Das Mädchen im blauen Mantel

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Mädchen im blauen Mantel' von Monica Hesse
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das Mädchen im blauen Mantel"

Schuld und Verrat, Mut und Widerstand

Amsterdam ist von den Nazis besetzt. Hanneke verbringt ihre Tage damit, Schwarzmarktgüter zu beschaffen, ihre Abende damit, ihren besorgten Eltern genau das zu verheimlichen, und jede wache Minute damit, um ihren Freund zu trauern, der an der Front gefallen ist. Ihre illegalen Geschäfte betrachtet sie als kleinen Akt der Rebellion. Aber eines Tages erhält sie einen sehr ungewöhnlichen Auftrag. Eine ihrer Kundinnen bittet sie, ein Mädchen zu finden. Ein jüdisches Mädchen, das aus dem Geheimversteck in ihrem Haus verschwunden ist. Auf der Suche nach diesem Mädchen gerät Hanneke in ein Netz aus Lügen, Rätseln und Geheimnissen.

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:385
Verlag: cbj
EAN:

Rezensionen zu "Das Mädchen im blauen Mantel"

  1. Spannend und Historisch

    Hinneke arbeitet als Botin für Schwarzmarktgeschäfte im Amsterdam von 1943. Frau Jannssen, eine ihrer Kundinnen bittet sie um Hilfe. Mirijam ist verschwunden, ein jüdisches Mädchen, das bei Frau Jannssen in einem sicheren Versteck lebte. Hinneke ist nicht überzeugt, sich um das Schicksal eines unbekannten Mädchen kümmern zu müssen. Trotzdem lässt sie sich auf die Suche ein und jetzt beginnt so etwas wie ein Krimi, an dessen Ende Hinneke zwar einerseits Mirijam findet, es sich jedoch herausstellt, dass eigentlich Amalia verschwunden ist und drittens die Ursache für diese Verwirrung eine entsetzliche Schuld ist.
    Alle Figuren in diesem historischen Jugendroman sind in gewisser Weise widersprüchlich. Es gibt keinen ganz klaren Helden, keine ganz klaren Bösewichte, außer die deutschen Besatzungssoldaten. Mir gefällt, dass Hinneke damit hadert, in den Widerstand geraten zu sein, dass sie Angst hat und auch, dass sie ihr eigenes Verhalten infrage stellt. Einziger Kritikpunkt ist, dass die interessante Widersprüchlichkeit sich nicht auf alle Figuren bezieht. Ich hätte es spannend gefunden, wenn die Autorin auch die Besatzungssoldaten als Individuen mit ihren Gefühlen, ihrer persönlicher Geschichte und ihrer Sicht auf die eigene Unmenschlichkeit dargestellt hätte.

    Teilen