Blinde Sekunden: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Blinde Sekunden: Thriller' von Sonja Rüther
4.3
4.3 von 5 (7 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Blinde Sekunden: Thriller"

Wer ist dein Freund, wer dein Feind – und worin liegt der Unterschied? Sonja Rüthers Thriller „Blinde Sekunden“ jetzt als eBook bei dotbooks.

Das Grauen lauert nicht nur in dunklen Gassen. Gerade noch ging die attraktive Silvia durch eine gutbesuchte Hotellobby – im nächsten Moment ist sie spurlos verschwunden. Ein Täter scheint schnell festzustehen. Aber wurde Silvia wirklich das jüngste Opfer jenes Serienmörders, der die Öffentlichkeit immer wieder in Angst und Schrecken versetzt? Für Kommissar Rieckers soll dies der letzte Fall vor seiner Pensionierung werden. Doch selbst seine langjährige Erfahrung hat ihn nicht auf das vorbereitet, was er herausfinden wird …

Bestsellerautor Markus Heitz über „Blinde Sekunden": „Ein Thriller abseits der ausgetrampelten Such-den-Mörder-Pfade. Unvorhersehbar und mit Abgründen, wo sie nicht erwartet werden. Sonja Rüther versteht es bestens, eine ungewöhnliche und fesselnde Story zu erzählen. Hoffentlich nicht das letzte Werk!"

Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Blinde Sekunden“ von Sonja Rüther. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Format:Kindle Edition
Seiten:424
EAN:

Rezensionen zu "Blinde Sekunden: Thriller"

  1. Wen Schönheit und Liebe einen krank machen

    "Nicht die Schönheit entscheidet, wen wir lieben, die Liebe entscheidet, wen wir schön finden." (Sophia Loren)
    In Hamburg geht ein Serienmörder um, der Frauen aus exklusiven Hotels kidnappt, misshandelt, missbraucht und anschließend tötet. Trotzdem verabreden sich die beiden verheirateten Freunde Silvia und Sven im Hotel Grand Elysee. Als Sven schon mal vorgeht, um das Zimmer etwas gemütlicher zu gestalten, verschwindet Sylvia spurlos. Niemand scheint sie gesehen zu haben und auch Wochen und Monate später gibt es keinerlei Spuren von ihr. Währenddessen wird der Serienmörder gefasst und gibt seine Morde zu, doch Sylvia Valentaten scheint nicht sein Opfer gewesen zu sein. Für Kommissar Rieckers der kurz vor seiner Pension steht, ist dies alles sehr unbefriedigend. Und auch Sven Fichtner und seine Ehe zerbrechen an Sylvia Verschwinden. Sven selbst wird seine Schuldgefühle trotz Therapie einfach nicht los. Das dieser Fall noch makaberer ist, erfährt Kommissar Rieckers erst fast 2 Jahre später.

