The Decagon House Murders

Buchseite und Rezensionen zu 'The Decagon House Murders' von Yukito Ayatsuji
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5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "The Decagon House Murders"

Diskussionen zu "The Decagon House Murders"

Format:Taschenbuch
Seiten:284
Verlag: Pushkin Press
EAN:9781782276340

Rezensionen zu "The Decagon House Murders"

  1. Ein großartiges Werk voll Irreführung und Täuschung

    Das Buch ist bisher nur auf Japanisch oder Englisch verfügbar!

    Die Insel Tsunojima ist als Schauplatz einer Reihe ungelöster Morde berüchtigt und seither unbewohnt – und genau das macht sie zum perfekten Ausflugsziel für einen Club krimibegeisterter Student:innen. Der Besitzer der Insel erlaubt ihnen, für einige Tage im titelgebenden »Decagon House« zu übernachten.

    Am ersten Tag finden sie dort eine Reihe kleiner Namenstafeln vor: »Das erste Opfer«, »Das zweite Opfer«, »Das dritte Opfer«, »Das vierte Opfer«, »Das letzte Opfer«, »Der Detektiv«, »Der Mörder«. Alle streiten ab, sie mitgebracht zu haben – ein schlechter Scherz? Doch am nächsten Morgen ist ein Mitglied tot.

    Es gibt keine Kontaktmöglichkeit zum Festland, und so beschließen die Überlebenden, all ihr Fachwissen anzuwenden, um den Mörder zu entlarven. Der ist ihnen jedoch immer einen Schritt voraus …

    Dieses Buch aus dem Jahr 1987 ist ein Klassiker der japanischen Kriminalliteratur – und das zurecht. Verwunderlich, dass sich noch kein deutscher Verlag dieses kleinen Juwels angenommen hat! Es wird dem Genre »Honkaku« zugeordnet: japanische Krimis klassischer Machart, inspiriert von den Größen der westlichen Kriminalliteratur. Dementsprechend leiht es sich die grundlegende Handlungsstruktur von Agatha Christies »Und dann gabs keines mehr«, ist aber keineswegs nur eine platte Nacherzählung. Es ist brillant geschrieben, atmosphärisch dicht und clever konstruiert.

    Der Krimi überzeugt durch subtile Spannung und nicht durch blutige Eskalation. Die Spannung schraubt sich langsam höher, während sich jedes Puzzleteil in komplexen Handlungsverästelungen zu einem logischen Ende fügt.

    Die Hauptcharaktere sind glühende Verehrer:innen der Größen der Kriminalliteratur. Sie erkennen daher die Struktur eines klassischen Kriminalromans in ihrer eigenen Situation und das verleiht der Geschichte eine faszinierende Metaebene. Obwohl jede:r von ihnen einem bestimmten Typus zuzuordnen ist, werden sie doch authentisch und glaubhaft geschildert.

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