Inhaltsangabe zu "Der längste Schlaf: Roman"
Im Leben der jungen Wissenschaftlerin Mara Lux dreht sich fast alles um das Thema Schlaf. Die Wahl-Londonerin ist eine führende Forscherin auf diesem Gebiet, gleichzeitig leidet sie selbst seit vielen Jahren unter quälender Insomnia. Sie fürchtet ihre Träume, die bisweilen auf unerklärliche Weise in die Wirklichkeit zu schwappen scheinen. Mara, die nicht nur durch und durch rational ist, sondern die auch gerne alles unter Kontrolle hat, macht das sehr zu schaffen.
In Deutschland ist sie fast nie, ihre Eltern sind früh gestorben, deshalb ist Mara nicht wenig überrascht, als sie eines Tages eine Nachricht von einem Notar aus Frankfurt erhält: Jemand möchte ihr ein großes, altes Herrenhaus in der deutschen Provinz vermachen, und zwar anonym. Mara glaubt an eine Verwechslung – und reist dennoch, neugierig geworden, in die ihr fremde Kleinstadt, um sich das Ganze anzusehen. Erstaunt muss sie feststellen, dass sie durch ihre Träume mit diesem Ort auf seltsame Weise verbunden ist.
Spannend, genreübergreifend, besonders
Mara ist Wissenschaftlicher und als solche natürlich in der Lage rational zu denken. Allerdings leidet sie seit ihrer Kindheit massiv an Schlaflosigkeit, was manchmal dazu führt, dass sie am nächsten Tag eben kaum einen klaren Gedanken fassen kann – obwohl das Thema Schlaf sogar ihr berufliches Spezialgebiet ist. Als sie völlig überraschend ein Anwesen in Deutschland, ihrer alten Heimat, erbt, siegt ihre Neugier und sie wagt einen Besuch. Aber was hat es wirklich mit dem Erbe des alten Herrenhauses auf sich und wieso hat sie wieder diese merkwürdigen Träume?
Für mich war es das erste Buch von Melanie Rabe, aber ich hatte schon viel Gutes über sie gehört und die Idee zum Buch klang einfach richtig interessant, so dass ich mich wirklich darauf gefreut habe. Und ich wurde alles andere als enttäuscht.
Als Leser startet man mit der Protagonistin in London und erfährt nach und nach ihren Hintergrund sowie viele interessante und spannende Informationen zum Thema Schlaf, mit dem sich die Wissenschaftlerin ja beschäftigt. Der Bogen nach Deutschland, wo die Handlung fortgesetzt wird, schafft dann einen Szenen-, aber auch Tempowechsel – von der Großstadt in die Provinz. Und ab hier wird es dann spannend und auch ein bisschen unheimlich!
Die Protagonistin Mara hat mir gut gefallen: Durch den Zwist zwischen ihrem Wissenschaftlerdasein und ihren merkwürdigen Träumen bietet sie schon relativ viel Spannungspotenzial, sie ist aber auch eine durchweg sympathische Person. Daneben gibt es so einige Nebenfiguren, von denen auch ein paar durchaus merkwürdig sind – das hat die Geschichte auf jeden Fall bereichert.
Mit ihrem Schreibstil und durch den gekonnten Aufbau hat mich die Autorin förmlich in die Geschichte hineingezogen und ich habe diese besondere Geschichte unheimlich gerne gelesen. Das war für mich definitiv nicht das letzte Buch von Melanie Raabe! Aus diesem Grund gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!