Der Club Dumas

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Club Dumas' von Arturo Perez-Reverte
3.35
3.4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Club Dumas"

Corso ist Bücherjäger und er erhält zwei neue Aufträge: ein Originalmanuskript von Alexandre Dumas überprüfen und die letzten Exemplare eines Buches ausfindig machen, von dem viele glauben, der Teufel selbst habe es geschrieben. Er ist der Beste, und dazu gehört, sich nicht beeindrucken zu lassen. Doch kurze Zeit später wird Corso beinahe von einem Gerüst erschlagen, dann fast von einem Auto erfasst, und an der Straßenecke steht dieser Mann mit der Narbe im Gesicht, als sei er einem Abenteuerroman entstiegen. Corso ahnt, diese Aufträge kosten ihn vielleicht mehr als seine Selbstsicherheit … Das Zeugnis einer gefährlichen Leidenschaft. Der Weltbestseller über den Wahnsinn, den es bedeutet, zu lesen. Das Abenteuer rund um ein teuflisches Geheimnis. In seinem berühmten Klassiker »Der Club Dumas« erzählt Arturo Pérez-Reverte von einem Bücherjäger auf der Jagd – rasant und atmosphärisch.

Format:Taschenbuch
Seiten:473
Verlag: Btb
EAN:9783442721931

Rezensionen zu "Der Club Dumas"

  1. Der Club Dumas

    Ein Roman der es verstand mich phasenweise zu fesseln, aber auch gewaltige Längen hatte und ein Ende das mich etwas ratlos zurück lässt.

    Ohne den Film "Die neun Pforten " zu kennen, nahm ich mir aus meinem SuB das Buch "Der Club Dumas " von Arturo Perez-Reverte zu lesen vor. Der Klappentext versprach ein mysteriöses Krimierlebnis vor bibliophilem Hintergrund.
    Tatsächlich gab es bereits auf den ersten Seiten einen Toten und einen Hinweis auf einen Text aus der Feder Alexandre Dumas dem Fortsetzungsroman
    " Die drei Musketiere " zugehörig.
    Lucas Corso ein " Bücherjäger" , also jemand der für Geld seinen Auftraggebern kostbare Buchschätze zu besorgen weiß, wird von einem Freund gebeten eben jenen handgeschriebenen Text auf seine Echtheit hin zu überprüfen.
    Parallel hierzu erhält Corso von einem zwielichtigen einflussreichen Antiquar den Auftrag, ein kostbares okkultes Buch von dem es wissentlich nur noch drei Exemplare gibt und nur eines davon original zu sein scheint, mit den übrigen Exemplaren zu vergleichen.
    Corso macht sich also auf den Weg um die Besitzer der beiden anderen Ausgaben aufzusuchen und merkt schon bald, dass er selbst in Gefahr ist.
    Es beginnt eine Verfolgung durch Europa und bald weiss man nicht mehr so genau was real ist und was fiktiv.
    Die beiden Aufträge überschneiden sich und Corso empfindet seine Rolle bald als marionettenähnlich in einem undurchsichtigen Spiel voller Intrigen.

    Eigentlich wäre der Plot recht spannend und phasenweise hat mich das Buch auch zu fesseln verstanden. Die ausschweifenden dazwischengeschobenen Schilderungen, sei es aus der Welt des Buchdrucks oder andere bibliophile Themen betreffend, haben mich in meinem Lesefluss jedoch etwas behindert.
    Es gibt sicher interessierte Leser die gerade diese Passagen an dem Buch sehr schätzen, hierzu gehöre ich nicht.
    Dennoch habe ich nicht aufgegeben. Der Schluss war für mich dann doch überraschend und lässt mich mit einigen offenen Fragen zurück.
    Insgesamt ein phasenweise durchaus spannendes Leseerlebnis voller Mystik, ein bisschen Erotik, ein bisschen Schaudern und das alles vor der Ahnung, dass irgendwie der Teufel seine Finger mit im Spiel hat , oder?