    Meine Meinung:
    Die Autorin nimmt mich in verschiedenen Handlungen mit, da ist zum einen Karl ein Schönheitschirurg, dessen Ehefrau mit ihrem Körper und ihrem Aussehen einfach niemals zufrieden ist. Fast schon in eine Art krankhaften Schönheitswahn hat sie Barbara inzwischen katapultiert. Doch seine Liebe zu ihr lässt ihn immer wieder über diese Probleme hinwegsehen, selbst wenn er lieber eine gute Ehe und Kinder hätte. Weiter gibt es Sven Fichtner und Sylvia Valentaten, die zusammen mit ihren Partnern eine innige Freundschaft pflegen. Doch eines Tages spüren sie, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen. Deshalb beschließen sie, sich in einem Hotel zu treffen, wo es dann zu dem spurlosen Verschwinden von Sylvia kommt. Und ich erlebe Kommissar Riecker und seine Ehefrau Marianne, die trotz seines Berufs und der häufigen Arbeit immer zu ihm hält. Es ist sogar so das Marianne ihren Mann bei seinen Kriminalfällen unterstützt. Diese drei Handlungsstränge werden zu einer Geschichte verbunden, die sich Autorin Sonja Röther sehr gut ausgedacht hat. Zwar hatte ich im Hinterkopf immer wieder meine Verdachtsmomente, die sich dann am Ende auch fast so herausstellten. Doch hatte ich nicht damit gerechnet, dass die Autorin noch einige Wendungen mit einbringt. Wobei ich sagen muss, dass ich vor allem das Ende, durch diese ganzen Wirrungen, als sehr kompliziert und unglaubwürdig empfand. Ich hätte da ein etwas einfacheres Ende erwartet. Ebenso empfand ich das Trauma von Sven und wie sich alles weiterentwickelt, als extrem langwierig. Das hätte man durchaus kürzer gestalten können. Besonders dadurch das ich im Hinterkopf schon eine Ahnung hatte auf, was die Geschichte hinausläuft. Genauso hätte ich die Szenen mit Edith der Krankenschwester um einiges verkürzt. Den ich habe das Gefühl, das man als Leser gerade wegen der intensiven Länge dieses Buchs der Auflösung immer näher kommt. Die Charaktere sind die meisten recht gut gelungen und ausgearbeitet. Außer das ich es nicht gut empfand, wie herablassend die Autorin Menschen wie Edith und Rieckers beschreibt, die nicht gerade Schönheiten sind. Das war mir fast ein bisschen zu extrem, wie herablassend sie ihr Aussehen beschrieb, da hätte ich mir doch etwas mehr Fingerspitzengefühl gewünscht. Den gerade diese Beschreibung von Kommissar Riecker verändert zum Beispiel meine positive Einstellung zu ihm. Gut war dagegen, dass dieser Fall nicht in kürzester Zeit gelöst wird. Sondern man spürt wie schwierig und recht realistisch es für die Ermittler ist, diesen Fall zu lösen. Trotz allem empfand ich das Buch interessant, deshalb gebe ich 3 1/2 von 5 Sterne, bei dem noch Luft nach oben ist.

    Teilen
  1. Ungewiss bis zur letzten Seite

    Das Debüt von Sonja Rüther hat mir gut gefallen, wenn auch Titel und Cover extrem wenig mit der eigentlichen Story zutun haben. Klar, übersichtlich und sehr gut beschrieben lernt man die vielen Charaktere kennen, die in diesem Buch eine wichtige Rolle spielen. Den sympathischen Kommissar Eberhard Riecker und seine Frau Marianne habe ich sofort ins Herz geschlossen, einfach niedlich wie die Beiden miteinander umgehen und wie sie soviel Verständnis für seinen Beruf aufbringt. Den Verlauf der Geschichte an sich fand ich ganz spannend, zwar mit einigen Längen zwischendurch, aber das hat meinen Lesefluss nicht gestört. Mal etwas anders und ungewöhnlich dagegen fand ich, das man so gar nichts mehr über Silvia gelesen hat, seit sie einfach aus dem Hotel spurlos verschwunden war. Bis zur den allerletzten Seiten bibberte man mit, lebt sie noch oder ...
    Wer allerdings Action, viel Blut und Grausamkeiten erwartet, der wird hier enttäuscht sein, denn in diesem Buch geht es eher um die
    un-menschlichen Seiten, um das Verhalten in extrem Situationen, um medizinische Abhängigkeit und um das Bild des perfekten Menschen. Zum Ende hin hat mich die Autorin wieder ins Unklare getrieben, ich dachte erst, aha so ist das nun also und ein Kapitel später, dachte ich wieder, ach ne kann doch nicht sein. Also das Ende hat mich hin und her schwanken lassen und es war dann recht ungewöhnlich. Gut gelungen, diese Ungewissheit.
    Wer nicht den x-ten Roman über einen blutrünstig mordenden Serienkiller will, wie wir ihn alle schon ewig kennen, dem kann ich dieses Debüt empfehlen.
    Einige kleine unlogische Schwächen kommen in der Story zwar vor, weswegen ich nicht die vollen 5-Sterne vergeben habe, aber trotzdem ist es ein lesenswertes Buch.

