Der Kommissar und das Biest von Marcouf

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Kommissar und das Biest von Marcouf' von Maria Dries
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3 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Kommissar und das Biest von Marcouf"

Monsieur le Commissaire und die toten Liebenden. Auf der Insel Saint-Marcouf wird ein Liebespaar grausam ermordet. Jemand hat ihnen die Kehle durchgeschnitten. Nur eine Woche später findet man ein weiteres totes Paar in einem Ferienhaus. An beiden Tatorten hat der Mörder eine Nachricht hinterlassen, geschrieben mit dem Blut der Opfer. Als ein Jäger im Wald auf zwei skelettierte Leichen stößt, beginnt für Philippe Lagarde ein Wettlauf gegen die Zeit, und er muss sich fragen: Ist er auf der Jagd nach einem Serienmörder?

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:352
EAN:9783746634531

Rezensionen zu "Der Kommissar und das Biest von Marcouf"

  1. 3
    16. Feb 2020 

    Picknick des Todes...

    Auf der einsamen Vogelinsel Île de Terre wird ein ermordetes Liebespaar aufgefunden. Jemand hat ihnen die Kehlen durchgeschnitten und mit dem Blut der Opfer eine Botschaft hinterlassen. Commissaire Philippe Lagarde tappt im Dunkeln, jede Spur scheint ins Leere zu führen. Kurz darauf werden zwei skelettierte Leichen gefunden. Auch an diesem Tatort entdecken die Ermittler eine zynische Botschaft des Mörders. Als ein weiteres Liebespaar plötzlich nicht mehr erreichbar ist, muss der Commissaire sich fragen: Ist er auf der Jagd nach einem Serienmörder?

    Der Tod der lokalen Bürgermeisterin erschüttert das ganze Dorf. Pikant ist nur, dass sie nackt ermordet wurde, gemeinsam mit ihrem heimlichen Liebhaber auf der abgelegenen Vogelinsel vor der Küste, inmitten eines Picknicks in freier Natur. Aufgrund des personellen Engpasses bei der Polizei wird Kommissar Philippe Lagarde einmal mehr aus seinem Ruhestand gerufen, um mit seiner langjährigen Erfahrung möglichst schnell einen Ermittlungserfolg zu erzielen.

    Die unerfahrene Gendarmin Annie Lucas soll Lagarde in Sainte-Mère-Eglise in seinen Ermittlungen unterstützen. Die Befragungen der in Frage kommenden Täter gestalten sich recht langatmig und werden unterbrochen durch einen weiteren makabren Fund. Wieder ein nacktes Liebespaar, abgelegen in freier Natur, die Spuren eines Picknicks noch ersichtlich. Doch diese Leichen sind bereits reichlich verwest bzw. mumifiziert. Was haben die beiden toten Liebespaare nur miteinander zu tun?!

    Trotz der politischen Brisanz (immerhin eine tote Bürgermeisterin) und dem angeblichen Druck der Medien (abesehen von einer Pressekonferenz wird hier nichts Konkretes geschildert) lässt es Lagarde für meinen Geschmack recht gemächlich angehen. Die Mittagspause erstreckt sich zuverlässig über mehrere Gänge eines vollständigen Menüs, begleitet von passenden Getränken, und auch abends wird viel Wert gelegt auf kulinarische Leckerbissen.

    Einerseits macht dies natürlich das Flair dieser Krimiserie aus, andererseits geraten die Prioritäten dadurch für mich zuweilen doch in eine Schieflage. Kommt Zeit, kommt Rat, könnte das Credo der Ermittlungen von Philippe Lagarde sein. Verbunden mit den zahlreichen beeindruckenden Landschaftsschilderungen wirken die Mordfälle dadurch eher wie ein lästiger Störfaktor, den man irgendwie wieder loswerden muss.

    Die Auflösung des Falls empfand ich dann zwar als überraschend, aber doch auch als arg konstruiert. Das Motiv des Täters war für mich nicht wirklich nachvollziehbar, insofern blieb mir am Ende nur ein ernüchtertes: 'Hm...'

    Die Autorin hat hier einen netten Wohlfühlkrimi geschrieben, der mit einigen Wendungen zu überraschen weiß, der es mit der Spannung aber nicht gerade übertreibt. Die Stimme von Bernd Reheuser passt zu der Vorstellung des Hauptcharakters, und entsprechend unaufgeregt erscheint auch sein Vortrag (ungekürzte Hörbuchfassung: 7 Stunden und 21 Minuten).

    Ich bleibe aber weiter neugierig auf andere Folgen der Reihe!

