Der Anfang von Danach

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Anfang von Danach' von Jennifer Castle
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Anfang von Danach"

Als eines Abends ein Polizist bei Laurel vor der Tür steht, wird ihr Leben von einem Moment auf den anderen in zwei Teile gerissen: das Davor und das Danach. Denn ihre Familie wird von der kurzen Fahrt zur Eisdiele nie mehr zurückkehren, sie ist bei einem Unfall ums Leben gekommen.

Mit im Auto saßen auch die Eltern von David, nur er blieb wie Laurel verschont.

Die beiden versuchen auf ganz verschiedene Weise, zurück ins Leben zu finden. Laurel sieht sich in ihrer Trauer und Verzweiflung mit ganz banalen Problemen konfrontiert: Was tun mit den Jacken ihrer Eltern, die noch im Flur hängen? Was soll sie mit dem plötzlichen Interesse ihrer Mitschüler an der „Überlebenden“ anfangen? Und soll sie trotz allem zum Abschlussball gehen und versuchen, Spaß zu haben?

Langsam, ganz langsam, findet Laurel ihren Weg und lernt dabei auch den unnahbaren David immer besser kennen.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:416
Verlag: Carlsen
EAN:9783551582669

Rezensionen zu "Der Anfang von Danach"

  1. 4
    09. Mai 2014 

    Der Anfang von Danach

    Laurel möchte nicht mit ihren Eltern, ihrem Bruder Toby und den Nachbarn zur Eisdiele fahren, sondern lieber zu Hause ihre Hausaufgaben fertig machen. Und so steht kurze Zeit später ein Polizist vor ihrer Haustür und teilt ihr mit, dass ihre Eltern und ihr Bruder bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind. Laurel muss nun versuchen, in ihr gewohntes Leben zurückzufinden, genauso wie David, dessen Mutter bei dem Unfall ebenfalls verstarb. Beide gehen auf unterschiedlichste Weise damit um. Während Laurel zusammen mit ihrer Großmutter und einer Therapeutin einen Weg sucht, pendelt David durchs Land und lässt sich einfach treiben. Doch immer wieder führt sein Weg zurück zu Laurel...

    Ich wusste von Anfang an, dass das Buch traurig werden würde und irgendwie war mir gerade nach einer traurigen Geschichte. Und so ließ ich mich darauf ein – sogar meist zu sehr.
    Man muss unbedingt Taschentücher bereit legen, denn es gibt immer wieder kleine Situationen in der Geschichte, in denen man zu ihnen greifen muss. Immer wieder überraschend und in Momenten, in denen man gar nicht wirklich damit gerechnet hat.

    Der tragische Verlust von Laurel und David ist von der Autorin sehr spürbar beschrieben. Laurel, die erst 16 Jahre alt ist, muss nun plötzlich alleine zurecht kommen, auch wenn sie ihre Großmutter hat, die versucht, den Platz der Eltern einzunehmen. Doch Laurel ist für ihr Alter sehr erwachsen und wird durch den Tod der Eltern immer mehr ins Erwachsenwerden hineingschoben. Sie ist vernünftig, versucht mit Logik an alles heranzugehen und gibt sich touger, als sie eigentlich ist.
    David dagegen ist der Rebell, er bricht aus allem aus, lässt es hinter sich und ist doch zerbrechlich und braucht die Nähe.

    Die Geschichte ist sehr tiefgründig. Aus Laurels Sicht wird geschildert, wie das erste Jahr nach dem Tod der Eltern und des Bruders bewerkstelligt wird und Laurel manchmal einen ziemlichen Spagat auf sich nehmen muss, um ihrem sozialen Umfeld und sich selbst irgendwie treu zu bleiben. Dies löst sie in meinen Augen sehr souverän, was aber auch auch an der Hilfe ihrer Großmutter, ihrer Therapeutin und ihrer besten Freundin Meg liegt.

    Das Thema ist schwierig, von der Autorin in meinen Augen jedoch gelungen umgesetzt, obwohl ich mir manchmal gewünscht hätte, etwas mehr von der Trauer von Laurel zu lesen. Meist kam sie mir etwas „fremd“ in dieser Hinsicht vor.

    Das Ende kam mir dann doch etwas zu prompt und „freudig“ rüber, obwohl ich verstehen kann, dass der Alltag wieder im Leben von Laurel und David einziehen muss.

    Fazit:
    Das Buch ist durchweg traurig und voll Erinnerungen Laurels an ihre Familie, doch gleichzeitig auch in die Zukunft blickend, einfach auf einen „Anfang von Danach“.

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