Der dunkle Schwarm: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Der dunkle Schwarm: Roman' von Marie Graßhoff
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der dunkle Schwarm: Roman"

Im Jahr 2100 verbinden die Menschen ihr Bewusstsein über Implantate zu sogenannten "Hive-Minds". Die junge Atlas profitiert davon gleich doppelt: Tagsüber arbeitet sie als Programmiererin für den größten Hive-Entwickler. Nachts betreibt sie unter dem Decknamen Oracle einen lukrativen Handel mit Erinnerungen, die sie aus Hive-Implantaten stiehlt. Eines Nachts berichtet ihr ein Kunde namens Noah von dem Mord an einem ganzen Hive - eigentlich eine technische Unmöglichkeit. Er bietet ihr eine horrende Summe dafür an, den Täter zu finden. Atlas lässt sich auf den Deal ein - und ist bald auf der Flucht vor der Polizei, Umweltterroristen und Auftragsmördern ...

Format:Broschiert
Seiten:352
Verlag: Lbbe
EAN:9783404209736

Rezensionen zu "Der dunkle Schwarm: Roman"

  1. Solider Staffel-Auftakt

    „Der dunkle Schwarm“ von Marie Graßhoff spielt im Jahr 2100. Menschen können ihr Bewusstsein mit Implantaten zu „Hives“ verbinden. Als Hive-Entwicklerin kennt die junge Atlas das System bestens. Mit gestohlenen Hive-Erinnerungen handelt sie im Untergrund unter dem Decknamen Oracle. Ihr oberstes Gebot: Nicht auffallen! Einzig ihr Androide Julien weiß von ihrem Doppelleben. Eines Tages wird sie von Noah Levy aufgesucht, dem Sohn eines reichen Industriellen, der sie um Hilfe bittet. Jemand löscht systematisch ganze Hives aus und nur Atlas kann die Schuldigen finden…

    Das Cover ist düster und weist bereits darauf hin, dass man hier einen Sci Fi Roman zu lesen bekommt. Mich hat das Cover in jedem Fall angesprochen, auch wenn ich nach Beta Hearts generell ein großer Fan von Graßhoff bin. Der dunkle Schwarm ist der erste Teil bzw. Staffel eins einer Reihe. Wann die nächste Staffel veröffentlicht wird ist noch nicht bekannt.

    Graßhoff hat einen sehr angenehmen Schreibstil und findet immer die Mitte zwischen einer sauberen und flüssigen formulieren inkl. Aller relevanten Details, ohne zu langatmig zu werden. Das Setting ist recht komplex, man bekommt aber eine sehr genaue Vorstellung in was für einer Welt Atlas lebt. Besonders gefallen hat mir auch die dezent versteckte Gesellschaftskritik, die Graßhoff im Buch übt. Neben Umweltschutz klingen aber auch Themen wie „Wie menschlich sind Maschinen“ an. Zwar geht die Autorin hier in keine Diskussion (ist ja auch nicht Fokus des Buches), regt aber durchaus zum nachdenken an. Ich fand es klasse.

    Zu Beginn des Buches hatte ich dennoch Schwierigkeiten in die Geschichte reinzukommen. Das Umfeld in dem sich Atlas bewegt und auch die vielen neuen Charaktere brauchen einfach Zeit. Am besten ist man nimmt sich diese Zeit und liest die ersten 80 Seiten an einem Stück durch, um mit der Story warm zu werden.

    Während des Lesens hat Graßhoff den Spannungsbogen gut halten können. Ich persönlich habe die erste Hälfte des Buches als spannender empfunden. Das mag aber auch daran liegen, dass die zweite Hälfte sehr Aktion geladen war und die Spannung daher eher konstant geblieben ist. Wesentliche Fragestellungen werden alle in Staffel 1 beantwortet, ohne fiese Cliffhanger zu Staffel 2. Dennoch gibt es grundlegende Themen und Hintergründe die durchaus viel Potenzial für die nächste Staffel bieten: Ich bin gespannt.

    Atlas selbst ist ein sehr interessanter Charakter. Sie ist im Grunde genommen gut und fair, hat aber auch ihre Schattenseiten. Allgemein mag ich es, dass Graßhoff wenig schwarz-weiß Denken fördert, sondern auch Grautöne bei der Konstruktion ihrer Protagonisten mitberücksichtigt. Es fällt schwer zu sagen wer der Böse und der Gute in dem Buch ist, da alle Akteure ihre Beweggründe haben. Neben Atlas gibt es auch noch viele interessante Nebencharaktere, über die man aber noch recht wenig erfährt. Die Geschichte ist rein aus Atlas Sicht geschildet, weshalb man ihr besonders gut in den Kopf schauen kann (Wortwitz).

    Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich auf Staffel 2. Abzug in der B-Note gibt es, weil mir manche Charaktere und Handlungsstränge doch etwas zu blass waren.

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