Das Gewicht von Seifenblasen

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Gewicht von Seifenblasen' von Jessica Winter
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das Gewicht von Seifenblasen"

Format:Taschenbuch
Seiten:346
Verlag:
EAN:9782496703283

Rezensionen zu "Das Gewicht von Seifenblasen"

  1. Emotionale und liebevolle Geschichte in tiefgründigen Thematik

    Jessica Winter ist eine meiner Lieblingsautorinnen und ihre Drama-Romance-Geschichten gehen mir immer mitten ins Herz. Also war es auch klar, dass ich mir ihr neues Buch “Das Gewicht von Seifenblasen” ebenfalls zulege und lese.

    Coverbild
    Ein für dieses Genre typisches Cover: Ein hübsches Paar in sommerlicher Stimmung, im Vordergrund sieht man Seifenblasen in der Luft schweben. Der Titel des Buches steht im unteren Mittel in einer Handschrift. Einfach ein schönes und passendes Bild zu der Story und dem Genre und gefällt mir gut.

    Handlung
    Die junge Studentin Elizabeth Donovan zieht gemeinsam mit ihrer an Mukoviszidose erkrankten Schwester Rebecca in eine Wohnung und lernt dabei den sympathischen River kennen. River ist Assistenzarzt in der Klinik, in der Becca gerade behandelt wird. Aber Beccas Zustand verschlimmert sich. Liza steht zwischen ihrer Familie und ihrem eigenen Leben, verbietet sich tiefere Gefühle und eine feste Beziehung, nur um Becca nicht weh zu tun, und trotzdem genießt sie die gemeinsame, zwanglose Zeit mit River. Ihre Eltern stehen dem Ganzen sehr argwöhnisch gegenüber und setzen sie mit ihrem Mißtrauen zusätzlich unter Druck. Liza flüchtet sich nicht nur in zwanglose Dates, sondern auch noch in Alkohol. Doch River hat sich in sie verliebt, gibt ihr Geborgenheit und das erste mal das Gefühl von Glück.

    Buchlayout / Haptik
    Das eBook wurde schlicht und einfach gestaltet. Die 338 Seiten werden in 3 Teile und insgesamt 35 Kapitel aufgeteilt. Jedes Kapitel wird nur mit der Kapitelzahl und “Kapitel” eingeführt und darunter steht der Name, aus dessen Perspektive der Abschnitt erzählt wird in kursiver Schrift.

    Idee / Plot
    Mir gefällt besonders gut, dass es sich hier nicht um die Geschichte einer erkrankten Person handelt, sondern um die Personen, die auch am meisten darunter Leiden: die Familienangehörigen. Wahrscheinlich mehr als der Betroffene selber, so wie auch die Autorin das hier in dieser Geschichte sehr gut herausgearbeitet hat. Wie bei jeder Krankheit, leben die engsten Angehörigen in einer gewissen Co-Abhängigkeit zu den Betroffenen und können oft selber ihr Leben nicht leben, oder geben sich sogar selber die Schuld an der Situation. Familien können an solchen Situationen zerbrechen, wenn sie nicht anfangen ihr eigenes Leben in den Griff zu bekommen.
    Mir gefällt auch, dass eine Beziehung nicht immer gleich aufs Äußerste gehen muss, sondern sich Partner gegenseitig stützen und lieben können, ohne gleich intim werden zu müssen.

    Emotionen / Protagonisten
    Liza musste ihr ganzes Leben immer hinter Becca anstehen. Beccas Krankheit war immer wichtiger und Liza hat sich von ihren Eltern nicht so sehr geliebt gefühlt. Ihre Schwester ist ihr Ein und Alles und nichts würde sie tun, was ihr weh zu tun könnte. Auf keinen Fall würde sie der Todkranken ein Leben vorleben, welches diese nie erreichen könnte. Damit hat sich Liza selber in eine Ecke gedrängt, aus der sie nicht mehr herauskommt. Natürlich sind zwanglose Dates und Alkohol nicht der richtige Weg, aber ich kann sie absolut verstehen. Sie muss flüchten, um sich selber irgendwie “zu spüren”. Ich habe sehr mit ihr mitgelitten, obwohl ich sie oft auch gerne wirklich gerüttelt hätte, um ihr zu sagen, dass sie endlich aufwachen soll und auch ein Recht darauf hat, glücklich zu werden.

