Das zweite Geheimnis

Buchseite und Rezensionen zu 'Das zweite Geheimnis' von Titus Müller
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Inhaltsangabe zu "Das zweite Geheimnis"

Zwölf Jahre nach dem Mauerbau führt Ria Nachtmann ein weitgehend angepasstes Leben in Ostberlin. Niemand würde vermuten, dass sie einst als Spionin für den Bundesnachrichtendienst aktiv war. Nur eines hat die Jahre überdauert: ihre Liebe zu Jens, einem westdeutschen Journalisten. Doch Verbindungen mit dem Klassenfeind sind streng verboten. Als Ria ein geheimes Treffen arrangiert, wird sie bereits beobachtet. Ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel beginnt ...

Format:Broschiert
Seiten:432
Verlag: Heyne Verlag
EAN:9783453441262

Rezensionen zu "Das zweite Geheimnis"

  1. Wie schon im Teil 1 der Reihe

    Wie schon im Teil 1 der Reihe (Stichwort Mauerbau) und im dritten Teil (friedliche Revolution) spielt auch im zweiten ein wichtiges Ereigis der DDR-Geschichte eine wichtige Rolle im Roman, nämlich der Wechsel von Ulbricht zu Honecker im Jahr 1971.

    Ria nutzt ihren Schwarzmeerurlaub in Bulgarien, um ihre alten Liebe, den Westjournalisten Jens zu treffen. Doch jäh wird sie aus ihrer Wiedersehenfreude gerissen und von der Stasi eingekerkert und strengstens verhört. Als sie nach ein paar Tagen entlassen wird, erfährt sie den Grund ihrer Verhaftung, ihr Schwager, ein Angehöriger der Grenztruppen, hat versucht, sich in die Bundesrepublik abzusetzen. Grund genug für Ria, ihre alten BND-Kontakte zu reaktivieren, nicht ahnend, dass sie streng observiert wird. Somit beginnt ein Katz und Maus-Spiel, bei der es um ihre persönliche Freiheit geht, die sie erst in buchstäblich letzter Sekunde retten kann, allerdings um den Preis des Zurücklassens ihrer Tochter, der sie sich erst gerade ein wenig angenähert hatte.

    Neben dem Fall beschreibt Titus Müller wieder mal ein zentrales Ereignis der DDR-Geschichte, nämlich die Intrigen, die zum Sturz Ulbrichts geführt haben. Ob das alles genau so stattgefunden hat, wissen nur die Beteiligten und die Götter, aber interessant zu lesen ist es allemal.

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  1. Im Visier der Stasi

    Nachdem sich Ria Nachtmann entschieden hatte wegen ihrer Familie in der DDR zu bleiben, führt sie ein angepasstes Leben und versucht eine bessere Beziehung zu ihrer Tochter Annie zu bekommen, die sie seinerzeit in Pflege gegeben hat. Doch sie hat ihre große Liebe, den westdeutschen Journalisten Jens, nicht vergessen. Als Rias Schwager versucht Republikflucht zu begehen, wird Ria aus dem Urlaub zurückgeholt uns ins Stasigefängnis gebracht. Die Verhöre übersteht sie dank ihrer Schulung. Auch wenn sie nach einer Weile wieder freikommt, bleibt sie nicht unbeobachtet und sogar Annie wird auf Ria angesetzt. Derweil werden in Ost-Berlin Weltfestspiele der Jugend ausgetragen. Wird Ria Jens jemals wiedersehen oder wird die Stasi das zu verhindern wissen?
    Dies ist der zweite Band aus der Reihe „Die Spionin“ von Titus Müller. Wir können tief eintauchen in das Leben der DDR mit all den Einschränkungen, Überwachungen und des Misstrauens. Auch wenn es bekannt ist, mit welcher Willkür die Menschen behandelt wurden, so ist es doch immer wieder erschreckend darüber zu lesen.
    Ria musste als Kind miterleben, wie ihre Eltern von der Stasi abgeholt wurden. Ihre Zwillingsschwester Jolanthe und sie wurden getrennt und zu fremden Menschen gegeben. Doch Ria wollte ihre Schwester wiederfinden und nutzt die Möglichkeiten, die ihr Job bei Schalck ihr eröffnen und spioniert für den Bundesnachrichtendienst. Doch dann hat sie eine Entscheidung getroffen, die ihr nicht leichtgefallen ist. Doch nun hat man es auf sie abgesehen und wieder muss sie ihre Fähigkeiten abrufen. Aber nicht nur mit Ria habe ich gefühlt und gelitten, auch die perfide Art, wie Annie manipuliert wurde, fand ich furchtbar. Henning hadert so sehr mit dem System, dass auch Jolanthe und die Kinder ihn nicht aufhalten können. Er stirbt lieber, als weiter dem System zu dienen. Erschreckend war aber auch die Verbissenheit der Stasi-Mitarbeiterin, die sich auf Ria eingeschossen hat.
    Die Weltfestspiele der Jugend sollten die DDR gut aussehen lassen, doch unter den Teilnehmern waren überall als FDJ-ler verkleidete Stasi-Mitarbeiter, die aufpassten, dass alles in ihrem Sinne ablief. In Westdeutschland kommt bei den Sicherheitsdiensten der Verdacht auf, dass Günter Guillaume ein feindlicher Agent im Bundeskanzleramt sein könnte. Doch wie soll man das nachweisen?
    Es ist eine spannende, komplexe und sehr interessante Geschichte, die mir gut gefallen hat.
    Ich bin nun auf den nächsten Band gespannt. Leider dauert es bis dahin noch etwas.

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