Der Fußgänger

Rezensionen zu "Der Fußgänger"

  1. 5
    17. Nov 2022 

    Vielseitiges Lesevergnügen

    Wigald Boning erkundet in diesem Buch den Mensch als „Fußgänger“ in jeder nur denkbaren Art und Weise: Jede Gangart, jegliche (Fuß-)Bekleidung, an den unterschiedlichsten Orten, bei jeglichem Wetter und in jeglicher Begleitung – es gibt scheinbar nichts, was er zu Fuß noch nicht ausprobiert hat.
    In diesem hochwertig aufbereiteten Buch mit dem ja doch so unscheinbaren Titel steckt viel mehr als ich zunächst erwartet hatte. Das Gehen, Wandern, Laufen wird hier aus jeglicher Perspektive ausführlich und interessant beleuchtet – und zwar immer unterhaltsam, humorvoll und sprachlich gekonnt. Zusammen mit den vielen Fotos ergibt sich dadurch ein kleines Kunstwerk, in dem man Wigald Boning sozusagen auch persönlich kennenlernen darf.
    Mir hat das Lesen in diesem Buch unheimlich viel Spaß bereitet und ich war selbst überrascht, wie schnell und leicht sich ein Sachbuch zu diesem scheinbar eng gefassten Thema weggelesen hat. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung für jeden, der die Welt gerne zu Fuß erkundet.

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  1. Eine Liebeserklärung an das Wandern, die besonder Boning-Fans ge

    „Der Fußgänger“ ist ein autobiographisches Sachbuch von Wigald Boning. Thematisch beschäftigt es sich mit einer von Bonings Lieblingsbeschäftigungen: dem Wandern. Das Buch teilt sich in verschiedene Kapitel auf, die unterschiedliche Fragestellungen thematisieren: 1. „Womit wandern?“ 2. „Mit wem wandern?“ 3. „Wohin wandern?“ und 4. „Wie schnell wandern?“. Diese Fragen beantwortet Boning anekdotenhaft mithilfe persönlicher Wandererfahrungen, die meist sehr kurios sind. So erzählt er bspw. über eindrückliche Wanderungen mit der Familie und Freunden, von Wanderungen auf die 16 höchsten Berge der Bundesländer, welche er z.T. mit Bernhard Hoëcker erklomm, und von Wanderversuche mit skurriler Ausrüstung. An diesen Anekdoten merkt man sehr schön: Wandern ist Bönigs halbes Leben - mindestens. In seine Beschreibung flicht Boning immer wieder kluge Gedanken über Gott und die Welt ein. Dabei erzählt Boning sprachlich gewandt, durchdacht und immer mit einem Augenzwinkern, aber zugleich glasklar. Die Aufmachung des Buches ist qualitativ hochwertig: Es handelt sich um ein Hardcover mit Schutzumschlag und solidem Buchrücken. Auch die Papierdicke ist vergleichsweise hoch. Die vielen farbigen Bilder im Buch sind außerdem hochauflösend. Insgesamt ist „Der Fußgänger“ von Wigald Boning eine kurzweilige, anekdotenreiche Liebeserklärung an das Wandern, an der besonders Fans von Boning ihre Freude haben werden.

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  1. per pedes unterwegs mit Wigald Boning

    Klappentext:

    „Wandern ist nicht nur Freizeitvergnügen sondern blanke Notwendigkeit - in seiner Unverzichtbarkeit höchstens mit Essen, Schlafen und Atmen vergleichbar. In Wigald Bonings persönlicher Weltsicht ist der Mensch in erster Linie ein gehendes Wesen, Ohrensessel genießt er am liebsten nach ausführlichem Langgang. In „Der Fußgänger“ geht er alle Varianten durch: Vom ziellosen Flanieren und Arbeitswegen mit Aktentasche über burschikose Torkeleien, Stechschritt und Gehumpel bis zum von Ehrgeiz durchwalkten Grenzgang durch Fels und Firn. In seinem Buch stellt er den Menschen, der mitunter den Boden unter den Füßen verloren zu haben scheint, wieder auf dieselben und begeht gemeinsam mit seinen Lesern einen reizvollen Trampelpfad ins Glück.“

