Das Vermächtnis des Martí Barbany: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Vermächtnis des Martí Barbany: Roman' von Lloréns, Chufo
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1 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das Vermächtnis des Martí Barbany: Roman"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:704
Verlag:
EAN:9783570010679

Rezensionen zu "Das Vermächtnis des Martí Barbany: Roman"

  1. Gekämpft, gehofft - und verloren

    Rezension aus 2015!!!

    Sehr geehrter Senor Lloréns,

    herzlichen Glückwunsch! Ihnen wird die zweifelhafte Ehre zuteil, der erste spanische Autor zu sein, der mich mit seinem Buch „Das Vermächtnis des Marti Barbany“ ziemlich enttäuscht hat. Was habe ich mich gefreut, als ich Ihr Buch vor zwei Jahren erstanden habe und ich in diesem Jahr endlich die Gelegenheit hatte, es zu lesen. Es hätte ein so schöner Abschluss einer dreiteiligen Rückwärts-Zeitreise (vom 18. über das 14. Jahrhundert bis ins 11.) durch die Geschichte Barcelonas werden können. Und was bleibt? Der bittere Nachgeschmack einer verfrühten Heimkehr ins Hier und Jetzt – bedingt durch den Abbruch Ihres Buches. Ja, auch diese Ehre wird Ihnen zuteil: Sie sind der erste Autor, dessen Buch ich nach gut 160 Seiten abgebrochen habe. Bisher habe ich zu jedem Buch einen Zugang gefunden – bei Ihrem gelingt es mir nicht annähernd.

    Ich frage mich ernsthaft, ob es an mir liegt, ob ich einfach genug „historischen“ Stoff gelesen habe. Je mehr ich aber darüber nachdenke, sage ich mir: „Nein, man kann (eigentlich) nicht genug historischen Stoff lesen, zumal mich die spanische Geschichte (momentan) brennend interessiert!“ Es muss also an etwas Anderem liegen – und da komme ich wieder auf Ihr Buch, verehrter Senor Lloréns. Dass in der von Ihnen beschriebenen Zeit grausame Riten herrschten – kein Problem. Aber muss am Anfang eines Buches gleich eine ganze unschuldige Familie getötet und vergewaltigt werden? Zumal sich mir im Verlauf der gelesenen 160 Seiten der Zusammenhang zwischen diesem Ereignis und dem Rest der Geschichte nicht erschlossen hat. Überhaupt empfand ich die merkwürdigen Zeitsprünge und Erzählstränge von Kapitel zu Kapitel als störend. Okay, die hätten sich (wahrscheinlich) irgendwann vereint, aber so lose aneinandergereiht ergaben sie für mich bisher nicht wirklich einen Sinn und beide Stränge plätscherten belanglos und langweilig vor sich hin ohne jedweden Spannungsaufbau. Das ging bzw. geht so weit, dass ich kaum noch weiß, was in dem Buch bisher passiert ist – und das spricht nicht wirklich für einen guten Roman, oder?

    Auch Ihre Figuren haben nicht annähernd die Tiefe erreicht, die viele Ihrer Kollegen auszeichnet. Sowohl Marti und Almodis als auch alle anderen Figuren agieren auf einem Niveau, das mich am Ende tierisch gelangweilt und geärgert hat und welches es mir unmöglich macht, Ihr Buch weiterzulesen.

    Ich bin wirklich traurig, dass ich meine erste schlechte Rezension schreiben musste und es ausgerechnet dieses Buch sein musste, aber Sie und ihr Roman haben mir leider keine andere Wahl gelassen.

    1 Stern gibt es für den wirklich tollen Hardcover-Einband sowie die Begriffserklärungen im Anhang Ihres Buches, die einem annähernd das Gefühl vermitteln, dass man (eigentlich) ein wertvolles und gutes Buch in den Händen hält.

    Königliche Grüße

    ©kingofmusic

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