Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg' von Karin Seemayer
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5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg"

Format:Taschenbuch
Seiten:416
Verlag:
EAN:9783746637563

Rezensionen zu "Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg"

  1. Eine besondere Gemeinschaft

    Der Müllersohn Andreas hat als Soldat gekämpft, doch nun ist etwas passiert, das ihn zur Flucht zwingt. Er begegnet unterwegs dem jungen Ammanleit Daniel Hochleitner, der auch gründe hatte, sein Dorf zu verlassen. Daniel bietet Andreas an, unter seinem Namen Schutz bei den Ammanleit zu suchen. Dort wird Andreas freundlich aufgenommen und lebt als Daniel unter ihnen. Eigentlich will er irgendwann weiterziehen, doch er verliebt sich in Rebekka, die seine Gefühle erwidert. Doch dann beginnt ein Jahr, dass nur Regen bringt. Die Sonne lässt sich nicht blicken und die Ernte bleibt aus. Überall gibt es Hunger und Not. Einige Familien aus der Gemeinde der Amish wandern nach Amerika aus, darunter auch Rebekka und Daniel. Sein Geheimnis nimmt Daniel mit. Wird er es aber auf immer bewahren können?
    Es ist eine spannende Geschichte, die eine uns fremde Welt führt. Die Ammanleit sind sehr gläubig und haben strenge Regeln. Aber ihr Glaube verpflichtet sie auch, anderen zu helfen. Daher wird auch Daniel freundlich aufgenommen. Er lernt eine Gemeinschaft kennen, die zusammenhält und sich unterstützt. Daniel gefällt das zunehmend, außerdem findet er nach den Kriegsjahren hier Frieden. Rebekka ist eine junge Frau, die auch neugierig auf das Leben außerhalb ihres Dorfes ist. Sie ist bereits Josua versprochen, den sie seit Kindertagen kennt. Doch plötzlich sind da Gefühle, die ihr zuvor unbekannt waren und sie in einen Konflikt bringen. Neben diesen Protagonisten gibt es aber noch einige ganz besondere Menschen, wie Caleb, Ruben und Susanna, doch es gibt leider auch engstirnige und verbiesterte.
    Es ist schwer, sich in die Menschen hineinzuversetzen, die heute noch nach diesen strengen Regeln leben. Dann kommt man sich vor, wie aus der Zeit gefallen. Diese Geschichte bringt einem die Denkweise der Amish näher und man erkennt, dass einiges dabei ist, was unserer heutigen Welt ganz guttun würde. In der damaligen Zeit waren sie sogar ziemlich fortschrittlich. Durch ihre Reinlichkeit gab es weniger Krankheiten und ihre Art des Ackerbaus sorgte für bessere Ernten. Doch ihre Art des Lebens erweckte bei Anderen Misstrauen und sorgte dafür, dass sie verfolgt wurden.
    Dieser Roman bietet ein ungemein packendes und informatives Leseerlebnis. Ich bin ganz begeistert und freue mich schon auf die Fortsetzung.

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  1. Tolles Buch über die Amisch

    Rebekka und ihre Familie leben 1815 in einer Amisch-Gemeinde. Ihr Leben ist bestimmt durch harte Arbeit und ihrem Glauben, vieles ist vorherbestimmt. Doch eines Tages taucht Daniel in der Gemeinde auf und Rebekka erkennt, dass es außer Pflichterfüllung noch mehr geben kann. Doch Daniel muss nicht nur ihren Vater, sondern auch die Gemeinde von sich überzeugen. Als es in den darauffolgenden Sommern zu einer Hungersnot kommt hilft er durch seine Ideen, das Überleben zu sichern, doch bald müssen sich alle entscheiden, ob es nicht besser ist nach Amerika zu gehen und dort neu anzufangen.

    Karin Seemayer liefert in ihrem ersten Band der Amisch-Saga das Bild einer Gemeinschaft, das viele heute nur noch aus Reportagen über die Amisch in Amerika kennen. Ursprünglich stammen diese Familien aber oft aus dem süddeutschen Raum und von ihren Vorfahren erzählt dieses Buch. Dabei entsteht ein Bild einer Gemeinschaft, die sich selbst strenge Regeln auferlegt, aber durch den Zusammenhalt und eben diese Regeln ein zufriedenes Leben führt und besser über die Runden kommt als die Weltlichen. Wer in Not gerät, dem wird geholfen, wird das Essen knapp, wird geteilt.

    Ich habe das Buch unglaublich gerne gelesen. Die Autorin schafft es unglaublich viel Wissen zu transportieren, man lernt ganz nebenbei eine Kultur kennen, die heute rückständig wirkt, damals aber an vielen Ecken eher fortschrittlich war. Die Charaktere sind toll beschrieben und liebenswert, haben aber auch Ecken und Kanten. Ich konnte gerade mit Rebekka und ihrer Schwester Susanna mitfiebern und mich an den Erfolgen in ihrem Leben erfreuen. Aber auch in den schweren Zeiten als die Gemeinde ums Überleben bangen muss, gibt es immer wieder positive Momente, die den Leser begeistern können.

    Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Es liest sich toll und man lernt viel über die Amisch und ihre Wurzeln. Dabei wird man auch noch hervorragend unterhalten und hat ein paar sehr schöne Lesestunden. Von mir absolut Daumen hoch!

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