Der Schattenmörder: Roman

Rezensionen zu "Der Schattenmörder: Roman"

  1. Die Schatten sind zurück

    Die Schatten sind zurück

    Der Schattenmörder von Alex North

    Paul Adams kommt nach fast 25 Jahren wieder in seine Heimatstadt Gritten zurück. Seine Mutter liegt im Sterben, er hat sie seit damals nicht mehr gesehen. Er war so froh den alten Dämonen entkommen zu sein, doch sie holen ihn sehr schnell wieder ein. Nach und nach durchlebt der Leser den Schrecken von damals, als Charlie Crabtree, ein Freund von Paul, mordete und spurlos verschwand.
    Paul war damals mit dem eher ängstlichen James befreundet, und als dann Charlie und dessen Freund in deren Leben trat, veränderte sich alles. Charlie war besessen von der Vorstellung der luziden Träume. Er ließ alle ein Traumtagebuch führen, in der Hoffnung Einfluss auf den Traum des anderen nehmen zu können und sich im Traum zu treffen.
    Die Jugendlichen trafen sich häufig im Wald, die Schatten genannt, und es sah so aus, als ob Charlie wirklich Erfolge erzielt. Paul war eher skeptisch und musste mitansehen wie sein bester Freund James Charlie immer mehr verfiel.
    Als dann ein Kind getötet wurde, war das Leben für Paul nie mehr wie früher. Er sorgte dafür die Stadt so schnell wie möglich zu verlassen. Bis zum heutigen Tag scheint das Rätsel um Charlie Crabtrees verschwinden ungelöst, und mehr noch....es geschehen wieder schlimme Dinge in der Nähe der Stadt. Lebt Charlie noch? Animiert er andere in einem Chat zu neuen Morden? Fakt ist, dass Amanda Beck in Featherbank, nur wenige Kilometer entfernt, einen ähnlichen Fall verfolgt wie damals als Paul mittendrin steckte.

    Der Spannungsroman hat mich vom Aufbau und Flair ein wenig an den Vorgänger des Autors "Der Kinderflüsterer" erinnert, der mir damals auch gut gefallen hat.
    Ich war direkt gefangen von der Handlung, war aber unsicher in welche Richtung mich der Autor lenken wollte. Die mystischen Komponenten wirkten stellenweise fast glaubhaft. Driftet alles ins übernatürliche ab, oder gibt es eine logische Erklärung? Eine Frage die erst ziemlich zum Schluss genau geklärt wird. Die Spannung wurde aufrechterhalten, da immer nur kleine Bruchstücke aus der Vergangenheit offenbart wurden. Das wirklich überraschende Ende brachte dann noch eine ungeahnte Wendung, die das Buch für mich zufriedenstellend abschloss. Ein Buch, dass man zügig durchlesen möchte, um die ganze Geschichte begreifen zu können. Klare Leseempfehlung daher von mir!

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  1. 5
    02. Sep 2020 

    In den Schatten lauert das Böse...

    In seinem zweiten Thriller spinnt Alex North eine vielschichtige Erzählung voller Geheimnisse, die den Leser schnell in den Bann zieht. Paul Adams ist der Charakter, aus dessen Perspektive hier die meiste Zeit über berichtet wird - teils aus der Vergangenheit, teils aus der Gegenwart heraus, wobei die Geschehnisse beider Zeitebenen sich überlappen und die eine nicht losgelöst von der anderen betrachtet werden kann.

    Paul war seinerzeit froh, seiner Heimatstadt den Rücken kehren zu können, um zu studieren - und kehrt erst jetzt dorthin zurück, als seine Mutter im Sterben liegt. 25 Jahre lang beschränkte sich der Kontakt zwischen Paul und seiner Mutter auf gelegentliche Telefonate, wobei dies nichts mit mangelnden Gefühlen füreinander zu tun hatte, sondern vielmehr mit den Geschehnissen vor 25 Jahren, die Paul am liebsten für immer vergessen würde.