    Rivers Hintergrundgeschichte ist hier nicht ganz so dominant wie Lizas, aber auch hier geht es um die Abnabelungen von den elterlichen Erwartungen, um den eigenen Weg zu gehen. Er durchschaut Lizas Verhalten sehr gut und ich bewundere ihn dafür, dass er sich und der Beziehung die nötige Zeit gibt und Liza nicht unter Druck setzt. Ich finde ihn einfach toll. Er ist liebevoll und rücksichtsvoll, obwohl er auch Lizas Ablehnung und Eskapaden ertragen muss.

    Handlungsaufbau / Spannungsbogen
    Die Handlung des Buches besteht nicht zu sehr auf extreme Höhen und Tiefen, sondern baut sich sanft und stetig auf, und endet in einem sehr emotionalen Ende, bei dem ich auch sehr geweint habe. Natürlich ist vieles vorhersehbar, aber das macht dieser wundervollen Geschichte nichts aus. Vielmehr leidet man mit Liza mit, und wünscht sich einfach für sie und ihre ganze Familie ein gutes Ende.

    Szenerie / Setting
    Jessica Winter kann mir hier die Umgebung bildhaft beschreiben und ich kann mir alles gut vorstellen. Egal, ob wir im Krankenhaus sind und miterleben, wie Liza das unpersönliche und abschreckende Zimmer dekoriert, oder ob wir mit Liza und River in New York unterwegs sind. New York passt zu der quirligen Liza, die das Nachtleben in vollen Zügen genießt.
    Sprache / Schreibstil
    Sprachlich liebe ich Jessicas Stil einfach. Sie schreibt direkt und absolut auf die Charaktere passend geschneidert. Wie von ihr gewohnt, benutzt Jessica den Präsenz und wir erleben die Geschichte als Ich-Erzähler jeweils aus der Perspektive von Liza und River in abwechselnden Kapiteln.

    FAZIT
    Ein eher sanftes Buch aber mit einer dafür umso wichtigeren Message. Eine emotionale und liebevolle Geschichte in einer schwierigen und tiefgründigen Thematik, die mich vor allem am Ende sehr berührt hat. Ansonsten für mich ein eher schwächeres Buch von Jessica, das ich dennoch sehr toll fand.

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  1. Das Buch der großen Gefühle

    Liza und ihre Schwester Becca ziehen zusammen in eine Wohnung . Beim Umzug passiert es dann : Liza lernt ihren Nachbarn River kennen der unter den Schwestern wohnt . Becca hat eine Lungenkrankheit . Immer wieder muss sie deswegen ins Krankenhaus . River arbeitet dort als Assistenzarzt . Als es Becca immer schlechter geht ist er der einzige der Liza auffangen kann ...

    Das Buch wird in drei Teile unterteilt . Dabei sind die Kapitel nicht allzu lang und wechseln sich zwischen Liza und River ab . Der Schreibstil ist sehr leicht , ruhig und flüssig ich bin zügig durch das Buch gekommen . Die Protagonisten sind sympathisch dargestellt und da gefällt mir Liza recht gut . Die Spannung steigert sich langsam aber stetig . Irgendwann konnte ich deshalb das Buch nicht mehr aus der Hand legen .

    Fazit : Der Roman spielt in New York allzuviel bekam ich von dieser Stadt nicht zu sehen . Dafür spielen Gefühle wie Liebe und Glück eine umso größere Rolle . Ich würde Zeuge wie sich Liza und River näherkommen und sich ineinander verlieben . Auch die Liebe zwischen den beiden Geschwistern ist herzerwärmend . Liza ist einem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt . Sie lässt niemanden an sich heran , bis sie immer mehr von einem Sog angezogen wird der sie immer tiefer hinunterzieht . Nur River kann hinter die Fassade blicken , die sich Liza aufgebaut hat . Die Autorin hat es mit ihrem gefühlvollen Schreibstil geschafft , die Charaktere lebendig werden zu lassen . Diese Geschichte war für mich fast schon wie Fernsehen . Es ist ein schöner und gefühlvoller Liebesroman den ich empfehlen kann und einer meiner Lesehighlights ist .

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