Das Bett mit dem goldenen Bein

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Bett mit dem goldenen Bein' von Zigmunds Skujiņš
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das Bett mit dem goldenen Bein"

Zunte, ein lettischer Küstenort im ausgehenden 19. Jahrhundert: Noass Vējagals zieht es vom elterlichen Hof aufs Meer und in ferne Länder, während sein Bruder Augusts den heimischen Boden bestellt und mit Noass’ Frau einen Sohn zeugt. Dieser stirbt früh, derweil Noass’ leibliche Tochter Leontīne sich zur rebellischen Schönheit entwickelt und mit ihren Eskapaden nicht nur den eigenen Ruf aufs Spiel setzt. Davon unbeirrt fährt ihr Vater weiter zur See und häuft Reichtümer an, um der Familie ein großes Stadthaus zu bauen. Doch Hochzeiten, Kriege und Revolutionen treiben Kinder und Kindeskinder der Vējagali fort von Zunte. Jahrzehnte nach dem Bau seines Hauses stirbt Noass dort ganz allein, und im Ort verbreitet sich eine Legende: Seine Reichtümer müssen sich noch immer auf dem familiären Anwesen befinden, versteckt in einem hölzernen Bettpfosten. Zigmunds Skujiņš erzählt überbordend und mit feinem Schalk vom wechselvollen Schicksal des lettischen Volks. Seine liebevollen, fein ausgearbeiteten Figurenzeichnungen weisen ihn als großen Menschenfreund und -kenner aus.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:608
Verlag: mareverlag
EAN:9783866486584

Rezensionen zu "Das Bett mit dem goldenen Bein"

  1. Ein Klassiker im frischen Gewand

    Klappentext:

    „Zunte, ein lettischer Küstenort im ausgehenden 19. Jahrhundert: Noass Vējagals zieht es vom elterlichen Hof aufs Meer und in ferne Länder, während sein Bruder Augusts den heimischen Boden bestellt und mit Noass’ Frau einen Sohn zeugt. Dieser stirbt früh, derweil Noass’ leibliche Tochter Leontīne sich zur rebellischen Schönheit entwickelt und mit ihren Eskapaden nicht nur den eigenen Ruf aufs Spiel setzt. Davon unbeirrt fährt ihr Vater weiter zur See und häuft Reichtümer an, um der Familie ein großes Stadthaus zu bauen. Doch Hochzeiten, Kriege und Revolutionen treiben Kinder und Kindeskinder der Vējagali fort von Zunte. Jahrzehnte nach dem Bau seines Hauses stirbt Noass dort ganz allein, und im Ort verbreitet sich eine Legende: Seine Reichtümer müssen sich noch immer auf dem familiären Anwesen befinden, versteckt in einem hölzernen Bettpfosten.

    Zigmunds Skujiņš erzählt überbordend und mit feinem Schalk vom wechselvollen Schicksal des lettischen Volks. Seine liebevollen, fein ausgearbeiteten Figurenzeichnungen weisen ihn als großen Menschenfreund und -kenner aus.“

    Die Geschichte von Zigmunds Skujiņš hat zugegeben etwas mystisches, etwas das nach der alten Seefahrer-Zeit schreit und dennoch recht modern in unsere Zeit passt. Sein Ton in dieser Geschichte enthält viel teils versteckten Humor und ja, damit muss man als Leser in bestimmten Situationen umgehen können aber auch kalte Töne. Sein Hauptprotagonist Noass gibt gewisse Rätsel auf aber wiederum kann man gewisse Situationen seines Handelns verstehen. Seine Stoischkeit aber geht beim lesen wirklich an die Substanz. Wie hätte man selbst reagiert, wenn man zu erfahren bekommt, dass die eigene Frau ein Kind mit dem eigenen Bruder bekommt? Aber so ist das nunmal wenn man sich für die See entscheidet. Ist das aber wirklich so? Zigmunds Skujiņš gibt dennoch hier und da den Lesern Raum für eigene Gedanken. Die braucht man auch. Die Geschichte spinnt sich weiter und der rote Faden wird hier und da immer wieder neu gespannt, bekommt einen neuen Faden ohne dabei zu dick oder zu überladen zu wirken. Skujiņš nutzt hier und da gekonnt Metaphern um der Situation ein anderes Bild zu geben und dennoch weiß der Leser genau was er meint.

    Fazit: ein besonderes Werk mit dem gewissen Anspruch an die Leserschaft. 4 von 5 Sterne hierfür.

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