Bretonische Spezialitäten

Buchseite und Rezensionen zu 'Bretonische Spezialitäten' von Bannalec, Jean-Luc
4.65
4.7 von 5 (3 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Bretonische Spezialitäten"

Diese ersten schönen Sommertage im Juni wären perfekt für einen heiteren Ausflug nach Saint-Malo. Aber zu seinem Leidwesen muss Kommissar Dupin dort ein Polizeiseminar besuchen, es geht um die engere Zusammenarbeit zwischen den bretonischen Départements. Als Dupin in einer Pause durch die Markthallen der Altstadt schlendert, ereignet sich unmittelbar vor seinen Augen ein Mord. Die Täterin flieht. Sie ist die Schwester des Opfers, beide Frauen sind berühmte Küchenchefinnen der Region. Schnell stellt sich heraus: Das war bloß der Anfang einer heimtückischen Mordserie. Gemeinsam mit den Kommissaren der anderen Départements ermittelt Dupin in einem Wettlauf gegen die Zeit. In der Austernstadt Cancale, im hochherrschaftlichen Seebad Dinard und in der einzigartigen Restaurantszene Saint-Malos stoßen sie dabei auf haarsträubende Familiengeheimnisse, tragische Verwerfungen und unglaubliche Geschichten.

Format:Broschiert
Seiten:352
Verlag:
EAN:9783462054019

Rezensionen zu "Bretonische Spezialitäten"

  1. Wieder ein sehr unterhaltsamer Krimi dieser Reihe

    Kommisar Dupin ist für einige Tage in der Stadt Saint -Malo . Er macht dort ein Polizeiseminar mit . Als er bei einem Bummel über dem Markt plötzlich Schreie hört ist er gleich zur Stelle . Blanche Trouin liegt erstochen beim Gewürzstand . Die Täterin , ihre Schwester , entkommt Dupin während der Verfolgungsjagd . Beide Frauen waren Konkurrentinnen . Einen Tag später wird dann noch der Ehemann von Blanche tot aufgefunden ...

    Die Kapitel werden in fünf Tagen unterteilt . Dementsprechend lang sind sie auch . Die Charaktere sind sympathisch und glaubwürdig . Vor allem stich Kommissar Dupin deutlich heraus . Es spielen auch wieder alle Personen mit , die in den Vorgängerbüchern mitwirken . Der Schreib - und Erzählstil ist bildhaft , flüssig und leicht zu lesen . Nur mit den französischen Nachnamen hatte ich am Anfang etwas Probleme aber das legte sich bald . So ging es mir mit den vorherigen Büchern auch . Die Spannung steigert sich abrupt nach ungefähr der Hälfte des Buches . Aber auch vorher ging es bei der Ermittlung spannend zu .

    Fazit : Zu Beginn des Buches wurde ich auf eine geschichliche Stadtführung in Saint - Malo mitgenommen . Das war in meinen Augen recht interessant . Die kulinarische Seite möchte ich nicht außer acht lassen . Es werden immer wieder regionale bretonische Gerichte vorgestellt , die bestimmt sehr gut schmecken . Der Autor beschreibt sehr bildhaft die Natur mit ihren ganzen Facetten . Da möchte ich ganz kurz auf das Cover aufmerksam machen . Aber natürlich wird auch ermittelt und das nicht zu wenig . Zum Ende hin geht es dann Schlag auf Schlag . Dieser Krimi ist sehr abwechslungsreich und wieder gut gelungen . Es ist der 9. Band einer neunteiligen Reihe . Er ist in sich abgeschlossen , so dass man ihn auch unabhängig von den Vorgängerbüchern lesen kann .

