Das bunte Haus

Buchseite und Rezensionen zu 'Das bunte Haus' von Jan Nadelbaum
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Inhaltsangabe zu "Das bunte Haus"

Eine kurze, satirische Antwort auf die europäische, insbesondere aber deutsche Einwanderungs- und Asylpolitik: Mutti ist Vermieterin eines Hauses in einer kleinen Stadt. Eines Nachts klingeln drei Menschen an der Pforte, die sie großherzig aufnimmt. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrmals und setzt eine Dynamik in Gang, die vielen Mietern zunehmend missfällt... (2016)

Format:Kindle Edition
Seiten:61
Verlag: neobooks
EAN:

Rezensionen zu "Das bunte Haus"

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    25. Okt 2017 

    Vorsicht: Satire!

    Eine kurze, satirische Antwort auf die europäische, insbesondere aber deutsche Einwanderungs- und Asylpolitik: Mutti ist Vermieterin eines Hauses in einer kleinen Stadt. Eines Nachts klingeln drei Menschen an der Pforte, die sie großherzig aufnimmt. Dieser Vorgang wiederholt sich mehrmals und setzt eine Dynamik in Gang, die vielen Mietern zunehmend missfällt...

    Ein ganz normales Haus steht im Mittelpunkt des Geschehens dieser gerade einmal 68seitigen Satire. Das Haus ist vielleicht etwas bunter als die anderen in der kleinen Stadt - zunächst nur von außen. Die Mieter sind ganz normale Menschen so wie du und ich, manche etwas bieder, manche etwas weltoffener, aber alle halten sich an die Hausordnung und kommen miteinander aus.

    Als eines Nachts Flüchtlinge vor der Tür stehen, beginnt sich alles zu ändern - die Vermieterin lässt sie in die letzte freistehende Wohnung, und während manche der Mieter mit Befremden auf die neue Situation reagieren, gehen andere offen auf die Neuankömmlinge zu. Doch dabei bleibt es nicht. Immer mehr Flüchtlinge klopfen an die Tür, und die Vermieterin findet auch noch die letzten Winkel im Haus, um ihnen eine Bleibe zu bieten - notfalls müssen die alten Mieter eben etwas zusammenrücken...

    Jan Nadelbaum hat die aktuelle politische Lage auf einen Mikrokosmus reduziert, zeichnet eine allseits überspitzte Darstellung der möglichen Entwicklung. Einerseits eine interessante Idee, andererseits empfand ich die Sichtweise doch als zu einseitig - und von einer Lösung des Problems keine Spur. Deutlich wird, dass es zwangsläufig in einer Katastrophe endet, wenn das Haus zu voll wird - und dass so letztlich niemand etwas davon hat.

    Ja, und nun? Nach Beendigung der Lektüre fühle ich mich etwas in der Luft hängen gelassen. Aber als Satire hat diese Erzählung ihren Zweck erfüllt, nämlich bestimmte Ereignisse oder Zustände durch Ironie und Übertreibung zu kritisieren.

    Doch ob das die 'richtigen' Leute lesen?

    © Parden

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