Der Mondmann - Blutiges Eis: Grönland-Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Mondmann - Blutiges Eis: Grönland-Thriller' von Fynn Haskin
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Inhaltsangabe zu "Der Mondmann - Blutiges Eis: Grönland-Thriller"

Jens Lerby ist Profiler in Kopenhagen und hasst die Kälte. Ausgerechnet er wird nach Grönland geschickt, in eine Gemeinde der Inuit, um bei einem grausamen Fall zu helfen: Ein Mann wurde offenbar von etwas wie Walrosszähnen durchbohrt. Schnell kommt unter den Inuit das Gerücht auf, ein Amarok, ein Mischwesen aus Walross und Wolf, sei für den Tod verantwortlich. Jens glaubt kein Wort davon. Bei seinen Ermittlungen hilft ihm die junge Inuit Pally. Als ein weiterer Mord geschieht und dunkle Nacht über der Eiswüste heraufzieht, beginnen Jens und Pally zu ahnen, dass der blutrünstige Amarok in Wahrheit ein Mensch aus Fleisch und Blut ist - und den Inuit eine noch viel größere Gefahr droht ...

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:400
Verlag: Lübbe
EAN:9783404188659

Rezensionen zu "Der Mondmann - Blutiges Eis: Grönland-Thriller"

  1. Eintauchen in die heutige Kultur der Inuit

    Klappentext:
    Jens Lerby ist Profiler in Kopenhagen und hasst die Kälte. Ausgerechnet er wird nach Grönland geschickt, in eine Gemeinde der Inuit, um bei einem grausamen Fall zu helfen: Ein Mann wurde offenbar von etwas wie Walrosszähnen durchbohrt. Schnell kommt unter den Inuit das Gerücht auf, ein Amarok, ein Mischwesen aus Walross und Wolf, sei für den Tod verantwortlich. Jens glaubt kein Wort davon. Bei seinen Ermittlungen hilft ihm die junge Inuit Pally. Als ein weiterer Mord geschieht und dunkle Nacht über der Eiswüste heraufzieht, beginnen Jens und Pally zu ahnen, dass der blutrünstige Amarok in Wahrheit ein Mensch aus Fleisch und Blut ist - und den Inuit eine noch viel größere Gefahr droht ...

    Mein Lese-Eindruck:

    Gleich vorneweg: Cover und Klappentext lassen einen eher blutrünstigen Roman erwarten; wer also die Schilderung von Grausamkeiten etc. erwartet, wird hier enttäuscht werden.

    Die Ermittlerfigur ist kein Sympathieträger, und er tritt zu Beginn den Inuit auf Grönland in der herablassenden, unduldsamen und besserwisserischen Art gegenüber, die an die Einstellung der europäischen Kolonialmächte im 19. Jahrhundert erinnert. Der Autor beschreibt sehr schön, wie sich das Verhalten des Ermittlers Schritt für Schritt ändert. Er erkennt, wie sehr die harten Bedingungen der Natur das Leben und Denken der Inuit bestimmen, und er lernt nicht nur Respekt vor ihren Mythen zu haben, sondern auch ihre Verbindungen zu einer geistigen Welt zu schätzen. Seine beginnende Freundschaft mit dem Schamanen ist das äußere Zeichen dieses respektvollen Umgangs miteinander.

    Der Erzähler romantisiert jedoch nicht, sondern er thematisiert auch die Auswirkungen der dänischen Gesetzgebung auf die Inuit. Ihnen wurde mit dem Verbot des Robbenfangs die wichtigste Nahrungsquelle und damit ihre traditionelle Lebensweise genommen. Die Folgen sind übel: Alkoholismus, Gewaltbereitschaft und eine außergewöhnlich hohe Suizidrate.

    Als Leser merkt man deutlich, dass der Autor mit Herzblut das Leben der Inuit vorstellt. Er wird jedoch niemals belehrend, sondern seine Informationen begleiten die Handlung wie selbstverständlich. Seine Liebe zu Grönland ist unübersehbar, und er beschreibt äußerst anschaulich z. B. eine Fahrt mit dem Kajak (jetzt weiß ich, dass das Wort ein Inuit-Wort ist) durch das Packeis oder die verschiedenen Färbungen des Wassers auf dem Weg zur Eis-Abbruchkante.