    Doch mit der Heimkehr in sein Elternhaus kommen die Erinnerungen wieder hoch - und schlimmer noch: das Grauen kehrt wieder. Der an das Haus grenzende Wald spielt hierbei eine große Rolle, der von allen nur "Die Schatten" genannt wird. Und in den Schatten lauert das Böse...

    Ich möchte hier nicht näher auf die Art des Bösen eingehen, weil das zu viel verraten würde - es lohnt sich, es selbst zu entdecken. Stephen King wird hier namentlich einige Male genannt, weil die vor 25 Jahren noch jugendlichen Charaktere begeisterte Leser seiner Romane waren. Aber Alex North muss auch zu den Fans gehören, denn über weite Strecken stand er dem Meister hier in nichts nach. Vor allem die erste Hälfte des Thrillers war unglaublich atmosphärisch, das Gruseln lauerte hinter jeder Zeile.

    Zur Perspektive von Paul Adams - in Vergangenheit und Gegenwart - gesellt sich noch ein weiterer Handlungsstrang hinzu: der der Ermittlerin Amanda, die bereits im vorherigen Thriller eine wesentliche Rolle gespielt hat. Diesmal ermittelt sie in einem aktuellen Mordfall, der jedoch verblüffende Ähnlichkeit aufweist zu dem Verbrechen vor 25 Jahren, dessen Umstände Paul Adams am liebsten für immer vergessen würde. So begegnen sich Paul und Amanda, und die Handlungsstränge verwickeln sich immer mehr ineinander.

    Wie schon bei seinem Debüt "Der Kinderflüsterer" punktet der neuesten Thriller von Alex North auch diesmal nicht durch überbordende Spannung und blutige Actionszenen, sondern durch das lauernde Böse im Hintergrund, das einen jederzeit anzuspringen droht. Die subtile Spannung nimmt dabei im Verlauf zu, und gerade wenn man denkt, man hat den Durchblick, dreht der Autor dem Leser noch rasch eine lange Nase - und galoppiert plötzlich in eine ganz andere, unerwartete Richtung. Das hat mir gut gefallen!

    Nach einem kleinen Durchhänger im Mittelteil entwickelte sich der Thriller für mich zu einem wahren Pageturner, und auf den letzten 200 Seiten mochte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Zu sehr wollte ich endlich die Geheimnisse gelüftet sehen, die Zusammenhänge erkennen und wissen, was damals wie heute wirklich geschah. Und auch wenn vielleicht nicht jedes Detail am Ende aufgelöst wird, hat mich das Gesamtkonzept überzeugt.

    Für mich wieder ein fabelhaft gestrickter Thriller - flüssig zu lesen, intelligenter Plot, unterhaltsam, subtil spannend, gruselig, überraschend und zuletzt auch noch berührend. Eine gelungene Mischung, die definitiv Lust auf mehr macht.

    © Parden

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  1. Sehr spannend und gruselig

    Paul kehrt nach 25 Jahren erstmals wieder in seine Heimatstadt Gritten zurück, denn seine Mutter liegt im Sterben. Eigentlich wollte er nie zurückkommen und alle Erinnerungen an damals, insbesondere an Charlie Crabtree, vergessen. Doch er muss feststellen, dass das nicht so einfach möglich ist. Schon bald holt ihn die Vergangenheit ein und er bemerkt, dass er verfolgt wird. Die Frage wird immer drängender: Was geschah damals mit Charlie Crabtree, nachdem er einen Mord beging und verschwand?

