Das Bild der Pyramide

Rezensionen zu "Das Bild der Pyramide"

  1. 5
    24. Mär 2020 

    Ein Abschied auf Raten

    "Das Bild der Pyramide" ist der erste Roman der Montalbano-Reihe, der nach dem Tod Andrea Camilleris erschienen ist. Tröstlich und bedauerlich zugleich ist die Tatsache, dass deutsche Leser noch auf die Übersetzung der bisher nur auf italienisch vorliegenden sechs letzten Romane hoffen darf. Aber es ist doch ein Abschied auf Raten.

    Wie so oft beginnt der Roman mit einem Traum Montalbanos, der ihm quasi einen Mord vorausdeutet. Kaum erwacht, kommt auch schon der übliche Anruf Catarellas, der ihn zum Tatort fahren muss, wobei das gleich zum ersten Highligt führt, denn Catarella hat den "Nawikator" falsch gefüttert. Nach diesem Umweg kommt der Commissario aber dann doch zum Fundort. In einer Kanalröhre an einer Baustelle liegt eine Leiche, die Umstände legen nahe, dass der Ermordete es noch geschafft hat, mit einer Schussverletzung im Rücken dorthin zu gelangen. Da er mit einem Fahrrad gekommen ist, dürfte der Tatort in nicht all zu weiter Entfernung zu suchen sein, und tatsächlich, es gelingt Montalbano und seinen Leuten schnell, den Wohnort und die Identität des Opfers, einem Buchhalter, zu klären. Doch dessen deutsche Ehefrau ist spurlos verschwunden, bei der Untersuchung der Wohnung stellt sich heraus, dass sich dort auch noch seit längerem eine dritte Person aufgehalten hatte, die in der tatnacht offensichtlich verletzt wurde.

    Der Commissario bekommt zahlreiche Hinweise auf eine Eifersuchtstat, selbst ein geständiger Mörder stellt sich. Doch Montalbano wäre nicht Montalbano, wenn er dieser einfachen Lösung Gluben schenken würde. Sein Verdacht richtet sich viel mehr auf Machenschaften der Mafia, insbesondere der Sinagra und Cuffaro-Familien. Und dass er Recht hat, bestätigt sich von selbst. Er stößt auf einen Sumpf von Korruption und Machtkämpfen, denen nicht nur der oben erwähnte Buchhalter zum Opfer fällt.

    Wie immer verbindet Camilleri die Darstellung eines spannenden Falles mit einer Zustandbeschreibung der italienischen Verhältnisse, wobei er nicht mit Kritik zurückhält.

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  1. 3
    24. Mär 2020 

    Vorläufiger Tiefpunkt der Reihe

    Eigentlich möchte der Personenschützer Nicolas Guerlain mit seiner Freundin Julie einen gemütlichen Abend im Konzertsaal verbringen, doch im gleichen Konzert sitzt auch der französische Staatspräsident, der Mann, den Nicolas zu schützen hat. Tatsächlich kommt es zu einem Attentat, das zwar harmlos ist, weil das Staatsoberhaupt nur mit Farbpatronen beschossen wird. Doch die Blamage für ihn und den Personenschutz ist pefekt.

    Nicolas, eigentlich außer Dienst, bemerkt jedoch eine der Attentäter und folgt ihr, wobei er in einer Metrostation beinahe ums Leben kommt, als er auf die Gleise zu stürzen droht, doch ausgerechnet die Verfolgte rettet ihn. Körperlich arg ramponiert, muss Guerlain die Verfolgung aufgeben.

    Ausgerechnet in dieser Situation bekomt er einen Anruf aus seiner Heimat. Ein altes Ehepaar hat auf einer der Chausey-Inseln eine Flaschenpost gefunden, in der sich eine Todesliste befindet. An erster Stelle: der Ehemann, der dann auch prompt auf der Überfahrt aufs Festland vergiftet wird. Der fünfte Name auf der Liste: Nicolas Guerlain. Dieser fährt also in die Normandie, um die Polizei, natürlich auch im eigenen Interesse, zu unterstützen. Das Problem ist nur, dass Nicolas nicht weiß, warum er auf der Liste steht und auch keine Verbindung zu den anderen Namen hat. Lange tappen die Ermittler im Dunklen, bis sich in einer Art Showdown alles überstürzt.

    Das alles ist durchaus spannend, doch stellt "Sturmwand" aus meiner Sicht den bisherigen Tiefpunkt der Reihe um den Personenschützer Nicolas Guerlain dar. Das liegt zum einen daran, dass es Benjamin Cors dieses Mal ein wenig übertreibt. Nicolas wird mehrfach ernsthaft verletzt im Verlauf des Romans, aber als tough guy hält er natürlich durch, Aber ehrlich, das hat der Roman meiner Ansicht nach nicht nötig. Außerdem finde ich den Grund, warum der Personenschützer auf die Todesliste gelangt ist, etwas an den Haaren herbeigezogen, auch das stört mich. Bleibt zu hoffen, dass es mit der Reihe wieder aufwärts geht.

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  1. 5
    19. Mär 2020 

    Ein Abschied auf Raten

    "Das Bild der Pyramide" ist der erste Roman der Montalbano-Reihe, der nach dem Tod Andrea Camilleris erschienen ist. Tröstlich und bedauerlich zugleich ist die Tatsache, dass deutsche Leser noch auf die Übersetzung der bisher nur auf italienisch vorliegenden sechs letzten Romane hoffen darf. Aber es ist doch ein Abschied auf Raten.

    Wie so oft beginnt der Roman mit einem Traum Montalbanos, der ihm quasi einen Mord vorausdeutet. Kaum erwacht, kommt auch schon der übliche Anruf Catarellas, der ihn zum Tatort fahren muss, wobei das gleich zum ersten Highligt führt, denn Catarella hat den "Nawikator" falsch gefüttert. Nach diesem Umweg kommt der Commissario aber dann doch zum Fundort. In einer Kanalröhre an einer Baustelle liegt eine Leiche, die Umstände legen nahe, dass der Ermordete es noch geschafft hat, mit einer Schussverletzung im Rücken dorthin zu gelangen. Da er mit einem fahrrad gekommen ist, dürfte der Tatort in nicht all zu weiter Entfernung zu suchen sein, und tatsächlich, es gelingt Montalbano und seinen Leuten schnell, den Wohnort und die Identität des Opfers, einem Buchhalter, zu klären. Doch dessen deutsche Ehefrau ist spurlos verschwunden, bei der Untersuchung der Wohnung stellt sich heraus, dass sich dort auch noch seit längerem eine dritte Person aufgehalten hatte, die in der tatnacht offensichtlich verletzt wurde.

    Der Commissario bekommt zahlreiche Hinweise auf eine Eifersuchtstat, selbst ein geständiger Mörder stellt sich. Doch Montalbano wäre nicht Montalbano, wenn er dieser einfachen Lösung Gluben schenken würde. Sein Verdacht richtet sich viel mehr auf Machenschaften der Mafia, insbesondere der Sinagra und Cuffaro-Familien. Und dass er Recht hat, bestätigt sich von selbst. Er stößt auf einen Sumpf von Korruption und Machtkämpfen, denen nicht nur der oben erwähnte Buchhalter zum Opfer fällt.

    Wie immer verbindet Camilleri die Darstellung eines spannenden Falles mit einer Zustandbeschreibung der italienischen Verhältnisse, wobei er nicht mit Kritik zurückhält.

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