    Der Schluss dagegen ist enttäuschend. Ein Ende wie in einem amerikanischen Bandenkriegsfilm, noch dazu mit erklärenden Dialogen, und abschließend eine große Jubelfeier - dieser plakative Showdown lässt die innere Logik vermissen und passt nicht zu dem ansonsten eher ruhigen Erzählen.

    Trotzdem: mir hat das Eintauchen in die heutige Kultur der Inuit so gut gefallen, dass ich dem Autor diesen Schluss nicht nachtrage.

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  1. Spannend & Lesenswert

    Kälte & Thrill - eine verlässliche Kombi

    "Der Mondmann - Blutiges Eis" ist der neue Roman mit Nervenkitzel vom Lübbe Verlag.

    Der Schriftsteller Fynn Haskin, Journalist und Weltenbummler wurde 1969 geboren.
    Seine größte Freude findet er bei Erkundungen von Gegenden, in denen Schnee, Eis und die Geschicke der Ureinwohner, in ihrer noch fast unberührten Welt im Mittelpunkt stehen.
    So ist es nicht überraschend, dass sein Thriller in dieser lebensfeindlichen Gegend seinen Dreh - & Angelpunkt findet.

    Zum Inhalt:
    Der dänische Profiler Jens Lerby wird nach einem grausamen Mord in eine sehr abgelegene Gegend in Grönland gesandt, um die Ermittlungen zu leiten. Mordermittlungen sind für ihn nicht ungewohnt.
    Die besondere Lebensweise der Inuit jedoch, sind für ihn eine wahre Herausforderung.
    Die an Rituale der Inuit erinnernde Mordwaffen, lassen nicht nur Lerby und Kollegen das "Blut in den Adern erfrieren".
    Eine unbeschreibliche Jagd auf den Täter beginnt.
    Die Natur nimmt auf niemanden Rücksicht...

    Mein Leseerlebnis

    Das Titelbild nimmt den Betrachter mit:
    In die eisige Kälte, auf den Spuren des vorangehenden Mannes.
    Die blutroten Buchstaben des Titels lassen auf ein spannendes Abenteuer hoffen, das dann auch belohnt werden wird.

    Aufbau, Erzählstil, Spannung, Logik:
    Schon während der ersten Zeilen, ist es dem Autoren gelungen, die eisigen Temperaturen und die lebensgefährlichen aber normalen Tätigkeiten, der Inuit ganz nah an mein Bewusstsein, heranzutragen.
    Die Satzkonstruktionen sind super gut verständlich und flüssig lesbar.
    Obwohl der Roman viele Personen vorstellen muss, sind die jeweiligen Charakteristika für mich einfach wieder abrufbar.
    Der zum Teil bildlich beschreibende Erzählstil lässt die Umgebung und teilhabenen Personen - bildlich vor meinen inneren Augen, erscheinen.
    Der über die gesamte Erzählung gehaltene Spannungsbogen mündet in ein logisches, wie auch überraschendes Ende.
    Das Finale hat nochmals das Tempo der Geschehen angehoben und mir damit, ein tolles Leseerlebnis beschehrt.

    Zusammenfassung:
    " Der Mondmann - Blutiges Eis" ist ein gelungener Grönland-Thriller.
    Prall gefüllt, mit besonderen Protagonisten, außergewöhnlichen Partnerschaften und dem allem zugrunde liegenden Respekt vor der Natur und ihren Gesetzen.

    Fazit: Ein mitreißender Thriller, der spannende Lesestunden mit interessanten Protagonisten und außergewöhnlichen Ermittlungsergebnissen, nicht nur verspricht sondern zuverlässig bereitet.
    Ich vergebe ausgezeichnete 5 *Lesesterne geknüpft an eine Leseempfehlung an alle Thrillerfans und solche, die es werden wollen.

    Ich durfte Mondmann vorab mit dem elektr. Leseexemplar lesen und bedanke mich herzlich.
    ISDN: B09Y9H296P
    Seitenzahl: 415
    Verlag: Lübbe
    Formate: elektr., Hörbuch und Taschenbuch

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