Der Regen, bevor er fällt: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Regen, bevor er fällt: Roman' von Jonathan Coe
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Regen, bevor er fällt: Roman"

Lesern von "Der Regen, bevor er fällt: Roman" gefiel auch

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:304
Verlag: btb Verlag
EAN:9783442742219

Rezensionen zu "Der Regen, bevor er fällt: Roman"

  1. 3
    28. Sep 2014 

    Eine Geschichte auf vier Kassetten

    Als Gill Rosamunds Haushalt auflöst findet sie vier Kassetten, die Rosamund kurz vor ihrem Ableben besprochen hat. Eigentlich sind die Aufzeichnungen für Imogen bestimmt, die Enkelin von Rosamunds ehemaliger besten Freundin Beatrix. Doch da Gill nicht herausfinden kann, wo Imogen sich aufhält, hört sie sich die Kassetten gemeinsam mit ihren beiden Töchtern an. Vor ihnen öffnet sich eine Rosamund, die sie nie gekannt haben. Eine Familiengeschichte, die auch Gill am Rande betrifft.

    Wie tragisch kann ein Leben verlaufen, schwer nur zu begreifen, wie Eltern handeln, wie Kinder leiden, wenn sie damit leben müssen, nicht wirklich gewollt zu sein. Die alte Rosamund erzählt von ihrer Jugend, der Verschickung im Krieg, wo Beatrix zu ihrer besten Freundin wurde. Rosamund, die schon immer anders war, empfindet eine Art Heldenverehrung für Beatrix, die von ihrer Mutter mit so viel Gleichgültigkeit und Unwillen behandelt wird, dass es eigentlich kaum auszuhalten ist. Was kann eine Kinderseele ertragen, ohne Schaden zu nehmen. Oder welches Kind nimmt bei ähnlichem Umfeld mehr Schaden als ein anderes. Beatrix jedenfalls bleibt für ihr Leben gezeichnet, da hilft auch Rosamunds Freundschaft nicht, die schnell missverstanden werden kann. Wie kann es Beatrix möglich sein eine funktionierende Familie zu gründen. Hilflos muss Rosamund mit ansehen, dass auch Beatrix Tochter zu leiden hat. Und deren Tochter Imogen bleibt verschwunden.

    Emotional und mitreißend geschrieben ist dieser Roman sicher eine Perle seines Genres. Das dramatische Schicksal einer Familie über drei Generationen rührt an. Ein zwingendes Schicksal, vor dem es kein Entrinnen gab. Meiner Meinung nach allerdings hat der Autor hier mir als Leserin etwas zu viel zugemutet. Nach der Lektüre, die zwar packend und aufwühlend war, fühlte ich mich runter gezogen und ich brauchte einige Zeit, um etwas Positives zu entdecken. Andere Leser werden sich hier bestimmt eine eigene Meinung bilden und es möglicherweise auch anders empfinden.

    Teilen