    Das Cover und der Titel haben mich sehr neugierig gemacht. Der Klappentext tat dann sein Übriges dazu, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.
    Der Schreibstil hat mir prima gefallen, er war sehr leicht zu lesen und die Seiten flogen regelrecht dahin. Auch die kurz gehaltenen Kapitel haben zum Lesefluss beigetragen. Die Beschreibungen waren detailliert und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. 
    Die Charaktere wurden wirklich gut gezeichnet. Paul fand ich sehr sympathisch, weil er ruhig und überlegt wirkte. Klasse beschrieben waren auch seine damaligen Schulfreunde, unter denen auch Charlie Crabtree war. Dieser war mir von Anfang an sehr suspekt und ich konnte regelrecht das Böse bei ihm spüren.
    Der Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen, es ging direkt mit einem spannenden Prolog und Blick in die Vergangenheit los. Hier tauchten sofort viele Fragen in meinem Kopf auf. Dann ging die Geschichte in der Gegenwart und mit den aktuellen Geschehnissen los. Zwischendurch gab es immer wieder Rückblicke auf die Zeit vor 25 Jahren und man erfährt, wie die Schulfreunde Charlie, Billy, James und Paul sich kennengelernt haben und wie sich ihre Bindung intensivierte. Diese Zeitsprünge wurden durch entsprechende Überschriften gekennzeichnet, so dass ich keine Probleme hatte, alles gedanklich zu ordnen.
    Das Thema luzide Träume fand ich sehr spannend, denn davon hatte ich vorher noch nichts gehört. Natürlich habe ich mich gefragt, ob sowas möglich ist und ob die Teenager das wirklich gemeinsam so erlebt haben. Auch war ich total neugierig, wie es zu dem Mord kam und wie die damaligen Geschehnisse mit der Gegenwart verknüpft sind.
    Was mir richtig gut gefallen hat, waren die schaurigen und gruseligen Momente, die es mehrfach in der Geschichte gab. Das hat mich noch zusätzlich, neben der sowieso vorhandenen Spannung, total gefesselt. Auch überraschende Wendungen gab es einige, die mich teils kalt erwischt haben.
    Am Ende wurde dann alles schlüssig aufgelöst und alle Fäden zusammengeführt. 

    Mir hat dieser spannende und gruselige Roman sehr gut gefallen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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  1. Charlie und die unheimlichen Schatten im Wald

    "Luzide Träume - wenn man sich plötzlich bewusst ist, dass man träumt, noch während man sich in dem Traum befindet. Fast als würde man während des Traums aufwachen, dabei schläft man in Wahrheit tief und fest." (Buchauszug)
    25 Jahre sind inzwischen vergangen, dass Paul seine Heimatstadt Gritten verlassen hat. Seit jener Zeit, die für Paul alles verändert hat, ist er nie wieder zurückgekehrt. Doch nun liegt seine Mutter im Hospiz im Sterben und ihre Pflegerin hat Paul informiert. Beim ersten Besuch bei ihr erzählt sie davon, dass jemand im Haus gewesen ist, doch Paul findet keine Anzeichen dafür. Erst als er auf den Dachboden steigt, entdeckt er die vielen roten Handabdrücke. Niemals wird Paul den Tag vergessen, als er das erste Mal Charlie Crabtree begegnet ist. Sein Lächeln und seine dunklen Fantasien haben nicht nur Paul in seinen Bann gezogen, den von da an sollte sich alles verändern.

