Das Dorf der toten Seelen: Psychothriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Dorf der toten Seelen: Psychothriller' von Sten, Camilla
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3 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das Dorf der toten Seelen: Psychothriller"

Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor 60 Jahren verschwanden unter ungeklärten Umständen alle Bewohner von einem Tag auf den anderen. Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist. Mit ihrem Team bricht sie zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot. Wer ist außer ihnen noch in Silvertjärn? Was ist damals passiert? Und vor allem: Werden Sie diesen grausamen Ort lebend verlassen?

Format:Broschiert
Seiten:448
Verlag:
EAN:9783959674232

Rezensionen zu "Das Dorf der toten Seelen: Psychothriller"

  1. Gute Unterhaltung

    Eigentlich macht dieses Buch vieles richtig. Es schafft es zum Beispiel, ein Geheimnis aus alten Zeiten mit gegenwärtigem Geschehen zu verknüpfen, ohne dabei alte Koffer mit Fotos zu bemühen.

    Ein Filmteam erkundet ein Geisterdorf, das ist originell. Alice ist ganz neu im Filmgeschäft und möchte einen Dokumentarfilm über Silvertjärn drehen, das Dorf, aus dem ihre Großmutter stammte, wo vor 60 Jahren aus ungeklärten Gründen alle Einwohner verschwunden sind.

    Das Dorf liegt mitten im Wald fernab der schwedischen Zivilisation. Es scheint tatsächlich überstürzt verlassen worden zu sein. Was ist da passiert?
    Sie fangen an, systematisch die Gegend zu erkunden, werden aber schon bald durch merkwürdige Vorkommnisse gestört.

    Elegant wird man hier ins Geschehen gezogen, das lange die Balance hält zwischen Abenteuerlichem und Mysteriösem. Rückblenden in die Vergangenheit erzählen von den verschwundenen Dorfbewohnern.

    Es ist wirklich spannend und wird sogar gefährlich, nicht jeder überlebt. Die ganze Zeit über fragt man sich, ob es wohl doch noch eine reelle Geistergeschichte wird oder ob es eine vernünftige Erklärung für die Geschehnisse gibt.

    So weit ist die Geschichte gut komponiert, leider bleiben die Figuren ein bisschen auf der Strecke. Die einzelnen Mitglieder des Filmteams bekommen zwar eine ordentliche Portion Background aus Drama, Liebe, Wahnsinn, nur ein Gesicht bekommen sie nicht so recht. Die Dialoge sind hölzern, niemand ist wirklich echt. Die Dorfbewohner aus der Vergangenheit wirken lebendiger als die Filmleute.

    Auch an die Sprecherin des Hörbuchs muss man sich gewöhnen. Sie liest engagiert, legt aber oft die Betonung etwas unglücklich an.

    Dieses Hörbuch bietet 10 Stunden und 15 Minuten gute Unterhaltung mit einigem mysteriösem Thrill, ein Geniestreich ist es nicht, aber durchaus hörenswert.

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  1. Steigerte sich im Verlauf immer mehr

    Alice Linstedt plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen. Dafür hat sie sich einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland ausgesucht, wo vor 60 Jahren unter mysteriösen Umstände von einem Tag auf den anderen alle Bewohner verschwanden. Schon bald geschehen merkwürdige Dinge bei Alice und ihrem Team. Dann ist der erste aus dem Team tot.

    Das düstere Cover, das großartig die schaurige Stimmung aus der Beschreibung wiedergibt, hat mich total neugierig auf diesen Thriller gemacht.
    Der Schreibstil hat mir gut gefallen, denn ich konnte problemlos ins Buch starten und dem Geschehen folgen.
    Die Geschichte spielte auf zwei Zeitebenen, zwischen denen immer wieder gewechselt wurde. Ich hatte keine Schwierigkeiten, mich denn ich zurechtzufinden, und konnte bei beiden Ebenen prima miträtseln und überlegen, was geschah bzw. geschieht. Zu Beginn war die Story noch recht unaufgeregt, teilweise ein wenig langatmig, doch die Spannung steigerte sich dann immer mehr und entwickelte sich sogar bei mir immer mehr zu einem Sog. Ich musste unbedingt wissen, wie es ausgeht, damit meine vielen Fragen, die ich im Kopf hatte, beantwortet wurden. Am Ende wurden dann alle Fäden nachvollziehbar und schlüssig miteinander verbunden.

    Ein Thriller, der sich immer mehr steigerte. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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  1. Haarsträubender Unsinn

    Silvertjärn war ein kleiner abgelegener Grubenort im schwedischen Norrland. Nur eine Straße durch den Wald und eine wenig frequentierte Bahnlinie ließ diese Stadt erreichen. Die Leute dort waren eine kleine, gottesfürchtige Gemeinschaft, abhängig vom Grubenstandort, jeder kannte jeden. Doch vor 60 Jahren geschah dort Unerklärliches. Alle Bewohner des Ortes verschwanden spurlos, zurück blieb nur eine geschändete Tote und ein Neugeborenes.
    Diese Geschichte soll die junge Filmschaffende Alice Lindstedt beruflichen Erfolg bringen. Mit einer kleinen Crew begibt sie sich an den geheimnisvollen Ort, um eine Dokumentation zu drehen. Doch Alice hat auch ganz persönliches Interesse an dem Ort. Denn Alices Großmutter hat kurz vor den tragischen Ereignissen ihren Geburtsort Silvertjärn verlassen.
    „Das Dorf der toten Seelen“ ist der Debütroman von Camilla Sten, der Tochter der schwedischen Bestseller-Autorin Viveca Sten. Der Plot dieses Mystery-Thrillers hat alle Anlagen für einen spannenden Roman mit Gänsehautfaktor. Aber leider ist die Geschichte derart an den Haaren herbeigezogen, sehr wackelig konstruiert und unglaubwürdig.
    „Das Dorf der toten Seelen soll meine Fahrkarte in ein anderes Leben sein.“ Dieser Zug scheint allerdings abgefahren.
    Schon allein Alices Sorgen um den Geldgeber für ihre Dokumentation, in Zeiten wo True Crime, Lost Places und Mystery Crime nur so boomen, sind nahezu unverständlich. Das Team inklusive der Leiterin ist absolut unvorbereitet für diese Projekt, stapfen unmotiviert von Schauplatz zu Schauplatz und erschrecken vor ihren eigenen Schatten. Hinweise auf das vor 60 Jahren begangene Verbrechen an Gitta liegen so vor ihrer Nase. So ist es absolut unbegreiflich, dass die damaligen Ermittler diese nicht gefunden haben. Die Auflösung des ganzen Rätsel ist letztlich einzig ein haarsträubender Unsinn.
    Der bekannte Name der Mutter der Autorin verleitet, auch von der Tochter gewohnt Solides zu erwarten. Hier wurde ich leider enttäuscht. Der jungen Autorin muss man zu Gute halten, dass sie einen flotten Schreibstil beherrscht. So ist man wenigstens schnell durch mit diesem Ärgernis.

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