Das Foundation Projekt

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Foundation Projekt' von Isaac Asimov
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3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das Foundation Projekt"

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Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:496
Verlag: Heyne Verlag
EAN:9783453528451

Rezensionen zu "Das Foundation Projekt"

  1. Ernsthafte, philosophische Science Fiction

    Es gibt in jedem Genre diese gewissen Größen, die es in ihrer modernen Form geprägt haben. So kann man Lovecraft wohl guten Gewissens als Vater des modernen Horrorromans sehen, Tolkien hat der Fantasy seinen Stempel aufgedrückt wie kaum ein zweiter. Die Science Fiction, auch wenn sie heutzutage ein Nischendasein fristet, hat auch so jemanden: Isaac Asimov. Und unter seinen Werken ist der “Foundation Zyklus” wohl das wichtigste. “Das Foundation Projekt” erzählt die Vorgeschichte zur weltberühmten Trilogie.

    Natürlich muss man sich bewusst machen, dass Asimov nicht unbedingt zu den Vertretern der Star Wars-Zunft zählte. Seine Romane sind dementsprechend weniger actionhaltig und dafür eher wissenschaftlich und philosophisch zu sehen. Das wird in “Das Foundation Projekt” auch sehr klar deutlich, denn der Roman beschäftigt sich in erster Linie mit der Entstehung der Psychohistorik und damit einhergehend auch der Foundations. Dadurch bekommt man es hier mit sehr vielen relativ trockenen Passagen zu tun, die mitunter sehr anspruchsvoll und leider auch etwas langweilig sein können. Das Werk mit seinen fast 500 Seiten zieht sich teilweise also sehr und ist meiner Meinung nach dadurch nur ein bedingt gelungener Einstieg in den Foundation-Zyklus, deren ursprüngliche Trilogie übrigens eigentlich vor diesem Buch erschienen ist. Was Asimov jedoch sehr gut gelungen ist, ist die Atmosphäre des im Niedergang befindlichen Imperiums einzufangen. Hier kommt pures SciFi-Feeling auf und es wird klar, warum der Autor zu den ganz großen seines Genres zu zählen ist.

    Die Charaktere sind hierbei sehr unterschiedlich ausgefallen. Natürlich ist Wissenschaftler Hari Seldon das zentrale Element des “Foundation Projekts”. Dadurch hat er natürlich eine sehr detaillierte Ausarbeitung spendiert bekommen, welche sich aber auch vorwiegend an Fans der ursprünglichen Trilogie richten dürfte. Auch die direkten Vertrauten des guten Mannes sind dabei sehr umfangreich und tiefgründig ausgefallen, während die Nebencharaktere eben genau das sind. Schmückendes Beiwerk in einer ausgemachten One Man-Show. Das ist etwa schade, denn hier hätte bestimmt so einiges noch etwas mehr ausgefeilt werden können. Was allerdings wohl auch zur Folge gehabt hätte, dass das Buch noch umfangreicher und damit vermutlich noch häufiger recht trocken gewesen wäre.

    Stilistisch hat mich “Das Foundation Projekt” sehr überrascht, wenn man bedenkt, dass Isaac Asimov schon eine geraume Weile tot ist und das Buch dementsprechend alt. Hier und da fällt der Stil zwar schon etwas “altertümlich” aus, zumeist ist der Text aber sehr gut zugänglich. Man muss sich das vorher bewusst machen, denn diese Mischung aus altertümlich und gut zugänglich braucht eine Weile, um vollständig zu greifen. Dann geht es jedoch gut vorwärts. Eines muss man sich zudem noch bewusst machen: Isaac Asimov schreibt keine pure Unterhaltung. Seine Romane sind deutlich gehaltvoller als vieles, was heute im Bereich der Science Fictino gängig und üblich ist. Und unter diesem Aspekt sollte man sie auch betrachten.

    Fazit:

    Isaac Asimov hat “Das Foundation Projekt” als eine Art Verbindung seiner Foundation-Trilogie zu seinen älteren Veröffentlichungen geschrieben. Das merkt man auch deutlich, denn hier und da wirkt das Buch doch etwas bemüht und trocken. Es zieht sich jedoch nicht über die ganze Länge, sondern weiß durchaus auch zu unterhalten. Vor allem Freunde der Trilogie dürften sich zudem über diese Art Biografie Hari Seldons freuen. Für Fans mit Sicherheit eine Empfehlung, für den Gelegenheitsleser vielleicht nicht unbedingt die passende Lektüre.

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