    Teilen
  1. 4
    30. Jul 2016 

    Es naht der Unruhestand

    Sie sind beste Freunde, die beiden Paare Kathrin und Sven und Tom und Silvia. Doch irgendwann ist zwischen Silvia und Sven mehr als nur Freundschaft und es kommt der Zeitpunkt, an dem sie mehr wollen. Endlich soll es soweit sein, Sven hat ein Zimmer ein einem noblen Hamburger Hotel besorgt und Silvia eilt zu ihm. Sie treffen sich kurz, Sven will im Zimmer nur kurz etwas vorbereiten. Doch Silvia kommt nie im Zimmer an. Als Sven sie im Hotel nicht finden kann, geht er sofort zur Polizei. Doch die Beamten versuchen erstmal nur, ihn zu beruhigen. Wie aber soll man ruhig bleiben, wenn in Hamburg der 5 Sterne Mörder umgeht, der seine Opfer aus hochklassigen Hotels entführt.

    Knapp zwei Jahre vor seiner Pensionierung beginnt Kommissar Eberhard Rieckers mit den Ermittlungen um Silvias Verschwinden. Mit den Mordermittlungen sind jüngere Kollegen betraut, von deren Kompetenz der Kommissar nicht viel hält. Und so mischt er sich ein. Zum Glück hat seine Frau ihm immer den Rücken gestärkt, wenn er mal wieder einen nervenaufreibenden Fall hatte, hatte Verständnis, wenn es wieder einmal später wurde. Und so ist es auch jetzt. Doch die Untersuchung zieht sich hin. Die junge Frau bleibt verschwunden und im Gegensatz zu den anderen Fällen taucht nicht mal ihre Leiche auf. Ein Fall, an dem ein gestandener Kommissar verzweifeln könnte.

    Fast wie ein Ermittlungstagebuch könnte man diesen Roman lesen. Kommissar Rieckers, ein sympathischer Polizist, der keine großen unerledigten Fälle hinterlassen möchte. Ein Mensch, dem das Schicksal Svens nahegeht, der glaubte, die Liebe seines Lebens gefunden zu haben, nur um sie gleich darauf zu verlieren. Auch wirkt es durchaus sehr realitätsnah, dass eben nicht sofort oder innerhalb einiger Tage alles aufgeklärt werden kann. Meist dauert die Ermittlung und damit dauert auch das Leiden der Beteiligten. Wie verschieden Menschen damit umgehen, wie zerstört das normale Leben ist. Gerade das ist sehr authentisch geschildert. Schließlich kommen manche Erleuchtungen etwas plötzlich und möglicherweise versetzt einen manche Entwicklung in Erstaunen, nichtsdestotrotz versteht Sonja Rüther mit ihren Figuren und ihren Ideen zu fesseln, so dass man hat man erstmal begonnen das Buch kaum mehr aus der Hand zu legen vermag.

    Teilen
  1. Fesselnd von Beginn an

    Inhalt:
    Sven und Silvia freuen sich auf einen Nachmittag zu zweit in einem 5-Sterne-Hotel. Doch dazu wird es nicht kommen, denn Silvia verschwindet spurlos aus der gut besuchten Hottellobby. Alles sieht danach aus als ob ein Serienkiller wieder zugeschlagen hat. Kommissar Riekers setzt alles daran diesen letzten Fall vor seiner Pensionierung zu lösen...

    Meine Meinung:
    Das Cover war Schuld das ich mich anfing für diesen Thriller zu interessieren und die Tatsache das die Entführung nicht Nachts in irgendeiner dunklen Ecke statt fand sondern mitten in einer vollen Hotellobby.

    Fesselnd war das Buch von Beginn an. Erst war es das kribbeln was Sven und Silvia auslösten, die Vorfreude auf diesen Nachmittag, später dann der Verlauf der Tat bzw. die Ermittlungen. Spannung ist hier garantiert. Allerdings empfand ich manch eine Szene zu langatmig, vielleicht war ich aber auch einfach zu ungeduldig.

