Das Revier der schrägen Vögel

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Revier der schrägen Vögel' von Sophie Hénaff
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Inhaltsangabe zu "Das Revier der schrägen Vögel"

Kommissarin Anne Capetan hat ein Team, das sonst keiner haben will: Trinker, Spieler, Spinner. Viel traut man ihnen nicht zu, schon gar nicht die Aufklärung von Verbrechen. Doch wer die Truppe unterschätzt, der irrt. Das zeigt sich, als ihnen ein Mordfall übertragen wird: Das Opfer ein hohes Tier bei der Polizei – und Annes Ex-Schwiegervater. Wie soll sie das ihrem Ex beibringen, mit dem sie nie wieder ein Wort wechseln wollte? Und warum legt ihnen die Führungsriege nur Steine in den Weg? Doch Annes Kollegen haben nicht nur einen an der Klatsche, sondern auch unkonventionelle Ermittlungsmethoden …

Format:Taschenbuch
Seiten:320
EAN:9783328103547

Rezensionen zu "Das Revier der schrägen Vögel"

  1. Gerade noch gelungene Gratwanderung

    Serge Rufus, ehemaliger Leiter einer Spezialeinheit der Pariser Polizei wird brutal ermordet aufgefunden, nachdem der Mord quasi angekündigt war. Obwohl neben seiner Ex-Einheit bereits die eigentlich zuständige Kripoabteilung ermittelt, wird auch Anne Capestans "kommando Abstellgleis" eingeschaltet, denn der Ermordete war ihr Schwiegervater. Kompetenzgerangel und Intrigen zwischen den drei Abteilungen sind vorhersehbar, wobei Anne Capestans Leute sicherlich die schlechteste Ausgangsbasis haben, da sie nur eingeschränkt Zugang zu den Ermittlungsergebnissen bekommen. Trotzdem gelingt es ihnen, Bezüge zu einem weiteren Fall in der Provence herzustellen, der deutliche Parallelen aufweist. Das Verbindende: beide Opfer standen in Verbindung mit einem Banküberfall, bei dem drei Menschen ums Leben kamen. Damit scheint die Angelegenheit klar zu sein, doch zwei weitere Opfer, darunter der vermeintliche Mörder, werfen neue Fragen auf.
    "Das Revier der schrägen Vögel" ist der zweite Roman Sophie Hénaffs über die kaltgestellten Polizisten des Kommandos "Abstellgleis". Tatsächlich sind es schräge Vögel, aber jeder einzelne von ihnen hat seine Stärken, die in der Gesamtheit die Schlagkräftigkeit des Teams ausmachen. Im Verlauf der Handlung wächst die Gruppe um zwei Mitglieder, wobei eines schon ein arges Glaubwürdigkeitsproblem mit sich bringt, denn es handelt sich um einen offensichtlich Verrückten. Das ist dann auch die leichte Kritik an diesem Roman, Sophie Hénaff bewegt sich hart an der Grenze zu, Klamauk und sollte aufpassen, diese nicht zu überschreiten. Ansonsten: absolut lesenswert, vor allem, wenn man den ersten Fall bereits mochte. Die Beziehungen im Team entwickeln sich weiter, sinnfällig dadurch, dass sich mit Ausnahme Anne Capestans, die mit ihrem Ex-Mann, durch den Fall bedingt, herumturtelt, am Heiligabend alle in der Abteilung zusammenfinden.

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  1. Die originelle, liebenswerte Ermittlergruppe wieder im Einsatz

    „Ihre schrägen Vögel bringen ein bisschen Wind in die Sache.“ (Zitat Seite 62)

    Inhalt:
    Nach dem Abschluss des ersten Falles wird diese spezielle Einheit unbequemer, sehr eigenwilliger Ermittler unter der Leitung von Anne Capestan wieder von allen Kollegen geschnitten. Da ruft ihr Mentor, Directeur Buron, sie zum Schauplatz eines neuen Mordes. Sie soll mit ihrer Abteilung parallel zum Team des BRI ermitteln. Als sie den Toten sieht, versteht sie den Grund dafür: es handelt sich um einen pensioniertem hohen Beamten des BRI und - es ist ihr Schwiegervater. Beinahe zeitgleich gab es in einem kleinen Ort in der Provence einen weiteren Mord. Das Team um Capistan, erweitert um ein neues Mitglied, das nicht ohne Grund den Spitznamen „D’Artagnan“ trägt, vermutet sofort einen Zusammenhang zwischen diesen beiden Morden und ermittelt unbeirrbar weiter, als die BRI bereits einen Mordverdächtigen gefunden und verhaftet hat.

    Thema und Genre:
    Bei diesem Kriminalroman handelt es sich um den zweiten Band einer Serie um eine Gruppe von Ermittlern, die man aus unterschiedlichen Gründen in ihren bisherigen Abteilungen nicht mehr haben wollte, die man aber auch nicht aus dem Polizeidienst entlassen konnte. Wieder geht es um einen Fall, der in der Vergangenheit stattgefunden hat, aber direkt in die Gegenwart führt.

    Charaktere:
    Die Autorin stellt eine Gruppe von Außenseitern, die sie humorvoll und immer auch glaubhaft charakterisiert, in den Mittelpunkt ihrer Romanserie. Gerade diese einzelnen Protagonisten machen den Charme auch dieser Geschichte aus, die durch die Eigenheiten und Schicksale der einzelnen Personen Tiefe erhält.

    Handlung und Schreibstil:
    Trotz der lustigen Szenen und die originellen Eigenheiten der Teammitglieder handelt es sich um eine spannende Geschichte mit bis zum Schluss überraschenden Wendungen. Etwas Besonderes ist das Kapitel 31, in dem es um den 24. Dezember 2012 geht. In Unterkapiteln mit der jeweils genauen Uhrzeit wird der Tagesablauf jedes einzelnen Mitgliedes des „Kommando Abstellgleis“ geschildert.

    Fazit:
    Dieser zweite Fall für das eigenwillige Ermittlerteam bietet wieder spannende, sehr unterhaltsame Lesestunden. Die einzelnen Mitglieder dieser Gruppe von schrägen Vögeln auf dem Abstellgleis werden auch im zweiten Band gut beschrieben, man muss nicht unbedingt auch den ersten Band gelesen haben.

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