Der blutrote Teppich: Hollywood 1922

Buchseite und Rezensionen zu 'Der blutrote Teppich: Hollywood 1922' von Christof Weigold
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5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der blutrote Teppich: Hollywood 1922"

Hollywood im Februar 1922: Der berühmte Regisseur William Desmond Taylor stirbt unter mysteriösen Umständen in seinem Bungalow. Bald sucht die gesamte Stadt seinen Mörder. Doch nur einer scheint ihn wirklich finden zu wollen: der deutsche Privatdetektiv Hardy Engel. Eigentlich hat Hardy Engel genug von der Filmbranche. Doch dann braucht William Desmond Taylor, dem Hardy einen Gefallen schuldig ist, seine Dienste als Ermittler. Als er ihn aufsucht, findet er den Starregisseur erschossen in dessen Wohnzimmer. Selbst als Verdächtiger im Visier der Staatsanwaltschaft, hat Hardy keine Wahl: Er muss den wahren Mörder finden. Am Tatort werden Liebesbriefe zweier prominenter Schauspielerinnen sichergestellt, eine Sammlung von Damenunterwäsche sowie Hinweise auf eine Erpressung. Doch den Filmstudios scheint eher an der Vertuschung des gewaltigen Skandals als an der Aufklärung gelegen zu sein: Beweise werden manipuliert und Zeugen ermordet. Hardy legt sich einmal mehr mit den mächtigsten Männern der Stadt an – und verliebt sich in die junge Regisseurin Polly Brandeis, die ihm immer wieder dazwischenfunkt und in den Fall verstrickt zu sein scheint. Die Spurensuche führt ihn in das Studio von Superstar Charlie Chaplin und bis nach New York. Knallharte Überraschungen warten auf ihn. Und am Ende wird Hardy zur Schlüsselfigur in Hollywoods blutigstem Jahr ...

Format:Broschiert
Seiten:640
EAN:9783462051414

Rezensionen zu "Der blutrote Teppich: Hollywood 1922"

  1. Hardy ermittelt in eigener Sache

    Eigentlich hatte Hardy Engel nach seinem letzten Fall die Nase von der Filmbranche und der Ermittlertätigkeit voll. Inzwischen konnte er aber selbst die Miete nicht mehr zahlen. Dann hat der bekannte Regisseur William Desmond Taylor einen Auftrag für ihn. Als Hardy ihn aufsucht, liegt Taylor erschossen in seinem Wohnzimmer. Natürlich gerät Hardy ins Visier der Ermittler. Daher bleibt ihm keine Wahl, als selbst den wahren Täter zu finden.
    Mir hatte schon der Vorgängerband „Der Mann, der nicht mitspielt“ gut gefallen und Hardy Engels zweiter Fall konnte mich auch wieder überzeugen. Der Autor Christof Weigold hat auch dieses Mal wieder einen realen Mordfall aus der Vergangenheit aufgegriffen und darum eine Geschichte gesponnen. Man trifft in dem Buch auf viele bekannte Namen aus der Filmbranche in den Zwanziger Jahren. Der Schreibstil ist lebendig, ein wenig lakonisch und sehr gut zu lesen.
    Der Deutsche Reinhard Engel hat auf eine Karriere als Schauspieler gehofft, doch da das nicht so recht funktioniert, betätigt er sich nebenbei auch als Privatermittler. Doch in Hollywood wird mit harten Bandagen gekämpft. Keiner gönnt dem anderen etwas und man wird leicht zum Spielball derer, die das Sagen haben. Auch in diesem Fall weiß Hardy nie so genau, wem er trauen kann, denn es wird manipuliert und integriert. Aber Hardy zieht sein Ding durch, auch wenn er sich mit einigen mächtigen Leuten anlegen muss. Ich mag Hardy, auch wenn er nicht unbedingt ein Sympathieträger ist.
    Immer wieder gibt es neue Wendungen, welche die Spannung hochhalten.
    Mir hat auch dieser Roman wieder viel Spaß bereitet. Ich kann ihn empfehlen.

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  1. Ganz großes Kino in schwarz weiß!

    Gerade noch glaubt sich der Privatdetektiv Hardy Engel im Glück, als er einen Auftrag des renommierten Regisseurs William Desmond Taylor bekommt. Doch schon am nächsten Morgen wendet sich das Blatt, denn Engel findet Taylor erschossen in dessen Domizil. Der Teppich rot vom Blut des Ermordeten. Engel kann sich leidlich der Polizei des Verdachts, Taylors Mörder zu sein, entziehen. Er wird sogar als Sonderermittler der Staatsanwaltschaft nach New York geschickt, um weitere Erkundigungen einzuziehen.

    Hardy Engel: Ex-Deutscher, Ex-Soldat, Ex-Bulle, Ex-Schauspieler. Und nun Privatdetektiv im Los Angeles der 1920er Jahre. Er kennt die Welt, er kennt seine Pappenheimer, die Schauspieler und Studiobosse, die Polizisten, mit denen er sich immer wieder verbale Scharmützel liefert. Christof Weigold lässt Engel hier in seinem zweiten Fall ermitteln. Die Prohibition, schöne Frauen, die Mächtigen des aufkommenden Showbiz, davon lässt sich Engel nicht beirren. Grundsätzlich bleibt er sich selbst treu.

    Drogen, Liebschaften, familiäre Verstrickungen, der Fall macht es Engel nicht leicht. Ganz geschickt und amüsant baut der Autor in diesem Kriminalroman auf einem wahren Mordfall auf. Wie beiläufig fließen die ganz bekannten Namen, Goldwyn, Mayer, Laemmle, wir treffen unter anderem auf Charlie Chaplin und Dorothy Parker. Schöne Frauen, elegante Männer, leichte Mädchen, böse Buben. Fakten und Fiktion mischen sich. In Hollywood war Sein und Schein sowieso immer ganz nah aneinander.

    Wer wir ich beim Lesen eine Film vor Augen hat, liest in schwarz weiß. Ganz großes Kino!

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