Das Moorkind

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Moorkind' von Alma Lundt
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das Moorkind"

Martha Roth ist Kinderärztin, eine gute, eine aufopferungsvolle, eine, die das Wohl der Kinder über alles stellt. Der Preis dafür ist hoch: Erst verliert sie ihren Freund, dann ihren Job. Und dann ihren Verstand? Wenn es nach ihrem Chef geht, hat sie ihn spätestens in jener Nacht verloren, als sie behauptete, dass ein schwer misshandeltes Mädchen auf der Kinderstation gestorben sei. Ein Mädchen, das es angeblich nie gegeben hat. Kaum wird sie aus der Entzugsklinik entlassen, in die sie nach diesem Vorfall eingewiesen worden ist, passiert es wieder. Sie findet einen halbtoten Jungen am Straßenrand, der aber spurlos verschwindet, als sie ihn ins Krankenhaus bringen will. Die Suche nach dem Jungen wird immer mehr zu einer verzweifelten Jagd nach Gewissheit. Ist sie einem Vebrechen auf der Spur, oder bildet sie sich das alles nur ein? Sieht sie Kinder, die es gar nicht gibt?

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:294
EAN:

Rezensionen zu "Das Moorkind"

  1. Verwoben in einer Konstruktion aus Lügen

    Martha Roth ist Kinderärztin und hat in einer Kinderklinik gearbeitet. Als damals eines nachts ein schwer misshandeltes Mädchen eingeliefert wird und Martha behauptet dass das Kind gestorben sei verliert sie ihren Job und sogar ihren Verstand? Das Mädchen bleibt verschwunden. Sie kommt in eine Entzugsklinik weil sie Tabletten nahm um die Doppelschichten zu meistern. Kaum dass Martha wieder entlassen wird entdeckt sie am Straßenrand einen halbtoten Jungen. Als Martha ihn in das Krankenhaus bringen will verschwindet auch er. Sie fängt eine verzweifelte Suche nach ihm und dem Mädchen an. Sieht sie etwa Kinder die es überhaupt nicht gibt? Oder ist sie einem furchtbaren Verbrechen auf der Spur?

    Der Schreibstil ist leicht, bildhaft und zügig zu lesen.Die Protagonisten passen hervorragend in diesen Thriller hinein.Der Spannungsbogen verläuft dabei genau richtig.

    Fazit: Dieser Thriller umfasst kürzere 52 Kapitel. Die Stimmung ist eher schwerer und bedrückend. Da es Herbst ist passen die Szenerien und der ruhige Schreibstil sehr gut zusammen. Die Handlung spielt sich in Mecklenburg ab. Martha konnte ich zu Beginn nicht richtig einschätzen. War sie wirklich geheilt? Denn es geschahen ein paar Dinge da dachte ich sie wäre es noch nicht. Aber anderseits... so musste ich dann auf jeden Fall weiterlesen um zu wissen wie es mit Martha weitergeht. Vielleicht ist wirklich etwas dran mit dem verschwundenen Mädchen. Aber auch die Klinik in der Martha gearbeitet hatte kam mir, je mehr ich las, suspekter vor. Die Story wird zunehmends spannender und fesselnder so dass sie mich in den Bann gezogen hat. Die Autorin hat es sehr gut hinbekommen eine Atmosphäre zu erstellen bei der sich der Leser meiner Meinung nach zwangsläufig Fragen muss was stimmt hier nicht. Die Story wird ruhig erzählt aber von einem Satz zum anderen wird sie fast schon actionreich und ich erwischte mich dabei wie ich meinen Atem angehalten hatte. Die Autorin schreibt so bildhaft als ob die Story wie ein Film vor meinen Augen ablief. Am liebsten hätte ich das Buch an einem Stück durchgelesen so fesselte mich dieser Thriller. Was ist wahr? Lügt Martha? Warum? Liegt es an ihrer Vergangenheit? Haben sich alle gegen sie verschworen? Sogar Linn die Polizistin? Diese und noch einige andere Fragen haben mich durch dieses Buch begleitet. Im letzten Drittel werden die Kapitel meiner Ansicht nach immer kürzer so dass es fast Schlag auf Schlag geht und sich die Spannung dadurch noch steigert. Die Story war in den letzten drei, vier Kapiteln für mich persönlich leider zeitweise nicht mehr glaubhaft - auch was die Polizistin Linn angeht - was ich sehr schade fand. Der Schluss ist sehr emotional aber ich habe mir das Ende anders vorgestellt. So spannend die Story war aber der Schluß hatte mich leider enttäuscht. Ich vergebe daher vier Sterne.

    Teilen
  1. Düster

    Putzig, wie dieses Buch mich berührt hat. Ich habe es im Urlaub gelesen in genau jener Gegend, in der das Buch spielt. Heimlich darauf schielend, wie die Nachbarn in diesem winzigen Dörfchen hier so drauf sind und das eigene Kind immer im Blick, hat mir dieses Buch sehr gut gefallen. Das Setting ist mal was anderes, weil niemand weiß, was passiert sein könnte, keinerlei Beweise vorliegen und grundsätzlich immer Aussage gegen Aussage steht. Dies lässt die Protagonistin schier verzweifeln, und extrem unglaubwürdig erscheinen.
    Dies hat leider auch zur Folge, dass mir tatsächlich alle Protagonisten dieses Buches von Herzen unsympathisch waren. Was mich aber erstaunlicherweise überhaupt nicht gestört hat. Ich fand es eher extrem kurzweilig und cool ein Buch zu lesen , in dem nicht polarisiert wird in gut und böse, sondern alle Beteiligten keine Sympathieträger sind. Definitiv etwas Seltenes und daher erinnerungswürdig.
    Die Geschichte kommt mit sehr wenigen Figuren aus und ist auch umgebungstechnisch genauso karg wie die tatsächliche Landschaft, in der das Buch spielt.
    Passend zum Wetter ist hier alles trist. Trist und hoffnungslos. Zu den Figuren und Charakteren möchte ich mich nicht groß äußern, da die gesamte Spannung aus dem Vergleich: Erleben der Protagonistin vs. Umgebungsreaktionen entsteht.
    Die Spannung war für mich die ganze Zeit hoch, ich bin nur so durch die Seiten geflogen und das Ende fand ich überraschend und durchaus stimmig. Bemängeln würde ich nur einige lose Fäden, die zum Ende hin nicht aufgeklärt werden. Zum Beispiel die Randbemerkungen über das Baby, oder die berufliche Neuorientierung der Hauptprotagonistin.

    Fazit: Ein rundum gelungenes Buch mit einem etwas anderen Figurenensemble als gewöhnlich. Düster, geheimnisvoll, nicht wirklich Vertrauen erweckend, aber klasse geschrieben.
    Eine klare Leseempfehlung für alle, die gerne psychologische Spannung mögen.

    Teilen