Das Karussell der Verwechslungen

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Karussell der Verwechslungen' von Andrea Camilleri
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Inhaltsangabe zu "Das Karussell der Verwechslungen"

Im Kommissariat des sizilianischen Küstenörtchens Vigàta gibt eine ungewöhnliche Entführung Rätsel auf: Ein vermummter Täter hat nacheinander zwei weibliche Bankangestellte überfallen, betäubt und kurz darauf unversehrt freigelassen. Dann erfährt Commissario Montalbano, dass ein junger Unternehmer nach einer Urlaubsreise mit seiner großen Liebe vermisst wird. Stehen die Ereignisse in Zusammenhang? Schon bald kommt Montalbano einem perfiden Täuschungsmanöver auf die Spur ...

Diskussionen zu "Das Karussell der Verwechslungen"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:272
Verlag: Lbbe
EAN:9783785727010

Rezensionen zu "Das Karussell der Verwechslungen"

  1. Verlust-

    Pünktlich wie in jedem Jahr erscheint im Januar ein neuer Monatlabano-Roman aus der Feder Andrea Camilleris im Lübbe Verlage, dieses Jahr der 2015 geschriebene "Das Karussel der Verwechselungen". Von einem 94-jährigen zu sagen, dass er zu früh gegangen ist, ist sicherlich daneben, aber einen verlust stellt sein Ableben auf jeden Fall dar.

    Commissario Montalbano muss dieses Mal verworrene verwicklungen aufdecken, Zum einen ist da eine Serie von Entführungen von Bankmitarbeiterinnen im mittleren Alter, zum anderen das Verschwinden des Inhabers eines Elektrogeschäfts samt Brandanschlag auf seinen Laden.Er hatte sich geweigert, der Mafia ein höheres Schutzgeld zu zahlen. Doch von Anfang an glaubt Montalbano nicht an eine Bestrafung seitens der Mafia. Ermittlungen im Umfeld des Vermissten decken dessen horrende Verschuldung auf, aber auch die Tatsache, dass er sich offensichtlich verliebt hatte. Montalbaon ahnt mehr als dass er weiß, dass beide Fälle irgendwie zusammenhängen, und tatsächlich, am Ende deckt er eine wahrhaft perfiden Plan auf, nachdem er sich lange auf einen vermeintlich Schuldigen versteift hat, auf den zahlreiche spuren hindeuten.

    Der erste nach dem Tod Andrea Camilleris erschienene Roman verdeutlicht wie gesagt noch einmal, wie groß der Verlust ist. Alles ist eigentlich wie gehabt, Catarellas sprachliche Fehlleistungen, seine kindliche Naivität, die sich dieses Mal in der Frage äußert, ob das blaue Auge Montalbanos dazu führt, alles blau zu sehen, Montalbanos an Fresslust grenzendes Essverhalten und sein Kokettieren mit dem Alter. Kennt man alles schon, mag man aber um so mehr. Als Trost bleibt, dass es noch einige Romane gibt, die der Übersetzung harren, aber irgendwann ist dann unwiederruflich Schluss. Bleibt nur die frage, ob der Lübbe-Verlag an seiner Strategie "ein Montalbano pro Jahr" festhält.

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