    Die Kapitel sind recht kurz und jedes Mal mit Zeit und Ort versehen. Zusätzlich wurde auch geschrieben wenn es einen großen Zeitsprung gab. Als Leser begleitet man Kommissar Riekers, Sven und einen Schönheitschirurgen. Außerdem auch seine Frau und zu Beginn auch Silvia. Ab dem Moment in dem Silvia entführt wurde ist sie auch für den Leser verschwunden. So weiß man bis zum Ende hin nicht was mit ihr geschieht und hat auch keine Ahnung ob sie noch lebt oder nicht. Diese Art zu erzählen hat mir gut gefallen auch weil es die Spannung anheizt.

    Wir haben es hier schon mit vielen kaputten Typen zu tun.
    Ich möchte mit Sven anfangen. Er der sich die Schuld am Verschwinden von Silvia gibt und eigentlich kaum noch Lebensfähig ist, ein für mich sehr bemitleidenswerter Mensch, aber irgendwie auch jemand bei dem ich das Gefühl habe das er sich zu sehr im Selbstmitleid verliert.
    Dr. Freiberger, der Schönheitschirurg, der seine Frau abgöttisch liebt, aber irgendwas im Schilde führt. Er wird irgendwann zur Hauptfigur und als Leser ahnt man das da mehr sein könnte.
    Kommissar Riekers. Der Mann der Job nicht Job sein lassen kann und sich gerade mit kleinen Fällen nicht zufrieden geben mag. Ich mag seine ruhige überlegte Art. Er muss nicht den Helden spielen um irgendwie aus der Masse heraus zu stechen.
    Alle Figuren haben ihren Sinn in der Geschichte auch wenn man das zeitweise nicht gleich erkennen kann.

    Schon etwas vor dem Ende ahnte ich das hinter manch einer Szene mehr steckt und etwa hundert Seiten vorher blitzte auch die Idee auf wie das Buch endet. Dabei ist es, wie ich finde, ein Ende das man nicht unbedingt vorhersehen kann und das für mich dieses Buch schon besonderes macht. Allerdings würde mich interessieren ob es so überhaupt möglich wäre, auch wenn alles gut aufgeklärt wird.

    Teilen
  1. Sonja Rüther - Blinde Sekunden

    Ein einziges mal wollen sich Sven und Silvia in einem Hotelzimmer treffen. Sven möchte eine Kleinigkeit vorbereiten und geht zuerst alleine auf das Zimmer. Eigentlich sollte Silvia nach wenigen Minuten nachkommen, aber Sven wartet vergebens. Silvia ist wie vom Erdboden verschluckt. Was soll er nur tun, war doch Silvia die Frau seines besten Freundes. Hatte sie es sich anders überlegt? Doch auch zuhause taucht Silvia nicht auf. Sven kann nicht tatenlos zusehen und entschließt sich zur Polizei zu gehen. Doch dort nimmt ihn keiner ernst. Durch Zufall bekommt Riekers die Sache mit und wird hellhörig. Passt die Frau doch genau in das Schema des Serienmörders der Frauen aus 5-Sterne-Hotels entführt und tötet. Eigentlich arbeiten ja seine Kollegen an dem Fall, aber er kann es nun mal nicht lassen auch in dem Fall zu ermitteln und hört sich Svens Geschichte an.

    In „Blinde Sekunden“ werden 3 Geschichten erzählt die auf die eine oder andere Weise miteinander verknüpft sind. Da ist einmal die Geschichte von Sven, der nicht aufgeben will Silvia zu finden, Dr. Freiberger, der alles versucht seiner kranken Frau zu helfen und natürlich Riekers, der vor seiner Pensonierung noch den Fall des 5-Sterne-Killers lösen will. Meine Favoriten sind ganz klar Eberhard und seine Marianne, die trotz des stressigen Polizistendaseins von Eberhard eine glückliche Ehe führen. Marianne unterstüzt ihren Kommissar wo sie nur kann, obwohl sein Privatleben oft unter seinem Job leidet.
    Auch wenn man sich ab einem gewissen Punkt denken kann in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt, hat Sonja doch immer wieder kleine Ünerraschungen parat und hält so die Spannung aufrecht.
    Ich würde mich auf alle Fälle auf ein Wiedersehen mit Eberhard und Marianne freuen.

