Der Bulle von der Schlei (Förde)

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Bulle von der Schlei (Förde)' von Bengt Thomas Jörnsson
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Inhaltsangabe zu "Der Bulle von der Schlei (Förde)"

Diskussionen zu "Der Bulle von der Schlei (Förde)"

Format:Taschenbuch
Seiten:288
Verlag: Emons Verlag
EAN:9783954519910

Rezensionen zu "Der Bulle von der Schlei (Förde)"

  1. Mord auf der Pippilotta

    In der Rah hängt ein Toter. Die Schiffsbesatzung starrt nach oben, eifrig kommt der Bulle von der Schlei an Bord und stolpert gleich über eine Taurolle. „Schnitt“ schreit der Regisseur.
    Dreharbeiten also, der Tote hängt laut Regieanweisung da oben. Aber seltsam, er regt sich nicht mehr, also doch Mord, oder?
    So turbulent beginnt der amüsante Krimi. Kommissar Paul Beck und Kollege Nick Harder müssen doch ermitteln, denn auch der Bulle von der Schlei stammt aus dem Drehbuch. Es gibt viele Verdächtige auf dem Boot, die ganze Filmcrew war dort und der Schauspieler war kein angenehmer Mensch, Motive und Gelegenheit finden sich also genug. Vor allem, als dann auf der „Pippilotta“ noch ein präparierter Geldkoffer gefunden wird. Der stammt aus einem Entführungsfall in Dänemark, das Entführungsopfer ist die Schwester des toten Schauspielers. Zwei dänischen Kolleginnen, im Entführungsfall involviert, greifen Paul und Nick nur zu gern unter die Arme.
    Das Setting bietet viel Gelegenheit zum Slapstick und zu amüsanten Blicken hinter die Kulissen einer Krimiserie. Der Polizisten-Darsteller geht so in seiner Rolle auf, dass die „echte“ Polizei ihn kaum bremsen kann. Die Grenzen zwischen Film und Krimi sind fließend, das macht richtig Spaß bei der Lektüre. Vor allem, da auch die beiden Beamten wie aus einem Drehbuch wirken. Nick Harder, als Actiondarsteller und Paul Beck besetzt die Rolle des Detektivs mit den grauen Zellen. Er kleidet sich mit Bowler und schwarzen Lodenmantel fast wie Hercule Poirot. Dass die Katze von Beck dann noch Watson heißt und ihm als Orakel dient, rundet die Exzentrik noch ab.
    Mir hat dieser Krimi viel Spaß gemacht, die Atmosphäre auf dem Schiff und die Dreharbeiten boten viel Abwechslung und Unterhaltung, wobei für mich einige Szene schon fast etwas zu albern war. Die Spannung kam auch nicht zu kurz, die überschaubare Zahl der Verdächtigen lädt zum Miträtseln ein. Der richtige Krimi also für Leser, die beim Regionalkrimi auf Humor und Witz setzen.

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