    © Parden

  1. Das letzte Picknick

    Auf der Vogelinsel Ile de Terre wird ein ermordetes Liebespaar gefunden. Ihnen wurde die Kehle durchschnitten und mit ihrem Blut eine geheimnisvolle Botschaft hinterlassen. Commissaire Lagarde, der seinen Ruhestand immer wieder unterbricht, wenn sein spezielles Wissen gefragt ist, übernimmt den Fall. Verdächtig machen sie die jeweiligen betrogenen Ehepartner der Toten, Ausflüchte und wacklige Alibis lassen Lagarde stutzen. Aber dann wird ein weiteres Liebespaar gefunden, auch hier gibt es betrogene Ehepartner und bei den Ermittlungen tauchen Verbindungen auf.

    Maria Dries lässt ihren Ermittler in der malerischen Normandie ermitteln, es gibt viele schöne Landschaftsbeschreibungen und die Autorin verliert sich dabei manchmal in vielen unwichtigen Details. Das hemmt das Tempo und macht den Krimi eher behäbig. Die Erzählweise kam mir in diesem 9. Band der Reihe etwas hölzern vor. Ich vermisste den Esprit, den ich mit französischen Urlaubskrimis verbinde und den auch Frau Dries in früheren Büchern durchaus zeigte.
    Ihre Figuren geraten ihr dieses Mal auch etwas theatralisch, bleiben aber trotzdem ziemlich farblos. Auch hier verlieren sich die Beschreibungen in unnötigen Details. Muss ich bei einer Zeugin auch gleich die Geschichte einer unglücklichen Ehe mitgeliefert bekommen? Hier soll wohl eine Spur zum Tatmotiv Untreue gelegt werden.

    Ich habe das Gefühl, dass in den Krimis um Philippe Lagarde ein wenig die Luft raus ist. Die Konstellationen ähneln sich. Wenn der Commissaire zur Hilfe gerufen wird, weil die örtlichen Ermittler grade im Urlaub oder krank sind, wird ihm meist eine junge sympathische Berufsanfängerin zur Seite gestellt, der er als Mentor berufliche Tipps geben kann. Dazwischen darf auch seine Lebensgefährtin Odette auftreten und ihn in ihrem Sternerestaurant kulinarisch verwöhnen.

    Dieser Band konnte mich leider nicht recht überzeugen und meine Bewertung tendiert eher zu 2,5 Sternen, die ich aus Reihentreue auf 3 Sterne aufrunde.

  1. Philippe Lagarde ermittelt wieder

    Philippe Lagarde genießt seinen Ruhestand in Barfleur in vollen Zügen. Aber trotzdem ist er immer interessiert, wenn bei schwierigen Fällen seine Erfahrung gebraucht wird. So auch hier. In Biscarrosse ist ein Ehepaar in ihrem Haus Opfer eines grausamen Mordes geworden. Bertrand Delcroix war vor seinem Ruhestand Leiter einer Polizei-Spezialeinheit und jahrelang Philippes Chef. Seine Frau Madeleine in ihrer aktiven Zeit Richterin. Sind die Morde ein Rachefeldzug? Delcroix schrieb seine Memoiren, hatte jemand Angst vor Enthüllungen?
    Für die Krimis von Maria Dries fallen mir sofort die Adjektive stimmig und gemütlich ein, auch wenn das bei einer so grausigen Bluttat seltsam scheint. Aber zu der Atmosphäre die in ihren Büchern herrscht, passt das sehr gut. Philippe Lagarde lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen, er ist charmant, bringt auch widerspenstige Zeugen zum Plaudern und bedenkt die Frauen in seiner Umgebung mit netten Aufmerksamkeiten, ob es nun Schokolade, Gebäck oder ein Kompliment ist.
    Wenn er an einen neuen Einsatzort kommt, nimmt er die Landschaft mit allen Sinnen wahr und das überträgt sich auch auf die Leser. Ich habe mir die Brandung des Atlantiks direkt vorstellen können. Wie die meisten Franzosen schätzt er gutes Essen und auch das wird appetitanregend beschrieben. Aber man darf sich nicht täuschen, er nimmt kleine Spuren und Unstimmigkeiten wahr und die Handlung wird durchaus spannend und wendungsreich vorangetrieben. Es gibt eine ganze Reihe von Verdächtigen, das reizt zum Miträtseln.
    Es gibt nun schon einige Lagarde-Krimis, aber jedes Buch ist in sich völlig geschlossen, man muss weder die Vorgänger kennen, noch in der Reihenfolge lesen. Das finde ich bei Serien immer sehr angenehm. Außerdem mag ich die kleinen Sidekicks, die die Bücher so charmant machen, wie in diesem Fall eine kleine zugelaufene Katze.
    Ich ordne das Buch für mich in die Kategorie „Urlaubskrimi“ ein und es ist ein gelungenes Beispiel für dieses Genre. Aber es ist sicher nichts für Leser, die harte Aktion und Tempo im Kriminalroman bevorzugen.