    Meine Meinung:
    Ein Mord eines Jugendlichen und der Besuch seiner Mutter nach 25 Jahren soll Paul Adams Leben wieder einmal verändern. Der Schreibstil ist fesselnd, spannend und unterhaltsam und hat mich ab der ersten Seite in den Bann gezogen. Alex North nimmt mich mit in die Gegenwart und Vergangenheit des Städtchen Gritten, bei dem es mir schon durch die Beschreibung etwas unheimlich wird. Eigentlich ist es eine Stadt, bei der man sich nicht besonders wohlfühlt, vor allem der angrenzende Wald scheint etwas unheimlich Mystisches zu haben. Auch Paul merkt sofort wieder, dass er sich nicht sonderlich wohlfühlt. Dabei denkt er an seine damalige Zeit als Schüler zurück, als er Charlie das erste Mal sah. Zur selben Zeit wird in der Nähe in Featherbank eine Kinderleiche gefunden. Amanda Beck ermittelt in dem Fall, bei dem sich zwei seiner Mitschüler schuldig bekennen. Anscheinend wurden sie durch einen Chat dazu motiviert, diese Tat zu tun. Kann es sein, dass Charlie lebt, der seit dem Vorfall vor 25 Jahren spurlos verschwunden ist? Und was hat es mit diesem Rothand und den luziden Träumen auf sich? Wie schon in Alex North ersten Buch "Der Kinderflüsterer" geht es auch hier wieder etwas makaber, unheimlich und mystisch zu. Bis zum Ende lässt er den Leser unwissend, wer damals getötet wurde und was geschah, weshalb Paul seine Heimat verließ. Paul ist ein guter Junge und hat sich immer, für seinen Freund James einsetzt. Doch als Charlie auftaucht, ist James auf einmal ganz angetan von ihm und seinen Ideen, jedoch für Paul bleibt er immer ein wenig suspekt. Bis er irgendwann Charlie, Billy und James ganz aus dem Weg geht und sich lieber nur noch mit Jenny aus dem Creative-Writing Kurs trifft. Der Wald von Gritten hat ebenfalls etwas Geheimnisvolles, weshalb er auch Schatten genannt wird. Ein wenig scheint der Autor von Stephan Kings Büchern beeinflusst zu sein, der ebenfalls sehr gerne mit Geheimnissen und Mystik spielt. Das größte Rätsel in diesem Buch ist das Verschwinden von Charlie Crabtree, der selbst nach Jahren für einige Jugendliche noch immer ein Idol zu sein scheint. Dabei sind die Charaktere in diesem Buch sehr gut durchdacht. Der schüchterne James, der meist zum Mobbingopfer wird und allen voran Paul, ein sympathischer, hilfsbereiter Junge, der inzwischen als Lehrer am College arbeitet. Doch wenn seine Mutter Sätze wie "Du hättest nicht kommen sollen.", sagt, dann habe ich das Gefühl, Paul ist wieder dieser Junge von damals. So baut sich durch das hin- und herspringen von Vergangenheit und Gegenwart nach und nach die Spannung immer mehr auf. Bis der Autor am Ende mit wirklich vielen Überraschungen aufwartet, die ich nicht erwartet hätte. Trotzdem war mir einiges zu abwegig und fantasiereich gewesen ist, gebe ich dem Buch 4 von 5 Sterne.

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  1. 4
    23. Aug 2020 

    Traumtagebuch

    Seine Mutter liegt im Sterben. Nur deshalb kehrt Paul Adams an seinen Heimatort zurück. Keinesfalls wollte er an die Ereignisse von vor über zwanzig Jahren erinnert werden. Damals gab es einen Mordfall, in den Paul verwickelt war. Bei den Tätern handelt es sich um zwei Schulkameraden, von denen einer spurlos verschwand. Sollte dieser etwa doch nicht tot sein? Obwohl er die Erinnerung nicht mehr an sich heran lassen wollte, insgeheim hofft Paul, seine Mutter könnte doch etwas wissen. Fast gleichzeitig beginnt die Polizistin Amanda Beck in einem Fall zu ermitteln, in dem ein Jugendlicher von zwei weiteren Jugendlichen umgebracht wurde.

    Unheimlich geht es zu in diesem Roman, in dem es unter anderem um Klarträume geht. Bei dem Gedanken, zu wissen, dass man träumt, könnte einem schon ganz anders werden. Erst recht gruselig ist der Gedanke, dies könnte von außen gesteuert werden. Da bedarf es schon eines äußerst geschickten Manipulators. Was ist damals wirklich geschehen? Was wusste seine Mutter? Der Tag des Mordes vor 25 Jahren hat Pauls Leben entscheidend beeinflusst und sein Leben ist anders verlaufen als er es sich als Jugendlicher erträumt hat. Wie er jetzt weiß, sollte man mit Träumen sehr vorsichtig sein.

    Dies ist schon ein unheimlicher Spannungsroman, in dem eine unbewältigte Vergangenheit auch später noch etliche Leben beeinflusst. Es tut nicht immer gut, alles vergessen zu wollen. Auch wenn die Handlung in manchen Passagen ein wenig behäbig wirkt und man sich zum Schluss fragt, ob tatsächlich alles geklärt ist so bietet der Verlauf doch einige Überraschungen, die einen packen. Wegen der guten Beschreibung der düsteren Schatten, die die Bewohner von Gritten Woods gewissermaßen umwabern, und des Aha-Erlebnisses gegen Ende, ist dieser zweite Roman von Alex North sehr zu empfehlen. So eine Gruselspannung wird allerdings besser im Hellen genossen, nicht, dass man noch selbst unheimliche Träume durchstehen muss.

