Der Schmetterling

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Schmetterling' von Gabriella Ullberg Westin
3.75
3.8 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Schmetterling"

Heiligabend in Hudiksvall, Nordschweden: Henna öffnet dem Weihnachtsmann die Tür, der ihre beiden Kinder überraschen soll. Doch es ist nicht ihr Ehemann in Verkleidung, sondern ihr Mörder. Er drängt sie ins Haus und streckt sie mit mehreren Schüssen nieder. Sie stirbt vor den Augen ihrer Kinder.
Kriminalinspektor Johan Rokka ist nach zwanzig Jahren in Stockholm gerade erst in seine alte Heimatstadt zurückgekehrt und übernimmt die Mordermittlung. Es ist ein schwerer Start, denn Henna war die Frau seines alten Schulfreunds Måns. Im Kreis der Verdächtigen sind Freunde von früher. Dann geschieht ein zweiter Mord. Kennt Rokka den Mörder bereits? Ist er der nächste auf seiner Liste?

»Ein herausragender Krimi!«
Svenska Dagbladet

Format:Broschüre
Seiten:384
Verlag: HarperCollins
EAN:9783959672054

Rezensionen zu "Der Schmetterling"

  1. Potential für Folgebände

    Kriminalinspektor Johan Rokka kehrt nach zwanzig Jahren von Stockholm in seine Heimatstadt Hudiksvall in Nordschweden zurück. Die Gründe dafür bleiben zunächst unklar. Erst nach und nach wird angedeutet, dass Johan etwas aus seiner Vergangenheit so stark beschäftigt, dass ihn dies zur Rückkehr bewogen hat. Mit seiner direkten Art macht er sich zu Beginn bei den Kollegen und seiner Chefin nicht unbedingt beliebt. Allerdings trifft er auch auf viele alte Bekannte und ehemalige Freunde und Schulkameraden, mit denen er gerne mal einen trinken geht.
    Noch vor seinem eigentlichen Amtsantritt muss er den Dienst beginnen. Henna, die Frau des Fußballstars Mans Sandin wird an Heilig Abend in ihrem Haus vor den Augen der beiden Kinder erschossen. Der Täter war als Weihnachtsmann verkleidet. War Mans Sandin selbst der Täter? Oder galt der Anschlag womöglich ihm? Dass Sandin auch ein alter Bekannter Johan Rokkas ist, gestaltet seine Ermittlungen nicht unbedingt einfacher.
    Düster und kalt wie die Jahreszeit ist auch die Atmosphäre des Romans. Durch die verschiedenen Schauplätze (z.B. Florenz) und wechselnden Perspektiven wird dennoch genug Spannung und Dynamik aufgebaut. Lediglich das Ende wirkt etwas hastig.
    Johan Rokka ist noch etwas undurchsichtig, durchaus sympathisch, aber mit Ecken und Kanten. Ihn möchte man gerne noch in weiteren Fällen erleben. Auch seine Kollegen zeigen Charakter, allen voran die etwas spröde Janna Weissmann. Sie ist eine interessante und etwas geheimnisvolle Figur, von der man gern noch mehr erfahren will.
    Ein spannender und unterhaltsamer Krimi mit genügend Potential für weitere Folgen.

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  1. 4
    27. Okt 2018 

    Die schöne Geschichte

    Der Polizist Johan Rokka kehrt nach Jahren in Stockholm an seinen Heimatort zurück. Noch bevor er sich richtig eingerichtet hat geschieht ein Mord und er wird gebeten, früher mit der Arbeit zu beginnen. Rokka muss feststellen, dass er die Tote kennt. Kein Wunder, wenn man an seinem Heimatort tätig ist, und doch keine besonders angenehme Situation. Bei der Toten handelt es sich um Henna, die Frau eines bekannten Fussballspielers. Die Familie ist erst vor kurzem aus Italien wieder nach Schweden gezogen. Rätselhaft bleibt allerdings, wer etwas gegen die junge Frau gehabt hat.

    In seinem ersten Fall ermittelt Johan Rokka gleich in einem Mord, der ihn persönlich zu betreffen scheint. Etliche der Beteiligten kennt er aus seiner Jugend, deshalb geht ihm die Tat sehr nahe. Dennoch versucht er bei seinen Nachforschungen neutral zu sein. Auch als Neuer auf seinem Revier hat er es manchmal nicht ganz leicht. Teils tritt er selbst ein wenig zu forsch auf, was seine direkte Vorgesetzte nicht erfreut. Teils erscheinen Anweisungen eher auf ein Nebengleis zu führen. Teils ist Rokka abgelenkt von Gedanken an ein ungelöstes Rätsel aus seiner Vergangenheit. Sein Leben ist im Umbruch und Rokka ist unsicher, in welche Richtung er sich entwickeln wird. So wie er selbst haben auch seine Kollegen ihre eigenen Ansichten, Geheimnisse und nachdenkliche Momente.

