Der Federmann

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Federmann' von Max Bentow
3.5
3.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Federmann"

Als der Berliner Kommissar Nils Trojan an den Schauplatz eines Mordes gerufen wird, erwartet ihn eine grausame Inszenierung: Der jungen Frau wurden die Haare abgeschnitten, ein zerfetzter Vogel ist auf ihrem Körper platziert. Trojan und sein Team sind entsetzt, doch noch während sie die ersten Ermittlungen einleiten, ereignet sich ein zweiter Mord: Wieder hatte das Opfer lange blonde Haare, und wieder hinterlässt der Federmann einen makabren Gruß in Gestalt eines toten Vogels. Unterstützt von der Psychologin Jana Michels macht sich Trojan an die Lösung des Falls – und befindet sich unvermittelt auf einer Reise in die tiefsten Abgründe einer kranken Seele.

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:416
EAN:9783442478828

Rezensionen zu "Der Federmann"

  1. 3
    21. Jun 2015 

    Als Debüt okay...

    Als der Berliner Kommissar Nils Trojan an den Schauplatz eines Mordes gerufen wird, erwartet ihn eine grausame Inszenierung: Der jungen Frau wurden die Haare abgeschnitten, die Augen ausgestochen und der Bauchraum geöffnet - und ein zerfetzter Vogel wurde auf ihrem Körper platziert. Trojan und sein Team sind entsetzt, doch noch während sie die ersten Ermittlungen einleiten, ereignet sich ein zweiter Mord - wieder hatte das Opfer lange blonde Haare, und wieder hinterlässt der 'Federmann' einen makabren Gruß in Gestalt eines toten Vogels. Trojan hofft, durch die kleine Tochter der Ermordeten einen Hinweis zu bekommen, doch dann verschwindet das Mädchen von einem Tag auf den anderen. Es beginnt ein gefährlicher Wettlauf mit der Zeit...

    Nils Trojan steht als ermittelnder Kommissar im Mittelpunkt des Geschehens. Erfahren, wie er ist, verlässt er sich häufig und zurecht auf seinen Instinkt, doch auch er kann die Serie der Morde nicht verhindern. Stets laufen sie dem Mörder hinterher, ohne wirklich ein Muster zu erkennen oder auch nur einen Zusammenhang zwischen den Ermordeten wahrzunehmen - außer den den dichten, blonden Haaren scheint es keine Gemeinsamkeiten zu geben.

    Die erste Hälfte des Thrillers weiß zu begeistern. Die Spannung wird aufgrund der Dichte der Ereignisse hochgehalten, und mit Trojan hat Max Bentow einen sympathischen neuen Charakter im Thrillergenre geschaffen. Dabei erhält der Leser/Hörer auch Einblick in seine private Situation. Geschieden ist er, doch er bemüht sich, für seine Tochter ausreichend Zeit zu finden. Aufgrund von Versagensängsten befindet er sich außerdem ohne das Wissen seiner Kollegen in psychologischer Behandlung. Dabei verliebt er sich zusehends in seine attraktive Psychologin Jana Michels, auch wenn er weiß, dass diese allein schon aus Gründen der Professionalität Distanz wahren muss. Doch für persönliche Belange bleibt bald schon keine Zeit mehr - dafür sorgt der Fall um den Federmann.

    Leider lässt in meinen Augen die Spannung in der zweiten Hälfte des Thrillers zusehends nach, wodurch es zu einigen Längen kommt - auch wenn die Frage, wer hinter den Taten stecken könnte, bis kurz vor dem Ende offen bleibt. Und so glaubwürdig, wie die Person Nils Trojans insgesamt gezeichnet wurde, sein Verhalten am Ende mutet dann doch eher an wie 'Supermann'. Manche der Schlussszenen waren so wie geschildert für mich einfach nicht nachvollziehbar, auch wenn ich glaube, dass man mit viel Adrenalin im Körper und mit unbedingtem Willen über sich hinauswachsen kann.

    Das ungekürzte Hörbuch wurde von Axel Milberg gelesen - und ich hätte es besser wissen sollen. Axel Milberg liegt mir als Schauspieler schon nicht, und auch hier hätte ich mir einen anderen Sprecher gewünscht. Phasenweise okay, las er manche Passagen für mich eher langweilig und wenig nuanciert, und die Stellen, an denen der Federmann zu Wort kam, brachten mich ehrlich gesagt eher zum Lachen. Zu sehr erinnerten mich diese Passagen an eine Persiflage von Darth Vader, dem Vater von Luke Skywalker. Sorry, aber das ging gar nicht.

    Bei einem anderen Sprecher hätte ich vermutlich einen Stern mehr vergeben, denn trotz der anderen genannten Schwächen ist 'Der Federmann' in meinen Augen ein vielversprechendes Debüt, und sicherlich werde ich auch die folgenden Bände der Reihe noch lesen. Hören wohl eher nicht, denn auch die nächsten Folgen der Reihe um Nils Trojan werden von Axel Milberg gesprochen...

    © Parden

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  1. 4
    07. Dez 2014 

    Die Furcht

    Kommissar Nils Trojan leidet unter Panikattacken, Albträume quälen ihn, er kommt nicht zur Ruhe. Seit seiner Scheidung hat er niemanden zum Reden, seine Affäre mit Doro zählt irgendwie nicht. Heimlich geht er zu einer Psychologin, auf der Dienststelle soll es niemand wissen. Er will voll einsatzfähig sein, um nicht in eine andere Abteilung versetzt zu werden. Als er an den Schauplatz eines Mordes gerufen wird, kann er den Anblick der grausam zugerichteten jungen Frau kaum ertragen. So wie das Opfer zur Schau gestellt wird, könnte alles auf den Start einer Serie hindeuten. Nicht auszudenken, dass es weitere Opfer geben könnte.

    Kann das gut gehen? Ein Kommissar mit Problemen, von denen man sich fragt, wie er da seine Kraft voll für die Lösung des Falles einsetzen soll. Was, wenn ihn während einer Verfolgungsjagd eine Attacke heimsucht? Noch meistert Nils Trojan seinen Job, wobei ihm seine Psychologin eine Stütze ist. Allerdings verlangen ihm Fall und Täter alles ab. Die Nerven spannen sich auch beim Lesen mit jeder neuen Wendung, mit jeder neuen Spur, die der Kommissar aufnimmt und die dann häufig nicht wirklich weiterführt. Eigenartig Verhörmethoden führen den Kommissar nicht wahrhaft weiter. Man kann die Angst des Ermittlers, zu versagen, gut nachvollziehen. Er will den Täter fangen, ihn einer gerechten Strafe zuführen und weiteres Unheil verhindern. Ein Scheitern wäre schwer zu ertragen.

    Es zieht einen in seinen Bann dieses Buch, einmal begonnen ist es schwer, es aus der Hand zu legen. Bestens geeignet, es in einem Rutsch zu inhalieren. Kaum vorstellbar allerdings, dass ein Ermittler mit doch erheblichen Problemen einfach so weiterarbeitet. Auch einige zufällig scheinende Zusammenhänge wirken etwas konstruiert. Als spannender und rasanter Thriller gelesen jedoch eine tolle Empfehlung des Genres.

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