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  1. Die Schatten der Vergangenheit

    25 Jahre lang war Paul Adams nicht in seiner Heimatstadt. Jetzt liegt seine Mutter im Sterben und so kehrt er nach Gritten zurück. Mit dem Ort verbindet er düstere Erinnerungen. Damals ist ein Mord geschehen, und Charlie Crabtree, der einmal Pauls Freund war, verschwand spurlos. Was damals im Wald – in den Schatten – geschah, belastet Paul immer noch. Dann passieren seltsame Dinge. Pauls Mutter behauptet, dass jemand im Haus gewesen sei. Gleichzeitig wird in Featherbank ein Teenager von zwei Mitschülern ermordet. Der Fall weist erstaunliche Parallelen zum seinerzeitigen Mord in Gritten auf.
    Der britische Schriftsteller Alex North hat nach dem Kinderflüsterer seinen zweiten Spannungsroman „Der Schattenmörder“ vorgelegt. North bedient sich eines altbekannten und bewährten Konzepts: ein längst vergangenes Verbrechen, eine Rückkehr nach langen Jahren Abwesenheit, Ereignisse aus der Vergangenheit wiederholen sich.
    Pauls ganzes Leben folgt zwei Imperativen:

    „Du musst wegen Charlie etwas unternehmen“
    Paul und James waren beste Freunde, wobei Paul, der tatkräftige Bursche, den schüchternen und schmächtigen James immer unterstützte. Bis Charlie Crabtree und dessen Kumpane Bobby in Paul und James Leben treten. Charlie übernimmt sofort eine Führungsposition, ist charismatisch und manipulativ. Fast ehrfürchtig befolgt James alle Anweisungen Charlies, lässt sich in ein bösartiges, okkultes Spiel verwickeln. Paul fühlt sich zunehmend unbehaglicher, beginnt sich der Freundschaft zu entziehen. Doch als Paul endlich etwas gegen Charlie unternehmen will, ist es zu spät und etwas Schreckliches ist geschehen.
    „Du hättest nicht kommen sollen!“
    25 Jahre später: Pauls Mutter ist alt, verwirrt und nach einem Sturz kaum ansprechbar. Aber sie will Paul eindringlich davor warnen, dass wieder etwas Seltsames in Gritten passiert. Kann es sein, dass Charlie Crabtree noch am Leben ist und mit dem aktuellen Mordfall in Verbindung steht? Paul muss sich der Vergangenheit stellen, sich wieder in die Schatten der Erinnerung begeben.
    „Die Siedlung Gritten Wood mochte nach diesem Wald benannt worden sein, aber wie allen anderen Einwohnern war er mir unter dem Namen »Shadows« bekannt….wir waren immer »in die Schatten« gegangen. »In den Wald« hätte nicht annähernd gefahrvoll genug geklungen.“
    Es ist das herkömmliche Gerüst eines Spannungsroman, Erzählstränge von Damals und Heute wechseln sich ab. Alex North lässt Paul aus der Ich-Perspektive erzählen. Das ist klug gewählt, denn Pauls Sicht der Dinge ist subjektiv, er ist der klassische unzuverlässige Erzähler. Und wenn man glaubt, man hätte alles schon mal gelesen, kommt eine völlig unerwartete Wendung, die das bisherige Geschehen in einem ganz anderen Licht sehen lässt. Ich jedenfalls bin dem Autor voll darauf reingefallen, und dafür gebührt ihm meine Hochachtung. Norths kleine Hommage an den Meister des Genres, den König unter den Erzählern erfüllt seinen Zweck. Bei Stephen King hat Alex North wirklich gut aufgepasst.
    Der überraschende Plottwist hat das Buch gerettet. Denn die Auflösung an sich war zwar schlüssig, aber doch sehr weit hergeholt.

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