Der Knochenjäger

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Knochenjäger' von Jeffery Deaver
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Knochenjäger"

Lincoln Rhyme ist Ex-Detective und seit seinem letzten Einsatz für die New Yorker Polizei querschnittsgelähmt. Für das einstige Superhirn der Abteilung ein schwerer Schlag. Sein hilfloser Zustand wird immer unerträglicher, so daß er Kontakt mit einer Sterbehilfe-Organisation aufgenommen hat. Er hat seinen Todestag schon festgelegt, wenn da nur nicht der grausame Mord an einem Mann wäre, bei dem er von seinen früheren Kollegen flehentlich um Hilfe gebeten wird.

Die junge dynamische Streifenpolizistin Amelia Sachs sieht zunächst nur eine Männerhand aus dem Boden ragen und entdeckt wenig später einen senkrecht begrabenen Leichnam. Um auf keinen Fall wichtige Spuren zu verwischen, riegelt Amelia den Tatort großzügig ab -- sie sperrt wichtige Straßen, stoppt den Eisenbahnverkehr und herrscht jeden Unbefugten an, der auch nur in die Nähe des Fundorts der Leiche kommt. Sie löst mit ihrer selbständigen Aktion ein ziemliches Chaos aus, doch Rhyme gefällt ihre gründliche, unkonventionelle Art und er beschließt, seine kleinen grauen Zellen ein letztes Mal in Schwung zu bringen, unter der Bedingung, daß Amelia ihm assistiert.

Zug um Zug erstellen die beiden ein logisch aufgebautes Täterprofil und engen so den Kreis der Verdächtigen immer mehr ein. Und genau hier liegt die Stärke des spannenden Thrillers. Gebannt vollzieht der Leser mit, wie sich die Schlinge immer enger um den Hals des Täters legt, der psychologisch gut getroffen ist. Und doch hat der Autor Jeffery Deaver auch für ausgefuchste Krimispezialisten am Ende noch einige gelungene Überraschungen parat. --Manuela Haselberger

Format:Taschenbuch
Seiten:576
EAN:9783734101311

Rezensionen zu "Der Knochenjäger"

  1. 5
    18. Jun 2016 

    So muss ein Thriller sein!

    Die junge Amelia Sachs stolpert ausgerechnet an ihrem letzten Tag als Streifenpolizistin über eine Hand, die aus der Erde ragt. Ein Leichenfund, wie ihr schnell klar wird, und schon rückt der angestrebte Innendienst in weite Ferne. Als erste Polizistin am Tatort obliegt es ihr, diesen zu sichern, und dabei geht sie durchaus innovative Wege, für die sie zunächst eine harsche Kritik ihres Vorgesetzten einstecken muss. Doch der ehemalige Detective Lincoln Rhyme, der zwar nach einem Unfall querschnittsgelähmt und aus dem Dienst ausgeschieden ist, jedoch nach wie vor als Koryphäe auf dem Gebiet der Kriminalistik gilt und recht schnell von den Verantwortlichen zu dem überaus grausamen Fall hinzugezogen wird, erkennt in Amelia Sachs einen wachen Geist und besteht darauf, dass sie ebenfalls an den Ermittlungen beteiligt wird.

    Denn es bleibt nicht bei dem einen Toten, wie sich schnell herausstellt. Ein Serienkiller verschleppt scheinbar wahllos Menschen und bringt sie auf brutale Weise um - und hinterlässt an jedem Tatort einen mysteriösen Hinweis auf den nächsten Mord. Alle Hoffnungen ruhen nun auf Lincoln Rhyme und seinen genialen Ermittlungsmethoden - vielleicht kann er diese Hinweise rechtzeitig entschlüsseln und das nächste Opfer retten? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, und mehr als einmal geraten auch die Polizisten selbst in den Fokus des Geschehens!

