Der Drachen-Klau

Rezensionen zu "Der Drachen-Klau"

  1. 4
    08. Mär 2019 

    Endlich Urlaub? Von wegen...

    Der vierte Fall der EU-Ermittlerin Molly Preston führt sie nach Mallorca, wo sie eigentlich mit ihrem Freund Charles endlich Urlaub machen will. Der schreibt zwar derzeit an einem weiteren Krimi, doch genießen die beiden durchaus ihre Zweisamkeit. Wenn Charles sich zum Schreiben zurückzieht, kennt Molly keine Langeweile, sondern unternimmt auch alleine etwas.

    Als sie wegen eines Geocaches zur Dracheninsel Sa Dragonera fährt, macht sie dort eine Zufallsbekanntschaft mit einem etwa 60jährigen deutschen Auswanderer. Der entpuppt sich nicht nur als Mallorca-Kenner, sondern verbirgt auch das ein oder andere Geheimnis. Als eine junge Bekannte des Auswanderers verschwindet, bietet Molly an, bei der Suche behilflich zu sein - nicht ahnend, in welche gefährlichen Abenteuer sie dadurch gerät. Und nicht nur sie, plötzlich ist auch Molly Freund Charles wie vom Erdboden verschwunden...

    Jeder Fall der EU-Ermittlerin spielt an einem anderen Ort (bislang die Provence, Yorkshire, Wien und nun Mallorca), was die Krimis abwechslungsreich gestaltet. Da ich bereits einige Male auf Mallorca war, sprach mich dieser Krimi besonders an - zusammen mit den Fotos im Buch erzeugten die bildhaften Schilderungen ordentlich Fernweh und weckten einige liebgewonnene Erinnerungen.

    In diesem Fall spielt zudem Molly Freund Charles erstmals eine wirkliche Rolle, während er davor eher als Phantom durch die Bücher geisterte. Dadurch nimmt Molly, zumal eigentlich im Urlaub, auch gleich eine ganz andere Rolle ein, was mir gefallen hat. Ihre Fähigkeiten als Ermittlerin sind zwar auch diesmal gefragt, doch lernt man die junge Frau hier auch von einer anderen Seite kennen.

    Der eigentliche Fall war diesmal richtig spannend und voller Überraschungen, und die Mischung aus Spannung und Urlaubsflair emfpand ich als ausgewogen und gut gelungen. Das Buch war schnell gelesen und macht in jedem Fall Lust auf mehr!

    © Parden

    Teilen
  1. Unterhaltsamer Urlaubskrimi

    Molly Preston auf Mallorca. Aber ihr Freund Charles Muller recherchiert für seinen Roman und so hat sie mehr Zeit allein, als ihr lieb ist. Beim Wandern auf der kleinen unbewohnten Insel La Dragonera ist sie unachtsam und löst einen kleinen Steinschlag aus, dabei verletzt sie einen Wanderer. Der stellt sich als deutscher Aussteiger vor, der hier im Naturschutzgebiet wilden Rosmarin sammelt um sein berühmtes Rosmarinöl herzustellen. Aber ist dieser Gabriel wirklich so harmlos? Bald stellt sich heraus, dass Gabriel mehr als nur Rosmarin anbaut und trocknet. Das passt ganz gut zu Charles Thema, der über Drogenhandel schreiben will. Und eh Molly noch recht begreift, auf was sie da gestoßen ist, hat sie plötzlich die Polizei und einige Verfolger im Nacken.
    Wie immer verbindet der Roman eine spannende Unterhaltung mit genauer Ortskenntnis, auch wenn in diesem Buch das Geo Caching nicht mehr die Hauptrolle spielt. Grade die Landschaftsbeschreibungen machen ganz besonders Laune. Sie lassen den Leser in die Atmosphäre Mallorcas eintauchen, sowohl in Touristenhotspots, wie auch in einsame, wilde Landschaften. Wie immer könnte man den Krimi fast schon als Reiseführer benutzen, aber auch die Krimispannung kommt nie zu kurz. Ich finde, dass die Krimis im besten Sinne fast schon „Old School“ sind. Der kluge, realistische Handlungsaufbau - Molly braucht keine Superkräfte und keine haarsträubenden Zufälle um Spuren zu entdecken und zu ermitteln - machen für mich auch das Lesevergnügen aus. Dazu kommt die Hauptfigur, Molly ist rundum sympathisch geschildert, eine geerdete Ermittlerin, die klug und manchmal auch verwegen ist. Auch die anderen Figuren sind allesamt gut gezeichnet.
    Ich finde „ Der Drachen-Klau“ ist ein amüsanter Urlaubskrimi, der nicht nur ins Reisegepäck von Mallorca Reisenden passt.

    Teilen