    Während die Hintergründe zu dem gesamten Kriminalfall teilweise etwas gezwungen in die Form gepresst wirken, wird doch viel Spannung aufgebaut und man bleibt neugierig auf den Ausgang. Mehr aus einem Guss erscheint die Bildung des Teams um Johan Rokka. Nach und nach geben die Mitglieder mehr von sich preis und tragen so dazu bei, dass sich die Gruppe formt. Dieser grundsätzlich gelungene erste Band um Johan Rokka und sein Team hat zwar einige Haken und Ösen, macht aber dennoch Lust zu erfahren, ob Rokka seine Vergangenheit überwinden wird. Vielleicht wird Rokkas Verlangen bereits im zweiten Band gestillt, der für das Frühjahr 2019 angekündigt ist. Man darf bis dahin in freudiger Erwartung bleiben.

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  1. Der Schmetterling

    An Heiligabend in Hudiksvall geschieht ein grausamer Mord: Henna öffnet dem Weihnachtsmann die Tür. Doch statt ihres Ehemannes, der die Kinder überraschen soll, ist es ihr Mörder, der sie im Beisein ihrer Kinder umbringt. Der Kriminalinspektor Johan Rokka ist gerade erst von Stockholm in seine Heimatstadt zurückgekehrt und übernimmt die Ermittlungen, die ihn in seine eigene Vergangenheit führen.

    Dieses Buch hat mich aufgrund des spannend-düsteren Covers und des ansprechenden Klappentextes sofort gereizt, so dass ich es unbedingt lesen musste. Meine Erwartungen bezüglich eines spannenden Krimis wurden jedoch nicht erfüllt.
    Der Beginn gefiel mir richtig gut, denn man erlebt die Ermordung von Henna hautnah mit. Das war sehr spannend und mir schwirrten sofort etliche Fragen im Kopf herum. Wer war der Mörder, den Henna wohl kannte und warum wirkte sie so entspannt, als wenn sie damit gerechnet hat?
    Die Spannung vom Beginn des Buches konnte sich bei mir jedoch leider nicht halten. Irgendwie hat die Geschichte mich dann verloren und ich habe ohne nennenswerte Spannung und Neugierde weitergelesen. Ich war einfach nicht richtig gefesselt. Ich wollte zwar wissen, wie alles zusammenhängt, aber wenn ich das Buch abgebrochen hätte, hätte es mich nicht besonders gestört. Dabei war der Plot an sich sehr interessant aufgebaut, denn es gab zwei Stränge bzw. Morde, deren Verbindung nicht klar war und die erst gegen Ende zusammengeführt wurden. Insofern gab es auch Möglichkeiten zum Rätseln. Was mir auch fehlte, war eine klare Linie, also der so genannte rote Faden. Da dieser fehlte, wirkte die Geschichte teilweise verworren auf mich.
    Bis auf Johan Rokka, den ich tendenziell sympathisch fand, waren mir die Personen nicht gut genug ausgearbeitet und blieben daher recht blass. Ich befürchte, dass ich sie schnell aus meinem Gedächtnis verloren habe.

    Meine Erwartungen an diesen Krimi wurden leider nicht komplett erfüllt, so dass ich nur 3 von 5 Sternen vergebe.

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  1. Tödlicher Weihnachtsabend

    Johan Rokka kehrt nach Jahren in der schwedischen Hauptstadt zurück in seinen Heimatort Hudiksvall in Nordschweden zurück. Er hat noch eine Rechnung offen mit seiner nordschwedischen Heimat. Aber bevor er offiziell seinen Dienst antritt, wird er schon gerufen. Henna Sandin, die Frau des berühmten Fußballstars Måns wurde an Heiligabend getötet. Ein fast unwirkliches Szenario, sie erwartete ihren Mann als Weihnachtsmann verkleidet für die Bescherung der Kinder und dieser Weihnachtsmann brachte ihr den Tod.

    Keine einfache Ausgangslage für Rokka, fast alle in den Fall involvierten Personen sind Jugendfreunde, er hat selbst mit ihnen in einer Fußballmannschaft gespielt, aber nur Måns hatte das Zeug zum Star. Einige Spuren führen nach Italien und da gibt es immer wieder Gerüchte um manipulierte Pferdewetten. Auch die Frauen haben in dieser Geschichte eine entscheidende Rolle, Måns war kein Kostverächter und auch Henna hatte ihre unbekannten Seiten.

    Wie bei einem Skandinavien Krimi zu erwarten, spielt das Innenleben der Ermittler und ihre Interaktionen untereinander eine große Rolle. Die Figuren sind deshalb auch psychologisch ausgefeilter angelegt, als in anderen Thrillern. Das hat mir gefallen, es gibt dem Buch außer der erwarteten Spannung durch den Plot, auch eine Spannung durch die Charaktere der Protagonisten. Dennoch ist es nicht damit überfrachtet. Auf die sonst oft in skandinavischen Krimis ausgiebig behandelte Sozial- und Gesellschaftsproblematik verzichtet die Autorin, trotzdem ist der Thriller realistisch und nah an der Lebenswirklichkeit. Damit hat sie bei mir schon gepunktet. Die Geschichte ist anspruchsvoll aufgebaut, ein Handlungsfaden besteht aus alten Tagebucheinträgen. Auch den Rokka ist bald klar, dass die Lösung des Falls in der Vergangenheit zu suchen ist.

    Ich war von der ersten Seite an gefesselt, auch wenn ich den Typ Rokka erst näher kennenlernen musste. Dann hat mir die Figur wirklich gefallen und mit seiner Kollegin Janna wurde ein gelungener Gegenpart eingeführt. Ich könnte mir gut weitere Fälle aus Hudiksvall vorstellen.

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