°C – Celsius

Buchseite und Rezensionen zu '°C – Celsius' von Marc Elsberg
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Inhaltsangabe zu "°C – Celsius"

Als mehrere schwarze Flugobjekte über dem chinesischen Luftraum auftauchen, hält die Welt den Atem an. Hat die chinesische Regierung ihre Drohungen wahr gemacht? Werden sie Taiwan angreifen? Das Weiße Haus ist in Aufruhr, und der amerikanische Präsident kurz davor, die Flotte zu alarmieren. Erst in letzter Sekunde kann eine Klimawissenschaftlerin einen Angriff abwenden. Denn sie erkennt sofort, dass da keine Kampfdrohnen am Himmel aufsteigen. China will kein Land angreifen, es will die Macht über das Weltklima an sich reißen. Noch ahnt niemand, dass dies erst der Beginn einer noch viel dramatischeren Entwicklung ist ...

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:608
EAN:9783764506339

Rezensionen zu "°C – Celsius"

  1. Verworrener Thriller um die Macht über das Weltklima

    Geo-Engineering und der Kampf um die Herrschaft über das Weltklima – verworren und unzusammenhängend, kein roter Faden

    'Fay musste sich konzentrieren, um alles mitzubekommen.' (S. 40) - 'Er selbst hatte das Gefühl, dass er den ganzen Umfang der Geschehnisse und ihrer Folgen nicht richtig erfassen konnte.' (Pat, 199)

    Das trifft ziemlich genau meinen Eindruck beim Lesen dieses Klimathrillers, aber es liegt sicher nicht an mir, sondern an der Art, wie dieses Buch 'gestrickt' ist.

    Dass es kurze Kapitel, wechselnde Personen und Schauplätze gibt, kennen wir schon aus 'Blackout' z.B. einem hervorragenden Buch zur Abhängigkeit von Strom. In diesem hier geht es um die drohende Klimakatastrophe durch die rasant fortschreitende Erderwärmung.

    Es fängt interessant an: China will auf eigene Faust mit Drohnen und der Ausbringung von bestimmten Stoffen die Erwärmung dämpfen und wendet sich mit diesem Projekt an die Weltöffentlichkeit, verbunden mit durchaus vernünftigen Forderungen nach Maßnahmen zur Eindämmung des CO 2-Aussstoßes, die immer noch nicht erfolgt sind. Ausgerechnet China??! Das fragen sich nicht nur Verantwortliche in der US-Regierung, sondern auch der Leser wundert sich.

    Und dann entfaltet sich eine Fülle von verwirrenden Handlungsfäden: ein Konkurrenzprojekt, wo man nicht weiß, wer dahinter steckt, die Darstellung der Probleme, die auf die gemäßigten Zonen zukommen wie Flüchtlingsströme und Probleme mit Wasser und der Nahrungsmittelerzeugung, Klima-Aktivisten und ihre Aktionen, ein rätselhafter Film, die geheimnisvolle Ebele, ein Konkurrenzprojekt zum Schutz der Erde u.v.m.

    Eines dürfte jedem klar sein: das alles ist ein Experiment mit unübersehbaren, nicht einzuschätzenden Folgen und Nebenwirkungen, auch das ein interessanter Aspekt, der aber nicht durchgehend verfolgt wird.

    'Die Erde ist doch keine Wohnung, an deren Thermostat man einfach herumdrehen kann.' (Fay, S. 540)

    Es gibt schlimme Wetterereignisse (Riesenhagelbrocken, einen Tornado), zusammenhanglos eingeschoben. Es gibt einen Hackeranschlag, der weltweit die Versorgung mit Treibstoffen an Tankstellen lahmlegt. Es gibt zu viele Zeitsprünge, eine verwirrende Vermischung von Film und Realität, so dass der Leser am Ende nicht mehr weiß, was ist real und was nicht. Es wird zum Ende hin immer verworrener und undurchsichtiger. Es fehlt der rote Faden und es fehlt eine Hauptfigur. Personen tauchen auf und verschwinden wieder, Fragen tauchen auf und werden nicht beantwortet.

    Die Sprache darf bei einem Actionthriller ruhig einfach sein und abgehackt klingen, aber hier haben mir die vielen modernistischen Effekthaschereien nicht gefallen: Politik-Afficionados, manueller Override, Backchannel, Degrowth, Mugshots, Disclosure, Jetpacks, Moral Hazard, Framing u.v.m. – muss das sein?

    Schlimm finde ich auch, dass das Buch nicht nur inhaltlich, sondern auch von der Gestaltung her aufgebläht wirkt. Vorne zwei Klimasiegel, doch von wegen umweltfreundlich! Es gibt viele kurze Kapitel, der Rest der Seite bleibt frei (s. Fotos). Man hätte sehr viel Papier sparen können, wenn man die Kapitel durch ein Zeichen getrennt hätte. Aber vielleicht sollte es so schwer und unhandlich werden?!

    Fazit: ich bin froh, es zuklappen zu können und kann leider keine Leseempfehlung aussprechen.

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