    Der erste Fall für Lincoln Rhyme und Amelia Sachs ist nichts für Zartbesaitete. In wechselnden Perspektiven (Lincoln Rhyme - Amelia Sachs - Täter) hastet das Geschehen von Tatort zu Tatort, wobei Amelia Sachs unter der Regie von Lincoln Rhyme die eigentliche Tatortarbeit übernimmt. Sehr detailliert erfährt der Leser so einerseits vom Geschehen am Tatort und über die Art, wie das jeweilige Opfer ums Leben kam, andererseits aber auch über die forensische Kleinarbeit, in der die Tatortspuren ausgewertet werden. Lincoln Rhymes Schlafzimmer mit seinem der Querschnittslähmung angepassten Spezialbett gleicht bald einem hochspezialisiert ausgerüsteten Labor, und Polizisten, Ärzte und Wissenschaftler geben sich dort gegenseitig die Klinke in die Hand.

    Lincoln Rhyme ist dabei derjenige, der sich am meisten über all diese Vorgänge wundert, denn eigentlich ist er gerade dabei herauszufinden, wie er möglichst effizient und zügig aus dem Leben scheiden kann. Ein Leben, wo er nur noch den Kopf und einen einzelnen Finger bewegen kann, erscheint ihm wenig erstrebenswert - eine Aussicht auf Heilung oder auch nur Besserung gibt es nicht, dagegen aber eine nicht geringe Wahrscheinlichkeit, dass sich sein Zustand derart verschlechtern kann, dass er künftig nur noch vor sich hin vegitieren und selbst zu keiner Willensäußerungen mehr fähig sein wird. Doch dieser Fall fordert seinen wachen Geist, und selbst als Rhyme über seine körperlichen Grenzen hinausgeht, lässt der Fall ihm keine Ruhe. Gelegentlich muten die Fähigkeiten des querschnittsgelähmten Detectives an wie seinerzeit die des berühmten Sherlock Holmes, und da bleibt dem Leser gemeinsam mit der unerfahrenen Amelia Sachs nur noch übrig zu staunen. Beispielsweise anhand von Schuhabdrücken darauf zu schließen, dass es sich bei dem Täter um eine Leseratte handeln muss, ist zumindest doch wohl als außergewöhnlich zu bezeichnen.

    Obwohl der Leser immer auf der Höhe der Ermittlungen ist und mit Rhyme und Sachs von Tatort zu Tatort hastet, barg die Auflösung für mich eine große Überraschung. Neben dem hohen Tempo, der anhaltenden bzw. immer noch zunehmenden Spannung nebst einigen überraschenden Wendungen sowie den ungewöhnlichen Ermittlern ist dies ein weiterer Pluspunkt für den Thriller. Mich konnte Jeffery Deaver mit seinem Einstieg in die Reihe vollends überzeugen (selbst der deutsche Titel ist in diesem Fall äußerst stimmig), und ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Fälle des Ermittlerduos. So muss ein Thriller sein!

    © Parden

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  1. Jeffery Deaver - Der Knochenjäger

    Vorab muß ich sagen, dass dieses eine der wenigen Ausnahmen ist.
    Eigentlich lese ich keine Bücher wenn ich bereits den Film gesehen habe.
    Da ich aber die komplette Lincoln Rhyme-Reihe lesen möchte habe ich auch
    den Knochenjäger gelesen.

    Lincoln Rhyme, ehemals ein Spezialist für Tatortuntersuchungen, ist nach einem schweren Unfall an sein Bett gefesselt. Doch seine ehemaligen Kollegen wissen nicht weiter bei Ihrem neuen Fall und bitten Rhymes um Hilfe. Dieser ist anfangs nicht bereit, läßt sich aber doch darauf ein.
    Da er selbst die Tatorte nicht untersuchen kann fordert er die Polizistin Sachs an.
    Sachs hatte das erste Opfer gefunden und war ihm aufgefallen da sie alles versucht hat um die Spuren zu sichern.
    Sachs ist anfangs nicht sehr begeistert, Eigentlich ist es Ihr letzter Tag als Streifenpolizistin und sie sollte Ihre neue Stelle als Mitarbeiterin der Öffentlichkeitsarbeit antreten.

    Ich fand den Roman recht gut, obwohl es eigentlich nur halb so spannend ist wenn man das Ende schon kennt.
    Aber auch dann hat es das Buch geschafft immer wieder Spannung aufzubauen.

    (manfredsbuecherregal.blogspot.de)

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