Das Komplott: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Komplott: Roman' von John Grisham
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das Komplott: Roman"

Malcolm Bannister, in seinem früheren Leben Anwalt in Winchester, Virginia, sitzt wegen Geldwäsche zu Unrecht im Gefängnis. Die Hälfte der zehnjährigen Strafe hat er abgesessen, als sich das Blatt wendet. Ein Bundesrichter und seine Geliebte wurden ermordet aufgefunden. Es gibt weder Zeugen noch Spuren, und das FBI steht vor einem Rätsel – bis Bannister auf den Plan tritt. Als Anwalt mit Knasterfahrung kennt er viele Geheimnisse, darunter auch die Identität des Mörders. Dieses Wissen will er gegen seine Freiheit eintauschen.

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:464
Verlag: Heyne Verlag
EAN:9783453418028

Rezensionen zu "Das Komplott: Roman"

  1. Ein ausgeklügelter Racheplan

    Inhalt

    "Ich bin Anwalt und sitze im Gefängnis", erzählt uns Malcolm Bannister. Er ist 43 Jahre alt und seit 5 Jahren im Gefängnis, 5 Jahre hat er noch vor sich. 8 Monate nach seiner Verhaftung lässt sich seine Frau von ihm scheiden und der Kontakt zu seinem inzwischen 11jährigen Sohn Bo bricht ab. Der Einzige, der ihn regelmäßig im Gefängnis besucht, ist sein Vater Henry, seine Schwester schreibt ihm einmal im Monat einen Brief.
    Seine Strafe sitzt er in Frostburg, Maryland, ab, ein "Camp" mit geringen Sicherheitsvorkehrungen. Er arbeitet in der Bibliothek und hält dort seine Sprechstunden ab - als Knastanwalt. Malcom ist schwarz, hat jedoch auch, wie er selbst betont, Freunde unter den Weißen. Er sitzt wegen eines Wirtschaftsverbrechens, sein Fehler hat darin bestanden unwissentlich Gelder für Barry, den Schmiergeldzahler, rein zu waschen. Seine Naivität hat dazu geführt, dass er als kleiner Fisch in einem großen Netz gelandet ist und ohne bewusst ein Verbrechen begangen zu haben, nun im Gefängnis sitzt. Der Freund, der das Geschäft für ihn eingefädelt hat, hat nichts zu seiner Entlastung beigetragen.
    Seine Situation verändert sich schlagartig, als er in der Zeitung liest, dass der Bundesrichter Raymond Fawcett tot in seiner Jagdhütte aufgefunden wurde, gemeinsam mit seiner Geliebten und einem geöffneten, leeren Safe. Das FBI tappt völlig im Dunkeln und kann keinerlei Spuren oder Verdächtige finden.
    Damit schlägt Malcoms Stunde, er bietet dem FBI einen Deal an. Er präsentiert ihnen den Namen des Mörders, im Gegenzug kommt er aus dem Gefängnis frei und erhält eine neue Identität sowie den Schutz des FBI, sollte Anklage gegen den Mörder erhoben werden.

    Quinn Rucker soll den Bundesrichter ermordet haben. In ihrer gemeinsamen Zeit im Gefängnis hat Rucker gegenüber Malcolm mehrfach damit gedroht, Fawcett umzubringen, da er eine Absprache in Bezug auf seinen Neffen nicht eingehalten habe - trotz entsprechender Bestechungsgelder.
    Rucker ist vor einiger Zeit aus dem Camp geflüchtet und wird vom FBI mithilfe eines Tipps von Malcolm aufgegriffen. In einem 10-stündigen Verhör gesteht er schließlich die Tat und Malcolm kommt frei. Mittels einiger Schönheitsoperationen verändert er sein Äußeres, seinen Name lautet nun Max Reed Baldwin und er erhält die vom FBI versprochene Belohnung.

    Er bezieht eine Wohnung in Florida und genießt den Schutz der Bundespolizei. Schnell wird deutlich, dass er dieser nicht traut - der Ich-Erzähler Max/Malcom - stellt die Hörer/innen vor Rätsel, da er geheime Bankkonten eröffnet, Schließfächer erwirbt und eine fiktive Filmfirma eröffnet.
    Was hat er vor?
    Währenddessen widerruft Rucker sein Geständnis und es kommt auf die Zeugenaussage Max an, da ansonsten keine objektiven Beweise gegen Quinn vorliegen. In dieser Situation belauscht das FBI ein Telefongespräch von Quinns Bruder Dee Ray mit einem Unbekannten, das darauf schließen lässt, dass die Familie Ruckers die neue Identität Malcolms sowie seinen neuen Aufenthaltsort kennen.

    Max beschließt daraufhin, sich in Zukunft selbst zu schützen möchte und taucht unter. Er nimmt Kontakt zu Nathan Cooley auf, unter dem Vorwand einen Film über seinen Bruder drehen zu wollen, der von Polizisten erschossen wurde. Gleichzeitig trifft er sich mit Vanessa, einer Frau, die er aus dem Gefängnis kennt und in die er sich während ihrer Besuche, die einem anderen Insassen galten, verliebt hat.
    Der Rachefeldzug beginnt und erst gegen Ende offenbart sich die Genialität seines wohl durchdachten Plans...

    Bewertung
    Der Roman ist überwiegend aus der Perspektive Malcolm Bannisters verfasst, der uns als Ich-Erzähler Einblick in seine Gedanken gibt, den Plan aber erst am Ende offenbart. Die Spannung bleibt so bis ganz zum Schluss erhalten, schon mit seinem Untertauchen ahnt man, dass die Geschichte komplizierter als zunächst gedacht verläuft und dass der Verrat vielleicht keiner ist.
    Obwohl es immer wieder einige Hinweise auf den Plan gibt, tappt man lange im Dunkeln. Das Ende hätte durchaus gekürzt werden können, da nichts Unvorhergesehenes mehr geschieht und die Rache an der Justiz, die Malcolm "unschuldig" ins Gefängnis gebracht hat, gelingt.
    Die Tatsache, dass der Protagonist schwarz ist, wird oftmals erwähnt, ein Zeichen dafür, dass die Hautfarbe immer noch eine entscheidende Rolle spielt. Sei es, dass er vor Gericht strenger beurteilt worden ist, dass er als Anwalt wenig Erfolg hatte, er sich einen Wohnort suchen muss, an dem er nicht auffällt. Insofern hält der Thriller der amerikanischen Gesellschaft einen Spiegel vor - vor der Justiz sind eben nicht alle gleich. Gleichwohl steht diese Thematik für mich nicht im Vordergrund, sie schwingt mit - die Rache und deren perfekte Ausführung, der Wunsch nach Gerechtigkeit, sind jedoch die Hauptthemen.

    Ein spannender Thriller, der hervorragend von Charles Brauer gelesen, ein echter Hörgenuss ist.

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