Das verlassene Haus

Buchseite und Rezensionen zu 'Das verlassene Haus' von Penny, Louise
4
4 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das verlassene Haus"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:480
Verlag:
EAN:

Rezensionen zu "Das verlassene Haus"

  1. Facettenreich und spannend

    „Wir laden die Weisheit der Welt in unseren geweihten Kreis an, um uns zu schützen und zu führen und über unser Werk in dieser Nacht zu wachen, während wir dieses Haus von allen Geistern, die es besetzt halten, befreien.“ (Zitat Seite 74)

    Inhalt
    Der Frühling hält Einzug in Three Pines und das Dorf bereitet sich auf das Osterfest vor. In Gabri Dubeaus Pension trifft ein Feriengast ein, Jeanne Chauvet, ein Medium. Spontan plant Gabri eine Séance in Oliviers Bistro, doch diese wird unterbrochen. Plötzlich kommt das Gespräch auf das düstere Hadley-Haus. Auf Grund der vergangenen Ereignisse sind die Dorfbewohner überzeugt, dass dieses düstere Haus böse ist. Daher findet die nächste Séance am Ostersonntagabend direkt im Hadley-Haus statt, um das Böse endgültig zu vertreiben. Kerzen, Salz, ein geweihter Sesselkreis als sicherer Ort und dann plötzlich Schritte, ein Schrei und jemand fällt vom Sessel. Armand Gamache verbringt den Ostermontag mit der Familie, als seine Frau Reine-Marie den Artikel in der Zeitung entdeckt. Im alten Hadley-Haus in Three Pines ist jemand buchstäblich zu Tode erschrocken und Armand Gamache hat einen neuen Fall voller Rätsel und Geheimnisse.

    Thema und Genre
    In diesem dritten Fall von Armand Gamache geht es um Religion und Spiritualität in unterschiedlichen Formen, aber auch um Ängste, Intrigen, um Entscheidungen und ihre gravierenden Folgen. Themen sind aber auch Freundschaft, Liebe und der Zusammenhalt einer kleinen Dorfgemeinschaft.

    Charaktere
    Armand Gamache muss erkennen, dass die Dinge nicht so sind, wie sie scheinen. Nicht in diesem neuen Fall und nicht in seinem Team. „Alles, was er bisher als gegeben betrachtet hatte, als Tatsache, als real und unbestritten, war zusammengebrochen.“ (Zitat 97). Doch Gamache gibt nicht auf, denn die Bedrohung richtet sich nicht mehr nur gegen ihn, er muss auch die Menschen schützen, die ihm nahestehen.

    Handlung und Schreibstil
    Die spannende, geheimnisvolle Geschichte wird chronologisch erzählt. Lebhafte Beschreibungen von Three Pines und dem Osterfest in diesem schönen, meistens gemütlichen Dorf, ergänzen die Handlung. Mit viel Humor und sehr anschaulich geschilderte Episoden und Dialoge der liebenswerten, teilweise etwas schrulligen Dorfbewohner sorgen für zusätzlichen Spaß beim Lesen. Parallel zu den Ermittlungen halten die bedrohlichen Vorgänge innerhalb der Sûreté Gamache in Atem. Auch hier fehlen ihm noch wichtige Fakten, bis es zum entscheidenden Showdown kommt.

    Fazit
    Ein neuer, geheimnisvoller Fall für Chief Inspector Armand Gamache, Leiter der Mordkommission der Sûreté du Québec. Auch dieser dritte Band der Serie überzeugt durch die Vielfalt der Themen und bringt spannendes Lesevergnügen.

    Teilen
  1. Ein düsteres Haus, das die Geschichten seiner Bewohner bewahrt

    „Das verlassene Haus“ von D. M. Pulley, Verlag: Edition M, 10. Dezember 2019, Kindle Ausgabe, 467 Seiten (Print-Ausgabe), Sprache: Deutsch, ASIN: B07TC3SB4M

    „Die Tür hing reglos an ihren Scharnieren und wartete. Sie war nicht saniert worden, die Spuren von so vielen Menschen – den Bauarbeitern, den Landstreichern, den vorherigen Besitzern, den Bediensteten – schlummerten im Holz und hingen im Furnier.“ (Zitat Pos. 818)

    Inhalt
    Rowlingswood ist ein altes Haus, erbaut im Kolonialstil mit britischem Charme, von einem großen Grundstück umgeben. Es steht in Shaker Heights, zehn Kilometer von Cleveland, Ohio, entfernt. Erbaut 1922 von der Rawlings-Familie, war dieses Haus im Laufe der Zeit von zwei weiteren Familien bewohnt worden und steht seit 2016 wieder leer. Myron und Margot Spielman kaufen das renovierungsbedürftige Anwesen im Mai 2018 auf Grund des günstigen Preises. Gerüchte gibt es viele über dieses Haus und irgendwie scheint es ein Eigenleben zu führen, düster und beinahe feindselig. Hunter, der Sohn der Familie, beginnt nachzuforschen, wer die Vorbesitzer waren und was in diesem Haus wirklich passiert ist.

    Thema und Genre
    Dieser Roman ist ein Thriller in der Form eines klassischen Schauerromans. Ein düsteres Haus mit dunklen Ecken und Gängen, unheimliche Schatten und eigenartige Vorkommisse, für die es keine logische Erklärung zu geben scheint. Gleichzeitig geht es auch um das Schicksal von Familien und die Beziehung zwischen Eltern und Kindern.

