

  1. guter Zeitreise Krimi

    Weltausstellung in Göteburg. Ellen arbeitet als Reporterin um täglich von der Ausstellung zu berichten. Otto ist für die Unterhaltung der Kinder zuständig, gemeinsam mit dem Esel Bella, der etwas eigen ist. Nils sorgt als Polizist für Ordnung. Gemeinsam mit Ellen muss er an einem Fall arbeiten - Albert Einstein, ist eingeladen.

    Weltausstellung in Göteburg. Ellen arbeitet als Reporterin um täglich von der Ausstellung zu berichten. Otto ist für die Unterhaltung der Kinder zuständig, gemeinsam mit dem Esel Bella, der etwas eigen ist. Nils sorgt als Polizist für Ordnung. Gemeinsam mit Ellen muss er an einem Fall arbeiten - Albert Einstein, ist eingeladen.

    Sehr unterhaltsam wird durch diese Geschichte geführt - normalerweise bin ich persönlich nicht so der Fan von Historischen Büchern - in diesem Buch hat aber der unterhaltsame Schreibstil dafür gesorgt, dass mir der Ausflug in die Vergangenheit sehr gut gefallen hat.
    Man kann sich sehr gut in Zeit, Raum und Personen hineinversetzen.
    Ein gelungener Roman, der mir gut gefallen hat. Von meiner Seite gibt es eine Empfehlung.

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  1. Die neue Zeit

    Das Kettenkarusell in Pastellfarben auf dem Titelbild fängt schon die Atmosphäre des Buches ein. Ein heiterer, manchmal auch aufregender Sommer im Jahr 1923.
    Göteborg ist in Aufruhr, die große Ausstellung soll endlich in die ländlich geprägte Kleinstadt ein Flair von Großstadt und Weltläufigkeit bringen. Das Ausstellungsfieber erfasst die Menschen, man ist gespannt auf das Neue, will teilhaben an den modernen Zeiten. So auch Ellen, die berufstätig sein will, eine „Neue Frau“ eben, selbstständig, schick und unabhängig. Ihren ersten Job ergattert sie bei einer Zeitung, die täglich zur Ausstellung erscheint und sie ist für die kleinen Geschichten am Rand zuständig. So trifft sie auch Otto, einen kleinen Jungen vom Land, der als Betreuer der Eselin Bella für das Kinderreiten sorgt.
    Aber Aufregung gibt es auch bei Albert Einstein. Er soll seine Nobelpreisvorlesung halten, denn ohne die gibt es kein Preisgeld. Aber Einstein ist in Sorge, er fühlt sich angegriffen und verfolgt. Es gibt Kreise, antisemitisch und wissenschaftsfeindlich geprägt, die offen Hetze verbreiten und nicht ungehört bleiben.
    Das alles vermischt Marie Hermanson in einen unterhaltsamen und leichten Sommerroman. Er ist amüsant und unterhaltend geschrieben. Manches wird man aus Einsteins Leben kennen, aber die kleinen, sehr nett ausgedachten Episoden, bringen auch den Menschen näher. Besonders gut ist die Aufbruchsstimmung und das Lebensgefühl der Göteborger eingefangen. Die Menschen, die den Droschken nachtrauern, aber auch schon begeistert auf die neuen Automobile schauen. Ein Werbeflugzeug am Himmel ist eine Sensation. Ellen wird sich in diesem Sommer verändern, auch erkennen, dass es gar nicht so einfach ist, sich einen Platz zu erobern, wenn der Rest der Umgebung noch ganz den alten Traditionen verbunden ist. Aber es gibt keinen Zweifel, sie wird ihren Weg machen. Genau wie der kleine Otto, der in Vorblenden auf das Jahr 2002 als alter Mann von seinem Kindheitserlebnis spricht.
    Die Autorin erzählt leichtfüßig und wunderschön, ich bin richtig eingetaucht in das alte Göteborg und der Umbruch und die Euphorie der Menschen war toll eingefangen. Es gibt nicht so viel richtig niveauvolle Unterhaltung, aber „Der Sommer in dem Einstein verschwand“ ist so ein Roman, den ich nur empfehlen kann.

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  1. 4
    15. Feb 2020 

    Unterhaltsamer Zeitroman

    Die Geschichte spielt im Sommer 1923 im schwedischen Göteborg. Damals feierte die Stadt ihr 300jähriges Gründungsjubiläum mit einer großen Weltausstellung. Als besonderer Höhepunkt sollte hier Albert Einstein seine Nobelpreisrede halten.
    Albert Einstein ist zu dieser Zeit ein angesehener und berühmter Wissenschaftler. Die ganze Welt spricht über seine Relativitätstheorie, obwohl die meisten Menschen sie nicht verstehen. Gleichzeitig wird er angefeindet von rechten Kreisen. Er muss als Jude um sein Leben fürchten, hat Angst, das gleiche Schicksal zu erleiden wie sein Freund Rathenau. Einer seiner größten Gegner war der zwielichtige Paul Weyland, ein Hochstapler, der schon früh gegen Einstein agitierte.
    Das ist der reale Hintergrund, auf dem Marie Hermanson ihre fiktive Geschichte entwickelt. Sie erzählt dabei aus vier verschiedenen Perspektiven.
    Die eine gehört Albert Einstein. Dem stellt sie drei fiktive Figuren zur Seite. Ellen, eine junge Journalistin bei „ Krone und Löwe“, der Ausstellungszeitung. Sie ist zuständig für die „ atmosphärischen“ Beschreibungen der Ausstellung. Sie berichtet über das Wetter ( in diesem Sommer hat es fast nur geregnet ), die Karpfen im Teich und einiges mehr.
    Ellen ist der Typus der „ modernen Frau“, die vom Land in die Stadt kommt und sich zu emanzipieren beginnt. Sie ist klug und interessiert an allem Neuen, verdient ihr eigenes Geld und geht ab und zu tanzen im neu eröffneten Tanzclub.
    Eine andere Figur ist Nils, ein aufstrebender, junger Polizist, der bald richtig gefordert wird. Dabei wird er Ellen kennen lernen und die beiden werden sich näher kommen.
    Die vierte Erzählstimme gehört Otto, der sich im Jahr 2002 zurückerinnert. Er berichtet aus der Sicht von heute über die Geschehnisse damals. Er war ein Junge von 12 Jahren, aus einfachen Verhältnissen stammend. Mit der Eselin Bella gehörte Otto zu den Attraktionen auf dem Ausstellungsgelände. Für unzählige Kinder war es ein großer Spaß, auf dem Tier eine Runde zu drehen. Auch Einstein wird in dem Roman die beiden kennenlernen.
    Die Autorin lässt sich Zeit für ihre Protagonisten. Langsam entwickelt sich die Geschichte, bis die verschiedenen Stränge zusammenlaufen. Sie nimmt die Tatsache, dass Albert Einstein damals zu spät nach Göteborg kam und erst zwei Tage später als geplant, seine Rede hielt und sucht eine Erklärung dafür. Im Roman plant Paul Weyland einen Mordanschlag auf Albert Einstein, den Nils gemeinsam mit Ellen zu verhindern weiß.
    „ Der Sommer, in dem Einstein verschwand“ ist ein unterhaltsamer Roman, der viel über die damalige Zeit und das Zeitgefühl erzählt. Der Leser erfährt gleichzeitig einiges über das Leben Albert Einsteins, seine Beziehung zu Frauen, seine Stellung in Wissenschaftskreisen und in der Welt. Ein Gesellschaftsroman, ein Krimi und eine Liebesgeschichte- das alles bietet das Buch.

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