Deine kalten Hände: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Deine kalten Hände: Roman' von Han Kang
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3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Deine kalten Hände: Roman"

Ein großer Roman über die Einsamkeit der menschlichen Existenz.

Eines Tages verschwindet der Bildhauer Jang Unhyong beinahe spurlos. Er hinterlässt seine faszinierenden Gipsabdrücke von Händen und Körpern – und ein bewegendes Tagebuch, das seine lebenslange Suche nach Nähe und Wahrhaftigkeit in aller Welt voller Masken schildert.
»Han Kang erzählt zugleich mit großer Brutalität und großer Poesie – eine Mischung, die nur wenigen Schriftstellern gelingt.« Stern.

»Man kann sich dieser Stimme nicht entziehen.« Independent.

Von der Autorin des internationalen Bestsellers »Die Vegetarierin«.

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:300
EAN:

Rezensionen zu "Deine kalten Hände: Roman"

  1. 3
    27. Feb 2019 

    Das Gegenteil von Warum

    In Han Kangs neuem Roman „Deine kalten Hände“ sind nicht nur die Hände kalt sondern eigentlich alle vorkommenden Figuren. Er hinterlässt bei mir nach der Lektüre ein Gefühl von: Niemals Korea! Und so kann ich nur hoffen, dass der Roman nicht wirklich ein Abbild des Landes ist, das sich da im fernen Asien so rauschhaft entwickelt.
    Worum geht es?:
    Eine junge Schriftstellerin (zunächst die Ich-Erzählerin) trifft auf ein Kunstwerk, das sie tief berührt, weil es als direkter und unmittelbarer Abdruck des menschlichen Körpers erstellt wurde und durch diese Unmittelbarkeit auf sie eine ganz besondere Wirkung ausübt. Als sie kurz darauf auch den Künstler kennen lernt, stellt sie ihm die eigentlich ganz natürliche und auch nahe liegende Frage nach dem Warum dieser Technik. Nach einer oberflächlichen Antwort des Künstlers trennen sich ihre Wege wieder und die Geschichte könnte hier schon beendet sein.
    Aber wir erfahren indirekt, dass diese normale Warum-Frage den Künstler wohl so irritiert und aufgewühlt hat, dass er sie zum Anlass nimmt, einen Bericht zu schreiben über einen Teil seines Lebens. Im weiteren Verlauf des Romans besteht er dann aus diesem Bericht, den die Schriftstellerin liest, weil die Schwester des Künstlers sich dadurch Aufschluss erhofft über das überraschende Verschwinden ihres Bruders. Der Künstler wird zum Ich-Erzähler und startet seinen Bericht mit einer Warnung an die Leser, dass sie vermutlich enttäuscht werden, denn:
    „Ich weiß nicht, was ich von jetzt an schreiben werde. Aber eines weiß ich: Diese Dokumente sind keinesfalls die Antwort auf das Warum, vielmehr wird man das Gegenteil erfahren.“
    Ich fragte ich mich als Leserin an dieser Stelle: Was kann denn das nur sein: das Gegenteil von Warum? Und war gespannt und neugierig. Was ich dann aber zu lesen bekam, hat mich nur tief enttäuscht, denn zum Ende des Buches, nachdem wir über zwei Beziehungen des Künstlers mit Frauen erfahren haben, die er nur mit Anfangsbuchstaben bezeichnet und zu denen er trotz Beziehung eigentlich gar keine Gefühle aufbaut, konnte ich leider nur den Schluss ziehen, dass als das "Gegenteil von Warum?" hier Han Kang die absolute Sinn- und Zwecklosigkeit des Tuns und Handelns gepaart mit der daraus folgenden Beziehungslosigkeit der Personen herausarbeitet. Und so konnte ich zu dem Buch eben auch keine Beziehung aufbauen und habe unbewegt, unberührt und kalt distanziert gelesen bis zum Schluss. Und stelle am Ende die Frage: "Warum?" nur hat die Schriftstellerin mir diese Geschichte erzählen wollen?
    Ich ringe mich zu 3 Sternen durch.

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