Der Ort der verlorenen Herzen

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Ort der verlorenen Herzen' von Claire Stihlé
2.5
2.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Ort der verlorenen Herzen"

Format:Broschiert
Seiten:272
Verlag:
EAN:9783426308141

Rezensionen zu "Der Ort der verlorenen Herzen"

  1. Von Weihnachten keine Spur…

    Klappentext:

    „Anouk hat wenig Grund, sich auf Weihnachten zu freuen: Obwohl sie sich nichts sehnlicher wünscht als eine Familie, lebt sie allein. Da erhält sie einen Brief von dem geheimnisvollen Antoine, der vor Kurzem das Chalet von Anouks verstorbenen Eltern übernommen und zu einem Refugium für Singles restauriert hat. Antoine möchte in dem zauberhaft gelegenen Haus in den Vogesen Menschen versammeln, die sich an Weihnachten noch verlorener fühlen als sonst schon. Außer Anouk folgen vier weitere Gäste Antoines Einladung: Yvette, die viel zu früh Witwe geworden ist; Romarin, ein erfolgreicher, aber einsamer Illustrator und Autor; der Barbesitzer Guillaume, dem der Mann fürs Leben einfach nicht begegnen will; und die elfenhafte, unnahbare Clementine. Jeder von ihnen ist auf der Suche nach etwas. Als sie von einem heftigen Schneesturm im Chalet eingeschlossen werden, kommen sie sich allmählich näher. Gibt es für sie am Ende doch noch einen Zauber von Weihnachten, der ihnen zeigt, dass sie nicht allein sind auf der Welt?“

    Ein ganz hübsches Cover springt einem hier entgegen, der Buchtitel…nun ja…für meine Begriffe etwas zu kitschig aber das hat ja manches Mal nichts zu sagen. Und dann soll es eine recht vorweihnachtliche Geschichte sein…hmmm…Der Einstieg in den Roman von Claire Stihlé ist schnell gefunden und die Protagonistin zeigt ihren Charakter. Anouk ist einsam und wir werden sofort Mitwisser warum und weshalb. Schnell wird klar, dass Mädchen hat ein ganz tiefsitzendes, psychologisches Problem. Ich muss wirklich gestehen, das mir viele Parts rund um Anouk einfach nur langweilig und spröde erzählt waren. Sie wirkt teilweise so dümmlich, so naiv, das es einen einfach nur nervt. Und dann soll hier ein Zauber von Weihnachten mit im Buch zu erhaschen sein…ich habe nichts davon bemerkt bzw. mir ist kein Zauber über den Weg gelaufen.

    Die Geschichte erinnert in weiter Ferne an das Musikvideo von der Gruppe Wham! Mit ihrem Erfolgshit „Last Christmas“…nur das hier wenigstens Weihnachtsfeeling selbst durch die Boxen schneit. Die Geschichte war für mich ein Reinfall und deshalb gibt es auch nur 2 von 5 Sterne.

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  1. Eingeschlossen im Schneesturm in den Vogesen

    "Manche große Sache, mein Kind, vergeht still und leise. Nimm es an und den daran, dass du dich nie an hartem Holz verbeißt." (Buchauszug)
    Sechs unterschiedliche Menschen verschlägt es vor Weihnachten in ein gemütliches Chalet in den Vogesen. Allesamt sind sie einsam und wünschen sich sehnlichst einen Partner oder eine Familie. Allerdings ahnt keiner von ihnen, dass der Schneesturm sie einschneit und im Chalet einschließt. Der geheimnisvollen Antoine, der die alte Hütte von Anouks Eltern zu einem Chalet umgebaut hat. Anouk, die ihre Kindheit in den Vogesen verbracht hat, Yvette eine Witwe, die mit ihren zwei Teenagern und dem Beruf nicht mehr zurechtkommt. Der einsame Autor und Illustrator Romarin, der Barbesitzer Guillaume, dem der Mann fürs Leben noch nicht begegnet ist und die schüchterne und engelsgleiche Clementine. Werden sie gemeinsam ein schönes Weihnachtsfest verbringen?

    Meine Meinung:
    Nach dem Klappentext hatte ich eine weihnachtliche Geschichte erwartet, leider wurde ich schon hier enttäuscht. Zwar fand das Treffen kurz vor Weihnachten statt, doch eine weihnachtliche Idylle und Einkehr kehrte beim Lesen bei mir nicht ein. Da hatte ich doch viel mehr erwartet. Besonders nachdem zu Beginn mit Anouk, dem Schicksalsschlag, dem Tod der Eltern und dem Neubeginn in Paris so ausführlich begann. Leider ließ die Geschichte dann immer mehr an Emotionen und Tiefe nach. Schon alleine die einsamen Chaletbesucher blieben recht flach und undurchschaubar. Gerade hier hätte ich mir viel mehr Informationen und Tiefe gewünscht. Sehr verwirrend empfand ich zu Beginn den Brief einer Mutter an ihr Kind, diese Briefe tauchen im Laufe des Buchs noch mehrmals auf. Dadurch habe ich auch eine Vermutung, um was es dabei geht. Man hätte aus dieser Geschichte so viel machen können, wenn man mehr auf die Charaktere im Chalet eingegangen wäre. Ebenso merkwürdig empfand ich das Verschwinden von Antoine und konnte nicht verstehen, warum sie Antoine so aus der Geschichte herausgehalten hat. Zwar wird einiges dann am Ende klargestellt und aufgeklärt, doch meines Erachtens viel zu spät. Was wären das für tiefsinnige Gespräche im Chalet geworden, wäre jeder der Anwesenden mal zu Wort gekommen. Stattdessen fügt man später einen Zeitsprung ein, der für mich nicht nachvollziehbar ist und das ein Weihnachtsfest darstellt, das ebenfalls wieder viel zu flach abgehandelt wird. Schade, das war wohl nichts mit so einer einfachen flachen Geschichte kann man zur Weihnachtszeit niemanden vom Ofen hervorlocken. Zumal diese Geschichte zu jeder anderen Zeit im Winter spielen könnte. Der Ansatz war zwar gut, gerade was Anouks Part anbelangt, so wie die Briefe deiner Mutter an ihr ungeborenes Kind, aber alles danach war viel zu oberflächlich. Leider blieben viele meiner Fragen weitestgehend unbeantwortet. Hier hatte ich mir eine viel emotionalere Geschichte erwartet, besonders wenn ein Buch "Ort der verlorenen Herzen" heißt. Deshalb kann ich diesem Buch leider nur 2 1/2 von 5 Sterne geben.

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