Der letzte Sommer in der Stadt: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Der letzte Sommer in der Stadt: Roman' von Gianfranco Calligarich
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4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der letzte Sommer in der Stadt: Roman"

Die Wiederentdeckung aus Italien: eine melancholische Liebesgeschichte im Rom der siebziger Jahre im Stil von Fellinis „La Dolce Vita“ Rom, Anfang der siebziger Jahre: Der junge Leo Gazzarra kommt aus Mailand in die Ewige Stadt, die ihm alles zu bieten scheint. Ein befreundetes Paar überlässt ihm seine Wohnung und verkauft ihm einen alten Alfa Romeo, ein anderer Freund verschafft ihm einen Job beim „Corriere dello Sport“. Mühelos fast findet er Anschluss, frequentiert die angesagten Bars und begegnet eines Abends der so exzentrischen wie umwerfenden Arianna, die sein Leben umkrempelt.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:208
EAN:9783552072756

Rezensionen zu "Der letzte Sommer in der Stadt: Roman"

  1. 5
    23. Jan 2022 

    Bella Roma

    Inhalt:
    
Rom, die ewige Stadt, ist die Hauptdarstellerin des Romans „Der letzte Sommer in der Stadt“ von Gianfranco Calligarich, der bereits 1973 erstmals veröffentlicht wurde. Leo, mit dreißig Jahren noch jung, aber dem eigenen Empfinden nach schon ziemlich alt, verschlägt es dorthin, um seiner Heimat Mailand und seiner Familie zu entfliehen. Er ist ein Träumer und Tagdieb, ein Pseudo- Intellektueller mit Alkoholproblem, der den Frauen und dem guten Leben frönt, ohne ein konkretes Lebensziel vor Augen zu haben. Eines Tages schließlich trifft er die schöne aber flüchtige Arianna und verliebt sich in sie.

    Meine Meinung:
    Hach ja. Bereits die Leseprobe zu diesem Roman hat mich begeistert und das gilt stellvertretend für das ganze Buch. Selten erwähne ich in meinen Rezensionen die Optik eines Buchs, aber es muss einfach gesagt sein, dass ich das sonnengelbe Cover gepaart mit dieser nebulösen Schwarzweiß-Fotografie wirklich unwiderstehlich finde.
    „Der letzte Sommer in der Stadt“ ist eine Gesichte für Romantiker und Träumer. In seiner Atmosphäre und Bildsprache erinnert mich der Text an alte Kinofilme aus den Sechzigerjahren mit Romy Schneider oder Audrey Hepburn. Alles ist leicht und schwer zugleich, die Sonne brennt, das Leben flirrt, die Protagonisten schwimmen haltlos in der Geschichte und in ihrer Existenz, so wie in einem türkisblauen Swimmingpool. Jetzt werde ich selbst gleich rührselig romantisch und es fällt mir schwer, nüchtern zu rezensieren, ohne selbst ins Erzählen abzudriften. Aber genau das ist das Gefühl, das der Roman beim Lesen transportiert und ich habe es geliebt. Noch mehr hätte ich es wahrscheinlich geliebt, die Geschichte im Sommer oder (noch besser!) Im Urlaub zu lesen. Für diese Zeit ist es die allerbeste Lektüre, die ich mir vorstellen kann. Die sonnengetränkten Szenen, die der Autor zeichnet, kommen wahrscheinlich am besten zur Geltung, wenn es warm ist. Außerdem mochte ich die Art und Weise, wie er auf sehr sanfte und subtile Art, zwischenmenschliche Beziehungen einfängt und dabei einprägsame und gleichzeitig fast schon filmreife Charaktere zeichnet.

    Fazit:
    
„Der letzte Sommer in der Stadt“ macht mich sehnsüchtig. Sehnsüchtig nach Sommer und längst vergangenen Zeiten. Ich möchte auch gerne eine junge freie Frau in einem Rom sein, das es in dieser Form wahrscheinlich längst nicht mehr gibt, möchte meine Tage zwischen Lebenslust und Weltschmerz verbringen und das Leben mit vollen Händen ausschöpfen. Mit diesem Buch bin ich es wenigstens einen kurzen Augenblick lang gewesen. Es ist eine wunderschöne Zeitreise nach Italien.

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  1. Kultstatus

    Vorab: Hier findet ihr keinen weiteren Hinweis auf den Inhalt des Buches.
    Es kommt schon mal vor, dass ich ein Buch das erste Mal in die Hand nehme und dann ungeplant auf einen Rutsch durchlese. Meist habe ich da zufällig zumindest etwas Zeit, sonst nimmt man auch kein Buch in die Hand, und das Buch ist entweder sehr spannend oder was überraschend Neues.
    Bei " Der letzte Sommer in der Stadt " von Gianfranco Calligarich ist alles anders.
    Schon das Cover hat eine magische Anziehungskraft. Dann die Information, dass es in der Versenkung verschwunden war, immer wieder vergriffen und wieder neu aufgelegt. Was hat dieses Buch?
    Eine magische Anziehungskraft. Vielleicht nicht für jeden Leser, aber kennt ihr die Zeit in eurem Leben, als Bücher eine sehr besondere Rolle spielten? Es gab Titel, die musste man gelesen haben. Darüber wurde diskutiert und geschrieben, noch bevor es leicht war per Internet sich auszutauschen. Wo war dieses Buch damals, warum habe ich zu meiner Schande noch nie etwas davon gehört?
    Fast in einem Rutsch durchgelesen, nur mit den notwendigsten Unterbrechungen, und es klingt nach, das Buch. Wird noch mal gelesen und sicher weitergereicht werden um unbedingt wieder zurückzukehren. Bücher haben eine grosse Bedeutung auch für die Hauptperson dieses Buches Leo Gazzarra, der immer mindestens zwei Koffer mitführt, Bücher von denen er sich wirklich nie trennen wird.
    Wer Bücher mit sogenanntem Kultstatus liebt, muss dieses Buch lesen!!

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  1. Sommer in Rom

    Leo Gazarra kommt ursprünglich aus Mailand und entscheidet sich mit einem unterbezahltem Job als Journalist sich in Rom niederzulassen. Er wohnt in einfachen Hotels oder zieht in eine kleine Wohnung von Bekannten. Bald ist er seinen Job los, da das Magazin bankrott ist und er lebt ziellos vor sich hin. D.h. kein festes Einkommen, geht in Bars, um bekannte Menschen zu treffen und mit ihnen zu sprechen und liest ansonsten Bücher und lässt sich von anderen aushalten. Er lernt die genauso ziellose Arianna kennen. Sie studiert offiziell Architektur, aber eigentlich lebt sie auch ohne Ambitionen in den Tag. Sie ist sehr unstet im Wesen und sehr sprunghaft. Doch beide fühlen sich angezogen von einander.

    Ich fand die Leseprobe sehr ansprechend. Doch leider hat mich das Buch sehr enttäuscht. Es ist in meinen Augen belanglos. Wenig Handlung viel Atmosphäre, trotzdem bleiben alle beteiligten Personen blass und unglaubwürdig. Rom wird dabei sehr hübsch beschrieben. Vielleicht ist Rom der Hauptprotagonist des Buches? Wer weiß!

    Wie gesagt alles in allem eher enttäuschende Lektüre. Ich kann leider nicht verstehen warum das Buch ein Kultstatus haben sollte!

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