    Ich habe dieses Buch im Rahmen einer Leserunde bei WhatchaReadin mit Sonja Rüther gelesen und möchte mich hier nochmals für die tolle Begleitung von Sonja bedanken.

    (manfredsbuecherregal.blogspot.de)

    Teilen
  1. 5
    07. Jun 2015 

    spannend bis zum Schluss

    Diesen Krimi habe ich im Rahmen einer Leserunde bei Whatchareadin gelesen. Schon zu Beginn zeichnete sich ab, dass dieser Krimi etwas Besonderes ist. Er ist wenig reißerisch, die Blutströme halten sich in Grenzen und doch kann man ihn nicht aus der Hand legen. Denn er ist megaspannend!

    Wie bekommt Sonja Rüther es hin, den Leser dermaßen zu fesseln? Anfangs plätschert die Handlung vor sich hin, konzentriert sich dabei auf die einzelnen Charaktere in dem Buch: Kommissar Rieckers, der kurz vor der Pensionierung steht; ein Schönheitschirurg, dessen Behandlungsmethoden im Verlauf der Handlung immer merkwürdiger werden; die Frau des Schönheitschirurgen, die nie schön genug ist. Dies sind nur einige der Charaktere, die an der Handlung beteiligt sind. Und es ist ein großes Vergnügen, sich mit ihnen zu befassen. Denn man stößt beim Lesen ständig auf kleine Hinweise, die darauf hindeuten, dass nichts so ist, wie es scheint, und fast jeder irgendetwas zu verbergen hat.

    Schon nach wenigen Kapiteln ertappt man sich dabei, dass man anfängt zu spekulieren. Was ist mit Silvia passiert? Wer hat mit ihrem Verschwinden zu tun? Der Ehemann, der Arbeitskollege oder doch der Serienmörder? Was haben der Schönheitschirurg und seine Frau mit der ganzen Sache zu tun?
    Und diese Fragen begleiten den Leser bis zum Schluss und lassen einen das Buch nur ungern aus der Hand legen.

    Dieser Krimi ist nicht nur spannend, sondern er besitzt auch eine ordentliche Portion Humor. Ich bin immer wieder bei Sätzen hängen geblieben, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Einer meiner Favoriten ist:

    „Ich kann hören, wie dein IQ sinkt.“
    – (Diesen Spruch nehme ich in mein Repertoire auf. Gelegenheit, ihn einzusetzen gibt es reichlich ;-))

    Oder „Bärchen“ Holger. Seine Beschreibung und die, seiner Lebensumstände ist urkomisch, fast schon klischeehaft. Ein erwachsener Pullunderträger, der unter der Fuchtel seiner Mutter (sie: natürlich in Kittelschürze!) steht! Fast kann er einem schon wieder leid tun.

    Es hat einen riesengroßen Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Diese Kombination aus Spannung, Humor und Charakterstudien ist großartig. Ich habe selten einen Krimi erlebt, der den Leser dermaßen zum Grübeln bringt und Spekulationen aus ihm herauskitzelt.
    Dieses Buch macht Lust auf mehr. Es wäre schön, wenn es noch weitere Bücher um Kommissar Rieckers gäbe. Hinweise in dem Buch auf alte Fälle des Kommissar lassen hoffen.

    Und wie meint Kommissar Rieckers zum Schluss?
    „Wie ich schon sagte, die Verkettungen in diesem Fall sind so unglaublich, dass man ein Buch darüber schreiben könnte.“

    Wie gut, dass Sonja Rüther genau dies gemacht hat ;-)

    Teilen
  1. 5
    07. Jun 2015 

    Ungelöste Rätsel...

    Silvia und Sven - ein Liebespaar. Fast. Denn verheiratet sind sie mit anderen Partnern, und lange haben sie sich gewehrt gegen ihre Anziehung zueinander. Doch nun ist es soweit, ein Zimmer in einem 5-Sterne-Hotel ist gebucht, Sven trifft nur noch die allerletzten Vorbereitungen, bittet Silvia deshalb, noch ein paar Minuten in der Hotellobby zu warten. Minuten, die reichen, damit Silvia verschwindet. Spurlos.
    Sven ist außer sich, sucht sie überall. Doch niemand hat sie gesehen, niemand ihr Verschwinden beobachtet. Und das Handy ist tot. Verzweifelt rennt Sven zur Polizei, und schnell ist klar: Silvia ist das nächste Opfer des Serienmörders, der immer wieder Frauen aus 5-Sterne-Hotels entführt.