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  1. Es geht wieder aufwärts mit der Reihe

    Eigentlich ist Dupin äußerst widerwillig nach St. Malo gereist. Dafür verantwortlich nicht die Schönheit der Stadt und die der Smaragdküste, die er bewundert, sondern die Tatsache, dass er seinen Präfekten zu einer Fortbildung dorthin begleiten muss, bei der es um die Optimierung der Zusammenarbeit der vier bretonischen Polizeibehörden geht. Doch Dupin nutzt die Gelegenheit und begibt sich auf eine kulinarische Erkundungstour in die Markthalle des Atlantikstädtchens. Dort wird er Zeuge eines Mordes, eine Frau ersticht eine andere. Opfer und Täterin waren Schwestern, wie sich schnell herausstellt, fast ebenso schnell wird die Täterin gefasst.Doch beim Verhör schweigt sie eisern zu Tat und Motiv. Sicher ist nur, dass die beiden Schwestern seit Jahren verfeindet waren und auch in beruflicher Hinsicht, beide leiteten ein Restaurant, Konkurrentinen gewesen sind. Als dann auch der Ehemann des Opfers ermordet wird, beschließen die vier anwesenden Präfekten, es mit der Theorie sein zu lassen und beauftragen die drei anwesenden Commissaire zur Praxis, sodass Dupin wieder im Spiel ist. Gemeinsam versuchen sich die drei Ermittler an dem Fall, wobei sie tief in die Familiengeheimnisse der beiden Schwestern eindringen müssen und so etwas wie zwei Lager, eines für jede Schwester, treffen. Jeder von den jeweiligen Parteigängern hätte Motiv und Gelegenheit, den zweiten Mord begangen zu haben. Allerdings scheidet ein weiterer Verdächtiger aus, indem er selbst zum Opfer wird. Es bedarf wieder einmal Dupins Intuition, bis sich ein lang übersehenes Motiv findet, dass die Morde zu einer teuflischen Intrige verdichtet hat.

    Nachdem ich die Reihe zuletzt etwas schwächelnd fand, ist der neue Fall Dupin, der dieses Mal gekonnt die Waage zwischen Spannung und touristischen Informationen hält, wieder gelungen.

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  1. Weckt Sehnsucht nach der Bretagne

    Kommissar Georges Dupin wird zu einem Seminar verdonnert, das die polizeiliche Zusammenarbeit in den verschiedenen bretonischen Departments verbessern soll. Es wäre ein Ärgernis, wenn nicht die Schulung mit Besuchen von Spitzenrestaurants und Spezialitätenverkostungen aufgelockert wäre. Trotzdem findet Dupin noch Zeit den örtlichen Markt aufzusuchen um Käse zu auszuwählen, da wird er Augenzeuge am Mord einer jungen Frau. Er verfolgt die Täterin, doch sie entwischt ihm, trotz eines zwangsrequiriertem Autos.

    Die Tote war die Chefin eines Sternelokals, aber nicht nur deswegen beschließen die Seminarleiter das Thema gleich in der Praxis zu testen. Drei Kommissare bilden das Brit-Team und sollen gemeinsam ermitteln. Für Einzelgänger Dupin keine schönen Aussichten, auch vermisst er sein heimatliches Team, obwohl Nolwenn auch per Telefon mit Rat zur Seite steht.

    Ein vertrackter Fall und Dupin auf fremdem Terrain, aber in gewohnter Form. Zwischen reichlich Petit Cafés und gemeinsamen Aktionen gibt es noch genügend Freiraum für seine Intuition. Neben der Krimihandlung, die fast in den Hintergrund gerät, spielt die Smaragdküste und vor allem die bretonische Küche eine führende Rolle. Der geneigte Leser darf sich mit Dupin an Köstlichkeiten erfreuen, in Kreationen der Spitzenküche und in die Welt der feinen Rumsorten eintauchen. Das machte immer schon den Charme der Dupin-Reihe aus. Trotzdem war es mir – auch wenn mir öfters der Mund wässrig gemacht wurde – zu viel.

    Der Fall selbst ist dramatisch und führt Dupin in die stolzen Familien von St.Malo, die ihren Ursprung bis auf die Korsaren zurückführen. Die Ermittlungen selbst schienen mir dabei etwas konfus, vielleicht weil Dupin sich nicht recht heimisch fühlte und sein gewohntes Bauchgefühl erst langsam auf Touren kam. Aber wie gewohnt eloquent geschrieben, mit reichlich Tempo und viel Liebe zur Landschaft, ist es ein unterhaltsamer Krimi und reines Lesevergnügen.

    Wiederum ein Buch, dass Lust auf die Bretagne macht und mit der Karte in der Umschlagklappe gleich zur Reiseplanung verführt.

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