Chronic City: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Chronic City: Roman' von Jonathan Lethem
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2 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Chronic City: Roman"

Jonathan Lethem hat einen großartigen Gesellschaftsroman geschrieben, ein surreales Panorama New Yorks. Chase Insteadman, ein ehemaliger Kinderstar, treibt haltlos durch seinen Alltag, bis er den schielenden Kulturkritiker Perkus Tooth kennenlernt. Zwischen Migräneanfällen und durchkifften Nächten versuchen sie das Rätsel Manhattan zu lösen: ein geheimnisvoller Tiger treibt sein Unwesen, Downtown versinkt im Nebel und die Realität wird immer brüchiger – was ist noch wahr, was manipuliert?

Format:Taschenbuch
Seiten:496
EAN:9783596191611

Rezensionen zu "Chronic City: Roman"

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    11. Jun 2014 

    Der Bullshit-Detektor

    Chase Insteadman, ein ehemaliger Soap-Opera Star, lebt in Manhatten. Seine Freundin Janice ist als Astronautin im All gefangen, da ihr wegen eines Minenfelds im Orbit der Rückweg verwehrt ist. Der Rock-Journalist Perkus Tooth lebt ebenfalls in New York, allerdings schreibt er nicht mehr, denn er wird von Anfällen starker Migräne geplagt. Manchmal kann er kaum aus dem Haus gehen, dann übernehmen Chase und einige weitere Freunde seine Versorgung.

    Die Überschrift habe ich von einem Artikel der „Zeit“ geliehen, mit dem das Buch zu seinem Erscheinen sehr wohlwollend gewürdigt wurde. Auch sonst wurde das Buch gut besprochen, was mich letztlich dazu bewogen hat, es zu erwerben als es mich vom Grabbeltisch aus anlachte. Nach der Lektüre muss ich nun sagen, ich komme mir selbst wie ein Bullshit-Detektor vor, allerdings nicht so wie es der Autor der Kritik wohl verstanden wissen wollte. Ich fürchte, während des Lesen habe ich nicht den Bullshit-Detektor identifiziert, sondern das, was mir wie Bullshit vorkam und das war leider eine ganze Menge um nicht zu sagen alles. Als passionierter Krimi-Leser bin ich für derart abgehobene und realitätsferne Geschichten vielleicht auch einfach nicht gestrickt. Eine Allegorie auf Manhatten oder New York unserer oder einer späteren Zeit, schön und gut. Aber extrem Geschwafel macht aus einem Buch ohne viel Handlung meiner Meinung nach kein gutes Buch. Eher kommt es mir so vor, als sei es ein Buch, das gute Besprechungen bekommt, eben weil es so hohl ist, dann kann man schließlich alles Mögliche hineininterpretieren und so zu einer literarischen Qualität kommen, die nicht bewiesen aber auch nicht widerlegt werden kann.

    Mich jedenfalls interessiert nicht, ob die Geschichte von Janice und Chase echt ist oder für die Presse erfunden. Ob Oona und Chase als Paar nur existieren können, weil es Janice gibt. Ob Perkus am Schluckauf stirbt. Ob die ganze Geschichte nur hergeholt ist, um irgendwelche Vergleiche mit der wirklichen Welt ziehen zu können. Nein, ich bin doch lieber für gradlinige Geschichten, bei denen mich nicht schon die Namensgebung an der Handlung zweifeln lässt. Wer heißt schon Insteadman (Anstattmann) oder Unperson, da könnte man meinen, bei dem ganzen Roman handelt es sich um eine schriftlich niedergelegte Soap-Opera, allerdings eine von denen, die man nur einmal konsumieren möchte und das auch nur wenn man gewillt ist, sich zwischendurch etwas zu quälen.

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