Der rote Apfel: Roman

Rezensionen zu "Der rote Apfel: Roman"

  1. 4
    16. Aug 2020 

    Maxwell

    Der noch junge Serienmörder Lee Byongdo ist gefasst und verurteilt. Die Polizei vermutet allerdings, dass er noch mehr Morde begangen hat. Der Killer hüllt sich jedoch in Schweigen. Einzig gegenüber der Kriminalpsychologin Sonkyong gegenüber will er sich öffnen, wenn sie zu Gesprächen ins Gefängnis kommt. Sonkyong, deren Leben gerade gravierende Veränderungen durchmacht, ist unsicher, ob sie dem Wunsch des Killers nachkommen soll. Mit Grace Starling will sie sich eigentlich nicht vergleichen, auch wenn sie eine FBI Schulung besucht hat. Fast zur selben Zeit wird in einem Stadtteil ein Brand untersucht, bei dem Menschen zu Schaden kamen.

    Die Vergangenheit des Täters wird von einem Beatles Song bestimmt. Die Einladung, sich das Lied „Maxwell`s silver Hammer“ anzuhören, kann man natürlich nicht ablehnen. Ein nettes Lied, solange man nicht auf den Text achtet. Der lässt einem allerdings das Blut in den Adern gefrieren und man kann sich gut vorstellen, dass die Erinnerungen des Mörders an das Lied nicht gerade die besten sind. Hätte so ein Täter unter anderen Umständen ein anderes Leben haben können? Wie kommt er ausgerechnet auf die Psychologin? Und wie sieht es mit ihrem Leben aus? Gewissen Herausforderungen muss man sich eben stellen.

    Bei den manchmal eher garstigen Personen, die diesen Roman bevölkern, kann die Frage aufkommen, wieso man sich dem Buch nicht entziehen kann. Die handelnden Personen hatten es allesamt nicht leicht im Leben und ein solches zufälliges Aufeinandertreffen ist wohl doch etwas zu viel. Davon mal abgesehen, ist dieser Roman der gebrochenen Persönlichkeiten ausgesprochen fesselnd. Man wird Serienkiller nie entschlüsseln können. Doch hier bekommt man den Hauch einer Ahnung, wie widrige Umstände zu tragischen Ereignissen führen. Es ist so ein Buch, bei sich sich während des Lesens auch bei Sommertemperaturen eine Gänsehaut die Haut überzieht. Je kann ein Täter sein, doch die Meisten sind es nicht, was macht den Unterschied. Eine Frage, die dieses Buch auf sehr spannende Weise letztlich nicht beantworten kann.

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