    Teilen
  1. 5
    07. Mär 2016 

    Bücherliebe kann tödlich sein

    Was für ein tolles Buch!!! Das schon mal vorab.
    Und das gilt gar nicht mal für die Handlung, sondern für die vielen Passagen über Bücher, Schriftsteller. Besonders empfehlenswert für Dumas-Freunde und insbesondere für Freunde der drei Musketiere. Die haben sicher ihre helle Freude daran. Dabei muss man die Musketiere nicht zwingend kennen, aber für die, die es tun, ist es sicher ein i-Tüpfelchen.
    Schon auf der ersten Seite gibt es einen Toten. Er wurde erhängt. Oder war es Selbstmord? Auf dem Boden liegt ein Buch, "Der Graf von Bargelonne", in dem eine Textstelle markiert ist:

    "Sie haben mich verkauft", murmelte er. "Man erfährt alles!"
    "Ja, am Ende erfährt man alles", erwiderte Porthos, der rein gar nichts erfahren hatte.
    Der Beamte wundert sich: "Seltsam, das mit dieser Seite... Ich lese zwar wenig", sagte er, "aber dieser Porthos war doch einer von den... Wie hießen sie noch gleich? Athos, Porthos, Aramis und d'Artagnan", zählte er mit dem Daumen an den Fingern einer Hand ab und verharrte dann nachdenklich. "Schon komisch. Ich habe mich immer gefragt, warum man sie die drei Musketiere nennt, wenn es in Wirklichkeit doch vier waren."

    Ja, um die drei Musketiere geht es in diesem Buch sehr viel und natürlich um ihren Schöpfer, Alexandre Dumas. Und es geht ganz allgemein um Bücher, um ihre Sammler, ihren Wert, ach, über die ganze schöne Welt der Bücher. Obwohl, die Jagd auf Bücher ist halt nicht nur schön, sie kann auch gefährlich werden, lebensgefährlich.
    Das muss Lucas Corso am eigenen Leib erfahren. Er ist so ein Bücherjäger, er verdient damit sein Geld. Seine Auftraggeber sind Antiquare, Buchhändler und Sammler. Von ihnen wird er auf die Jagd nach prachtvollen Erstausgaben, skurrilen Sonderauflagen und wertvollen Wiegendrucken geschickt.
    Derzeit kümmert er sich um zwei bibliophile Kostbarkeiten: ein okkultes Buch, dessen Drucker vor Jahrhunderten auf dem Scheiterhaufen endete. Drei Stück soll es davon noch geben. Und Lucas Corso soll herausfinden, ob sie alle echt sind. Und auch von einem Kapitel eines Originalmanuskriptes von Alexandre Dumas soll er die Echtheit prüfen.
    Und damit beginnt sein Abenteuer, bei dem er von einem Auto fast überfahren wird und er sich manchmal regelrecht verfolgt fühlt. Und dann ist da noch ein junges Mädchen mit grünen Augen, das ihm immer wieder über den Weg läuft und sich sehr rätselhaft gibt.

    Für mich als Buchliebhaber ist die eigentliche Geschichte fast unerheblich. Viel schöner sind die Gespräche über alte Bücher, Erklärungen, wie sie früher hergestellt wurden, auch wie man sie fälschen kann. Ich lerne verrückte Büchersammler kennen, die ihre Bücher fast schon krankhaft lieben. Die leiden, wenn sie eins verkaufen müssen. Was brauche ich da noch eine Handlung.

    Dieses wundervolle Buch wurde auch verfilmt. Mit dem tollen Schauspieler Jonny Depp als Lucas Corso.

    Teilen
  1. Pérez-Reverte - er kann es besser!

    Der Roman weist eine Unmenge für mich überflüssiges Detailwissen auf, das den Roman aufbläht. Seine Handlungsstränge sind zum Teil so offensichtlich, dass man Geheimnisse vermutet ... sind es aber nicht. Die Entwicklung der Protagonisten zueinander erscheint mir aus dem Nichts zu kommen, Ereignisse verpuffen im Leeren, d. h. es geschieht etwas, ohne dass klar wird, was der Ausgang des Geschehens ist. Mein Eindruck ist, dass Pérez-Reverte mehr Zeit in die Recherche zweier historischer Themen (Dumas, seine Zeit und sein Werk sowie die mittelalterliche Teufelsbeschwörung verwendet hat, als an die Entwicklung des Plots und der Ausarbeitung der Charaktere. So tauchen immer wieder Anspielungen auf die Vergangenheit des Protagonisten auf, ohne dass sie den Charakter wirklich erklären können. werden Klischees und Anspielungen auf die jüngere deutsche Vergangenheit eingewoben, die zum Handlungsablauf überhaupt nichts beitragen. Vielleicht hat ein Autor bei einem bestimmten Bekanntheitsgrad es nicht mehr nötig, die Hinweise des Lektors zu beachten. Ganz befreien konnte ich mich von diesem Eindruck bei der Lektüre des Romans nicht.

    Ich war von dem Roman enttäuscht, insbesondere, da ich den Autor sehr schätze. Unklar ist mir, wie in Amazon eine derart gute Bewertung zustande kommt. Aber ... jeder hat eine andere Sicht auf die Dinge.

    Teilen