Blinde Vögel
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Inhaltsangabe zu "Blinde Vögel"
Zwei Tote in Salzburg. Sie stranguliert, er erschossen. Die Tat eines zurückgewiesenen Liebhabers?Aber die beiden scheinen zu Lebzeiten keinerlei Kontakt miteinander gehabt zu haben. Oder täuscht der erste Blick? Das Salzburger Ermittlerduo Beatrice Kaspary und Florin Wenninger ist ratlos. Aber Beatrice mag die Sache nicht auf sich beruhen lassen und verfolgt die Spuren, die die Toten im Internet hinterlassen haben. Auf Facebook wird sie fündig: Beide waren dort Mitglieder in einem Forum, das sich ausgerechnet mit Lyrik befasst. Gedichte werden hier mit stimmungsvollen Fotos kombiniert und gepostet. Ganz harmlos. Ganz harmlos?
Bald ahnt Beatrice, dass die Gedichte Botschaften enthalten, die nur wenige Teilnehmer verstehen. Düstere Botschaften, in denen es um Angst und Tod geht. Und dann stirbt noch eine der Lyrik-Liebhaberinnen ...
Geschlossene Gruppe
Von einigen jungen Leuten werden auf einem Campingplatz bei Salzburg zwei Tote entdeckt. Die weibliche Leiche wurde erdrosselt, der Mann erschossen. Mord und Selbstmord? Darauf scheinen die ersten Zeichen zu deuten. Doch Beatrice Kaspary und Florin Wenninger stoßen schnell auf einige Unstimmigkeiten. Viele Gemeinsamkeiten haben die Toten nicht, lediglich eine fällt auf. Beide waren Mitglied in einer Facebook Gruppe für Lyrik. Unwahrscheinlich, dass Liebhaber von Gedichten Gleichgesinnten den Tod wünschen sollten. Beatrice erwirkt die Erlaubnis undercover ermitteln zu dürfen.
Es scheint zunächst eher widersinnig, dass der Austausch über Gedichte zum Tode führen kann. Doch wenn es keine andere Verbindung gibt, greift die Polizei auch nach diesem Strohhalm. Beatrice Kaspary als verdeckte Ermittlerin gerät immer tiefer in die Tiefen des Molochs Facebook. Sie wird förmlich hineingezogen in die Fänge von Freundschaftsanfragen, Likes und den Austausch in den Gruppen. Fast gewinnt man den Eindruck, als käme das Off-line Leben dabei zu kurz. Die Nörgeleien ihres Ex-Ehemannes vermisst Beatrice natürlich weniger, doch dass sie ihre Kinder häufiger bei dem Kindermädchen parkt oder auch beim Vater, stört sie schon. Aber ein Mörder muss gefunden werden, das geht einfach vor. Schließlich gilt es weitere Taten zu verhindern.
Wie man es von der Autorin gewöhnt ist, hat sie hier einen ausgesprochen spannenden Thriller vorgelegt. Schon etwas bedenklich wie sich Beatrice Kaspary in den Weiten des Internet verliert. Kaum kann sie den Blick vom Bildschirm wenden. Das wirkt ein wenig wie eine Mahnung zur Vorsicht im Umgang mit dem www. Ursula Poznanski gibt einen ungewöhnlichen Einblick in die Ermittlungsmethoden, den Umgang der Kollegen untereinander und deren privaten Umgang. Dabei hält sie eine ausgewogene Balance zwischen Fall und Umfeld. Mit einigen überraschenden Entwicklungen führt sie den Fall zu einem Abschluss, mit dem man so überhaupt nicht rechnet.
Mit diesem fesselnden Thriller wird die Autorin nicht nur ihre eingefleischten Fans zufriedenstellen.