Boat People

Buchseite und Rezensionen zu 'Boat People' von Roland Künzel
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Inhaltsangabe zu "Boat People"

Format:Taschenbuch
Seiten:204
Verlag: epubli GmbH
EAN:9783737526418

Rezensionen zu "Boat People"

  1. Culture-Clash: Wohlstand trifft auf Verzweiflung

    23 Touristen - 22 Erwachsene und ein Kind - nehmen auf Gran Canaria an einem Seeräuber-Event teil. Dabei wird an alles gedacht: Die Kostümierung ist passend, es wird am Strand gegrillt und fast bis zum Umfallen getrunken, und die Freizeit-Seeräuber werden mit einer Segelyacht befördert. Dumm nur, dass ganz in der Nähe afrikanische Flüchtlinge von einem Schlepperboot an den Strand gebracht werden - zufällig besteht auch diese Gruppe aus 22 Erwachsenen und einem Kind. Die Flüchtlinge sind kaum auf spanischem Boden, da ändert sich die politische Situation so grundlegend, dass ihre Anwesenheit schwere diplomatische Verwerfungen auslösen könnte. Die Schlepper wenden also ihren Kahn und überlegen, an welchem Strand sie kurz zuvor ihre menschliche Fracht abgeladen haben. Sie sehen ein Lagerfeuer, halten darauf zu und entdecken eine Menschenansammlung, die sich überwiegend sturzbetrunken im Sand räkelt. Die Kleidung passt, der Protest fällt wegen der vernebelten Hirne sehr sparsam aus, und mit ein bisschen Motoröl werden ruckzuck aus europäischenTouristen Afrikaner. Mit dieser "Tarnung" werden die Reisenden nach Afrika gebracht und realisieren erst im Zielhafen, was mit ihnen passiert ist.

    Währenddessen hält ein spanischer Skipper die ratlos am Strand stehenden Flüchtlinge irrtümlich für die Touristengruppe: Die Kleidung passt, die Personenzahl stimmt, also werden alle auf die Yacht und danach in einen Bus gelotst und ins Hotel gebracht. Dass eine Verwechslung vorliegt, ist ihnen zunächst nicht klar, aber sie genießen es, verwöhnt zu werden.

    Das klingt alles sehr unwahrscheinlich? Das ist es auch, und es wird noch schlimmer. Parallel dazu entspinnen sich Liebesgeschichten und sucht die Queen nach einem Thronfolger, der ihr Reich retten soll. Da gibt es nämlich ein paar mysteriöse Anzeichen dafür, dass es mit Great Britain bald zu Ende gehen könnte...

    Phantasie ist prima, aber hier jagte eine Abstrusität die nächste. Der Plot dieses Buches von Roland Künzel ist interessant, aber die Möglichkeiten, die darin stecken, werden durch unglaubwürdige Zufälle und Ereignisse kaputt gemacht.

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