Der Pfirsichgarten: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Pfirsichgarten: Roman' von Melissa Fu
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Inhaltsangabe zu "Der Pfirsichgarten: Roman"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:496
Verlag: S. FISCHER
EAN:9783103971675

Rezensionen zu "Der Pfirsichgarten: Roman"

  1. Oberste Devise: ja nicht auffallen!

    Das Wissen um die eigenen Wurzeln ist wichtig! Sehr wichtig sogar! Und zwar für die eigene Identität und für das Selbstbewusstsein! Aber was ist, wenn derjenige - mit den wichtigen Informationen - keine Auskunft geben kann, einfach, weil es für ihn zu schmerzhaft wäre?! Und weil er Angst hat vor politischen Konsequenzen?

    Renshu wächst die ersten vier Jahre seines Lebens in einer begüterten Großfamilie in Changsa (Provinz Hunan) auf. Doch als der chin.-jap. Krieg 1938 auch seine Heimatstadt erreicht, muss er mit seiner Mutter Meilin und der Familie seines Onkels fliehen. Nach 10 Jahren Flucht (mit sehr eindrücklich geschriebenen Szenen!) und immer wieder erforderlichen Neuanfängen landen Meilin und Renshu, inzwischen nur noch zu zweit, in Taiwan. (Für das Nachvollziehen dieser Odyssee empfehle ich eine Landkarte!)

    Renshu lernt fleißig, studiert und sein (wiedergefundener) Onkel macht es auch möglich, dass er 1960 in USA weiterstudieren und promovieren kann. Er heiratet Rachel, eine US-Amerikanerin und sie bekommen ihre Tochter Lily.

    Für Rachel und noch mehr für Lily ist es sehr schwer, dass Renshu (der sich inzwischen Henry nennt) nie von seiner Vergangenheit spricht. Auch im sicheren New Mexico geht er keine Verbindungen mit anderen Chinesen ein - er hat Angst, dass dadurch seine Mutter (in Taiwan) Repressalien erleiden könnte.

    Mich begeisterte nicht nur das Kennenlernen der chinesischen geschichtlichen Ereignisse, sondern auch die wunderschönen Geschichten / Sagen (z.B. von den zwei Mönchen), die Meilin anhand einer chinesischen Bildrolle ihrem Sohn immer wieder erzählt, und die voller Weisheit stecken! Sie berührten mich sehr! Ich befürchtete auf Grund des Titels und des Covers einen kitschigen Roman - weit gefehlt! Erst später erschloss sich mir der Bezug auf eine alte chin. Sage.

    Ich empfehle dieses Buch all denjenigen, die Interesse an China haben: an seiner Vergangenheit (und wie sich das alles auf einzelne Menschen auswirkt), an der typischen Kulinarik oder der Kalligraphie. Ich genoss jede Zeile dieses Buches und bedaure, dass ich nicht mehr als 5 Sterne geben kann!

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