    Charaktere
    In jeder Familie, die in diesem Haus bisher gewohnt hat, gab und gibt es Geheimnisse, wobei die Autorin ihre Charaktere und deren Konflikte nachvollziehbar schildert. Die dunkle
    Ausstrahlung des großen Hauses mit den vielen, teilweise unbewohnten Räumen, wirkt sich zusätzlich beklemmend auf die Bewohner aus. Hunter, ein in sich gekehrter Teenager, von den Eltern oft nicht verstanden, wollte nicht aus seinem alten Umfeld wegziehen. Seine Mutter findet das Haus gruselig, und auch er findet es unheimlich. Dennoch beginnt er, sich mit der wechselvollen Geschichte der ehemaligen Bewohner auseinanderzusetzen.

    Handlung und Schreibstil
    Die Geschichte umfasst vier Erzählstänge. Im Mittelpunkt steht jeweils eine Familie, deren Schicksal in diesem Haus abwechselnd erzählt wird, wobei jeweils der chronologische Zeitablauf eingehalten wird. Schließlich fügen sich die Abläufe im Jahr 2018 zu einem Gesamtbild. Der Name der jeweiligen Familie und das Datum in der Kapitelüberschrift machen es einfach, der Handlung zu folgen. Die Sprache ist dem Genre angepasst, wobei es die Autorin versteht, wie in einer klassischem Gothic Novel die Spannungs- und Schauerelemente leise, subtil, aber eindrücklich einzusetzen.

    Fazit
    Ein Thriller im Stil eines klassischen Schauerromans, bei dem es um die Schicksale der Menschen geht, die in einem Zeitraum von beinahe einhundert Jahren in einem großen, inzwischen alten und etwas verwahrlosten Haus gelebt haben. Die Wände, die Räume, alles in diesem verzweigten Gebäude scheint den neuen Besitzern 2018 flüsternd Geschichten von den Geistern der Vergangenheit zu erzählen.

    Teilen
  1. 3
    14. Mär 2020 

    Wie gehabt

    Im letzten Quartal habe ich die beiden ersten Romane aus der Reihe um den Inspector Armand Gamache von der Sûreté Québec gelesen. Der erste gefiel mir gut, so dass ich am Ball blieb. Der zweite fiel schon etwas ab, aber eröffnete eine Nebenhandlung, die, so ließ es der Klappentext des dritten vermuten, aufgelöst würde. Doch meine Hoffnung wurde nicht erfüllt, dazu später.

    Im dritten Fall geht es um eine allseits beliebte Frau, die auf eine raffinierte art und Weise ermordet wird. Das beschauliche Three Pines bekommt Besuch von einem Medium, Anlass für zahlreiche aus dem Vorgängerroman bekannte Figuren an einer Sèance teilzunehmen. Verläuft die erste noch mit harmlosen schaudern, so beschließen die Teilnehmer eine Wiederholung im berüchtigten Hadley-Haus, dem Schauplatz der Morde in den Vorgängerromanen. Doch aus dem Spaß wird Ernst, denn bei dieser Sitzung stirbt Madleine Favreau, die oben erwähnte allseits beliebte Frau. Doch kann man an einem Schreck sterben? Gamache und sein Team finden heraus, dass das Opfer herzkrank war, mit Tabletten vergiftet wurde, so dass der Schreck nur noch der letzte Baustein zum herbeigeführten Tod war. Doch wußte angeblich keiner von der Herzschwäche, auch war der Bseuch des Mediums nicht planbar, außerdem scheint niemand ein Motiv für die Tat zu haben. Es bedarf einiger Recherchen Gamaches und seiner Leute in der Vergangenheit des Opfers und der übrigen Teilnehmer der Séance, um mögliche Motive (die es dann zuhauf gibt) und den Täter zu ermitteln.

    Dabei kommt nun die Nebenhandlung ins Spiel. Gamache, der vor Jahren einen kriminellen Vorgesetzen in der Sûreté überführt hatte und deshalb dort karrieremäßig stagniert sowie zahlreiche Feinde hat, gerät in den Fokus der Medien, die ihn selbst als korrupt und kriminell hinstellen und auch nicht davor zurückschrecken, seine Familie mit in den Sumpf zu ziehen. Doch Gamache, der mit dieser Auseinandersetzung rechnen musste und gerechnet hat, ist nicht unvorbereitet. Doch selbst wird überrascht, als sich der Hintermann der Intrige zu erkennen gibt, der aus einer ganz anderen Ecke als aus der erwarteten kommt. Und damit bin ich bei meiner Kritik. Offensichtlich wird die oben erwähnte Nebenhandlung weiter fortgeführt, was ich als Leser auf Dauer ermüdend finde, vor allem deshalb, weil die eigentlichen Fälle ausreichen, um den Leser zu unterhalten. Außerdem findet auch in diesem Roman das pseudo-philosophische und -religiöse Gequatsche seinen Fortgang, auch darauf kann ich gut verzichten. Ich habe noch einen weiteren, deutlich späteren Gamache-Roman auf meinem Lesetisch, den ich sicherlich auch irgendwann lesen werde, aber vorest ist ersteinmal Pause, was diese Reihe betrifft.

    Teilen