    Für Kommissar Riekers beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Wie lange wird es dauern, bis auch Silvia tot aufgefunden wird? Und wird die Zeit reichen, bevor er selbst in Rente geht? Seine Berufserfahrung und sein Instinkt lassen Kommissar Riekers in mehr als eine Richtung ermitteln.
    Ist es wirklich der Serienmörder, dem Silvia in die Hände gefallen ist? Weshalb benimmt sich Silvias Ehemann so scheinbar gleichgültig? Steckt Sven womöglich selbst hinter der Tat? Und was ist mit Holger, dem merkwürdigen Kollegen Silvias? Doch selbst seine langjährige Erfahrung hat Riekers nicht auf das vorbereiten können, was sich schließlich noch ereignen wird...

    Ich mag es, wenn sich eine Geschichte Zeit mit dem Erzählen lässt, verschiedene Handlungsstränge beginnen und man sich fragt, wie die denn wohl zusammengehören könnten. So ist es auch in diesem Thriller. Immer wieder wechselt die Perspektive zwischen den verschiedenen Charakteren, und lange ist nicht klar, wehalb es diese alle überhaupt gibt. Leise aber subtil brodelnd, bleibt der Thriller konstant spannend, wobei die Spannung zum Ende hin immens zunimmt und die letzten Rätsel wirklich erst am Ende gelöst werden.

    Sonja Rüther schafft hier neben einem interessanten Plot auch Charaktere, die ich mir bildhaft vorstellen konnte.
    Mit Sven kann man nur Mitleid haben, die Verzweiflung über Silvias Verschwinden auch über Monate hinweg ist nahezu greifbar, die Schuldgefühle, die widersinnig scheinende Hoffnung gegen alle Vernunft, die wie ein letzter Strohhalm wirkt - man wünscht ihm nur das Beste. Ein Schönheitschirurg, vom Wunsch besessen, seiner psychisch labilen Frau zu helfen - ein faszinierender aber auch gruseliger Charakter. Der Kollege der verschwundenen Silvia, ein verklemmter Typ, der noch bei 'Mutti' wohnt, eine Mischung aus Ödipussi und Norman Bates. Und nicht zu vergessen Eberhard Riekers, endlich einmal ein Kommissar, der kein psychisches Wrack ist und keine zerrüttete Ehe hat - ganz im Gegenteil. Ihn und seine liebenswerte Frau Marianne kann man einfach nur ins Herz schließen, und mir persönlich haben seine Entscheidungen in dem Fall, gerade gegen Ende, ausgesprochen gut gefallen.

    Und was mich auch sehr angesprochen hat, war der Humor, teilweise schwarz und böse, für den neben der Spannung auch immer noch Zeit blieb. Manche Szenen fand ich überaus amüsant, und ihnen war auch anzumerken, wie viel Spaß die Autorin beim Schreiben gehabt haben muss. Genau das richtige Maß, um nicht überzogen zu wirken.

    Ich persönlich hatte schon früh eine Idee, wer oder was hinter dem Verschwinden Silvias stecken könnte, und wie sich zeigte, traf diese Idee dann auch zu. Das störte mich aber in keiner Weise, denn die Spannung wurde dadurch nicht verringert. Und auch wenn für mich nicht immer alles logisch war und ich manche Reaktionen oder Handlungen als etwas überzogen empfand, hat mich das Gesamtkonzept doch überzeugt. Gerade der Fokus auf den Emotionen konnte mich begeistern - Menschlichkeit vs. Grausamkeit, das hat mir gut gefallen.

    Ein spannender Plot, interessante Charaktere, ein tolles Spiel mit den Emotionen - ein wirklich unterhaltsamer Thriller... Empfehlenswert!

    © Parden

    Teilen