    Unsere Füße tragen uns unser gesamtes Leben überall dahin wo wir es für richtig halten. Wie wir laufen beleuchtet in diesem Buch Wigald Boning. Er ist Läufer aus Leidenschaft und geht hier der Thematik Wandern, Humpeln, Rennen, Gehen, Schlendern (mit und ohne Plan) uvm. auf den Grund. Zugegeben hier entdecken die Leser eine andere Sicht auf den kultigen Komiker aus den 90er Jahren. Wer hätte gedacht das Boning so gern wandert? Und warum macht er das? Was hat er davon? Viele, viele Fragen werden hier auf wahrlich besondere Weise von Wigald Boning beantwortet. Seine Art ist dabei außergewöhnlich - egal ob seine Wortwahl oder seine Beschreibungen oder die seiner Bilder. Ich mochte das, denn das Thema Wandern ist ja doch etwas angestaubt bzw. wirkt nunmal immer wie eine spezielle Sparte. Dennoch hat aber jeder seinen Laufstil! Man braucht aber nicht gleich die Profiausrüstung sich zuzulegen nur weil man mal wandern geht! Keine Angst! Boning zeigt uns hier das es auch mit einfachem Schuhwerk geht aber was man auch dringend dabei beachten sollte. Wer hier denkt, dass er nur über‘s laufen berichtet, der irrt. Wigald Boning wird in vielen Dingen sehr philosophisch nachdenklich. So manches ist so einfach das wir schon gar nicht mehr darüber nachdenken aber ist es dennoch so essentiell wichtig für uns das wir wissen wie es abläuft! Wie ist es denn wenn wir den Boden unter den Füßen verlieren? Warum ist das so eine Tragödie für uns Menschen? Antworten in gewissem Ausmaß erhalten wir hier durch Wigalds Erfahrungen - die eigenen müssen Sie schon selbst treffen wenn sie zu Fuß unterwegs sind! Jeder wird selbst seine Erkenntnisse finden.

    Fazit: Wigald Boning zeigt hier eine ganz andere Seite und ja, ich mochte dieses Buch von der ersten Seite an. Ein wenig Philosophie, ein wenig normales Denken ohne Tüdellü, ein wenig Humor, ein wenig Normalität zeichnet dieses Werk aus. Auch haptisch ist es durch sein Format und seine edle Aufmachung ein Genuss! Kurzum: Leseempfehlung mit 5 von 5 Sternen für alle die gern auf eigenen Füßen stehen und mit ihnen durch‘s Leben gehen!

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  1. Über das Gehen,Laufen und Wandern

    Dieses hochwertige Buch ist in vier Teile aufgeteilt und sie alle fangen mit einem Wort an "Womit,mit wem,wohin und wie schnell wandern?" Boning begibt sich erst einmal einige Jahrtausende zurück in die Geschichte und zwar bevor der Mensch überhaupt laufen konnte - zum Einzeller in der Ursuppe.Und so las ich von Grund auf sehr interessante und informative Dinge über das Gehen.Er schreibt dabei sehr amüsant, zuweilen locker und sehr leicht.Meiner Ansicht nach ist dieses Buch eine Art Reisebericht und zwischendurch kam mir es mir so vor als ob ich eher eine Biographie las wobei mir der Prolog sehr gefallen hat.Es ist ein gelungener Einstieg und enthält viel Allgemeines zu diesem Thema aber auch Bücher die der Autor empfiehlt - auch ich kenne das eine oder andere Buch.Wigald Boning erklärt sehr detailliert und genau wie er zum wandern gekommen ist und was er alles dabei erlebt hatte.Dazu gibt es zahlreiche Bilder die die Erzählungen noch zusätzlich unterstützen.Immer wieder lässt Boning auch geschichtliches in seine Berichte mit hineinfließen so dass das Buch kurzweilig und unterhaltsam zu lesen ist.Allerdings gab es auch immer mal wieder Passagen die sich meiner Meinung nach zogen.Ich habe mir ein klein wenig mehr Zeit genommen diese Berichte oder Erzählungen zu lesen da Wigald Boning bei seinen Wanderungen seine Leser mit um die ganze Welt nimmt und da wirkte dieses Buch fast schon opulent auf mich.Meine persönlichen Eindrücke von diesem Buch sind durchweg positiv da es auch für Wanderfans tolle Routen und Tipps gibt.Aber im Gegenzug gab auch sehr skurrile,witzige und humorvolle Kapitel bei denen ich schmunzeln und auch mal lachen musste.Ich vergebe für dieses tolle,detailreiche und interessante Buch bei dem ich noch einiges zum Thema Gehen dazulernen konnte fünf Sterne.

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  1. Humor ist gefragt

    Ein schön aufgemachtes Buch, wobei mich die haptische Sruktur des unteren Teils des Schutzumschlags sehr stört. Kein gutes Gefühl in den Händen.
    Wandern und Philosophie gehören schon so lange zusammen, wie man das Wandern beziehungsweise das Fortbewegen zu Fuß nicht mehr zum Zweck des reinen Ankommens aus Notwendigkeit sieht. Von Stephen Graham kenne ich das Buch Die Kunst des stilvollen Wanderns - Ein philosophischer Wegweiser. Erstmals erschienen 1926 und 2020 neu aufgelegt.
    Wigald Boning geht im wahrsten Sinne des Wortes anders vor. Schon anfangs begrüsst er mit einem Gedicht sehr frei nach Goethe. Spätestens hier erkennt der Leser, für dieses Buch braucht man einen bodenständigen Humor.
    Sehr amüsant zu lesen für passionierte Wanderer und Gelegenheitsspaziergänger. Hier wird Nietzsche zitiert und ebenso taucht auch mal ein Wort wie Schnarchischnarchi auf. Für jeden was dabei und es passt erstaunlich gut zusammen.

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