Der Friesenhof

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Friesenhof' von Fenja Lüders
3.5
3.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Friesenhof"

Format:Broschiert
Seiten:352
Verlag: Lübbe
EAN:9783785727638

Rezensionen zu "Der Friesenhof"

  1. Und wo ist der Tee?

    Klappentext:

    „Ostfriesland, 1948: Um den Verkauf des Familienhofs im friesischen Marschland abzuwenden, fängt die junge Gesa als Packerin in einem Teehandel an. Fasziniert von dieser für sie neuen und aufregenden Welt steigt sie bald zur rechten Hand des Juniorchefs auf, dem Kriegsheimkehrer Keno. Die beiden kommen sich näher, aber Keno ist ein verheirateter Mann. Und auch Gesas Herz ist nicht frei. Ihr Verlobter gilt als in Russland verschollen. Als böse Gerüchte die Runde machen, droht Gesa alles zu verlieren, was sie sich aufgebaut hat.“

    Nachdem sich Fenja Lüders bereits mit einer Kaffee-Saga weiter etabliert hat, schlägt sie nun die Welt in den Tee-Handel ein. Nur leider hat der erste Band so wenig mit Tee zu tun, dass man die einzelnen Teeblätter förmlich heraus suchen muss. Ebenso fiel mir auf, dass der Zweittitel für das Buch auch so herrlich klein und verschwimmend mit dem mäanderten Muster verschlungen ist, dass es schon kaum mehr wahr ist. Suchen wir also den Tee! Die Geschichte im schönen Ostfriesland grenzt an meine Heimat Friesland wunderbar an. Somit liest man genauer und „forscht“ genauer. Tee liegt uns im Blut. Der Start für Gesa fällt recht langatmig aus und man benötigt ein wenig Geduld, das sie dann endlich mit vollem Wissen (Wo hat sie das nur her?) und Geschmack tatsächlich Tee zusammen packen darf. Wer es bis hierhin geschafft hat, darf lediglich einen Hauch vom Tee erschnuppern. Der andere Teil der Geschichte handelt von Nachkriegszeit und ihren Nachwehen. Gewalt, Vergewaltigung und ein immer noch schwelender brauner Mob treibt sein Unwesen. Hier wird es hart, davon steht nichts im Klappentext und das (zwar für meine Begriffe extrem unschöne, unruhige Cover) „freundliche“ Cover zeigt auch davon keine Anzeichen. Und was dann ebenso noch wahrlich verwundert ist, wie Keno mit Gesa spielt. Ich will hier nicht weiter spoilern aber diese Liebelei hat wirklich genervt.

    Man sucht hier regelrecht die Tee-Geschichte. Nochmal, hier und da erahnt man was aber es ist kein richtiger Start dazu zu erkennen, der rote Faden fehlt. Man mischt nicht einfach mal so Tee zusammen und hat dann die perfekte Ostfriesenmischung…das kann niemand, auch nicht Gesa.

    „Fenja Lüders“ kenne ich bereits mit sehr guter Literatur unter ihrem richtigen Namen Marlies Folkens. Sie ist hier in meiner Heimat in (Ost-)Friesland bekannt und ihre Leserschaft liebt sie. Sie bringt, wie auch in diesem Buch, Lokalkolorit gekonnt mit einer Geschichte gepaart zusammen. Jedenfalls war dies bisher so. Diese Geschichte hier konnte mich nicht wirklich fesseln oder bot mir gar ein angenehmes Lesevergnügen. Das war einfach nix. Das hat, im Vergleich dazu, Susanne Popp mit ihrer Teehändlerin-Saga über Ronnefeldt besser umgesetzt. Der Tee hier war definitiv zu schwach dosiert und zu wenig gezogen. 2 von 5 Sterne.

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  1. Große Gefühle und ein toller Auftakt zu dieser Reihe

    Gesa und Hanna de Fries übernehmen den Hof ihres verstorbenen Vaters.Hanna übernimmt das Sagen auf dem Friesenhof und Gesa lernt Keno Kruse kennen den Juniorchef einer Teefirma.Sie fängt dort als Packerin an und steigt schnell zur rechten Hand von Keno auf.Aber den zwei Geschwistern werden Steine in den Weg gelegt und Gerüchte machen ihre Runden.Werden Hanna und Gesa den Friesenhof retten können?

    Der Schreibstil ist ruhig,leicht und zügig zu lesen.Die Protagonisten passen sehr gut in diesen Roman hinein und sind authentischdargestellt.Der Spannungsbogen umfasst dabei das ganze Buch.

    Fazit:Die Handlung spielt sich in Ostfriesland ab.Die Familiengeschichte beginnt 1949 und ich war sogleich gefangen von diesem Roman.Die Geschichte ist sehr gefühlvoll und zugleich fesselnd.Die Charaktere haben bei mir die unterschiedlichsten Gefühle hervorgebracht.Die Autorin hat ihnen Tiefe gegeben und sie sehr lebendig wirken lassen.Die einzelnen Kapitel wechseln sich zwischen Gesa und Hanna ab.Die Handlung spielt sich in der Umgebung von Emden ab,auf dem Friesenhof und auch in der Stadt selbst.Zwischendurch blitzt auch mal der Dialekt auf.Dieser Roman ist kurzweilig und voller unterschiedlicher Gefühle.Auch die Liebe kommt mit ins Spiel.Ich finde es ist ein gelungener Auftakt zu dieser Reihe der vor allem durch seine Protagonisten hervorsticht.Die Geschichte lebt von den unterschiedlichsten Gefühlen und ich konnte sie beinahe selbst fühlen:Hoffnung,Zweifel,Trauer,Glück und Vertrauen es wird gestritten sich versöhnt und geliebt.Ich bin auf jeden Fall schon gespannt wie es mit den drei Schwestern Gesa,Hanna und Helga weitergeht.Der Roman ist ist in sich abgeschlossen.

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